Abitur im Corona-JahrMassenhaft Klagen über zu schwierige Mathe-Aufgaben

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Abitur Corona

Kölner Schülerinnen und Schüler bei der Abi-Prüfung

Düsseldorf – Auf dem Instagram-Account „Bildungsland NRW“ will das Bildungsministerium in Düsseldorf jugendnah für sich werben – gerade aber bezieht es seitens der Adressaten mächtig Prügel. Schon eine der Abitur-Aufgaben im Fach Englisch, die sich auf das Gedicht eines nigerianischen Autors bezog, fanden viele Schülerinnen und Schüler unangemessen anspruchsvoll, vor allem im Corona-Jahr. Wer das noch als internettypisches Gemecker abtun wollte, könnte nun ins Nachdenken geraten: Eine Textaufgabe im Fach Mathematik zieht den Protest auf Instagram massenweise auf sich. „Wie kann man denn erst versprechen, dass man die Klausuren an unsere Lage anpasst und sie dann wirklich UM SO VIEL MEHR schwieriger machen als in den Jahren davor?“, fragt eine Userin. „mathe abi im Gk war einfach versuchter mord“, schreibt eine andere Schülerin ein paar Einträge davor.

Als Einser-Schüler ins Abi

„Gk“ heißt Grundkurs, und in einem solchen saß auch Jonas, Abiturient eines Kölner Gymnasiums, der sich bei dieser Zeitung gemeldet hat. Jonas ging als Einser-Schüler in die Prüfung – heraus kam er irritiert und frustriert angesichts einer Aufgabe, die selbst ihn vor Rätsel stellte. Sogar die Lehrerin habe den Kopf geschüttelt, erzählt er, und allesamt hätten sie sich gefragt, ob man etwa die Aufgaben von Grund- und Leistungskurs verwechselt habe. Eine Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Aufgaben sei den Prüflingen verwehrt gewesen. Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte stets erklärt, dass man den Abschluss im Jahr der Pandemie zwar mit dem früherer Jahre vergleichen können müsse, dass man jedoch den Schülerinnen und Schülern durch größere Wahlmöglichkeit und eine längere Vorbereitungszeit entgegenkommen wolle. Schwierigere Aufgaben als sonst waren auf keinen Fall vorgesehen.

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Unterdessen beschäftigt auch die Opposition das Abitur 2021. SPD-Bildungsexperte Jochen Ott weist in einem Brief an Yvonne Gebauer auf schwerwiegende logistische Probleme hin. Diese ergeben sich durch Nachprüfungen, die durch Corona-Quarantäne notwendig geworden sind.

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