Rechtschreibung an GrundschulenSchreiben nach Gehör wird abgeschafft

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Kind schreibt an Schultafel

(Symbolbild)

Düsseldorf – Für Nordrhein-Westfalen wurden bereits vor Jahren Reformen des Grundschulunterrichts angekündigt. Sie umfassen die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch. So wird die Fremdsprache künftig erst später unterrichtet, die frei werdenden Stunden sollen dem Mathematik- und Deutschunterricht gewidmet werden – das umstrittene „Schreiben nach Gehör“ fällt weg. Aufgrund der Pandemie hatten die Schulen Zeit, die Maßnahmen erst zum Schuljahr 2022/23 umzusetzen.

Schüler in NRW schlechter

Bereits 2019 hatte die damalige Bildungsministerin von NRW, Yvonne Gebauer (FDP), ihre „Handreichung“ für Rechtschreibmethoden an den Schulen des Landes veröffentlicht. Darin erteilte sie der Methode „Schreiben nach Gehör“ eine Absage, was auch auf die unbefriedigenden Ergebnisse des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen zurückzuführen war.

Dabei stellte sich heraus, dass die Schüler in Nordrhein-Westfalen in Orthografie schlechter sind als der Bundesdurchschnitt. Während 22,1 Prozent aller Schüler in Deutschland den Mindeststandard nicht erfüllen, sind es in NRW 23,9 Prozent. Die Schule müsse dem Richtigschreiben deshalb „mehr Aufmerksamkeit schenken“, sagte Gebauer damals auf einer Fachtagung zur Rechtschreibung in Düsseldorf.

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Darüber, wie Grundschüler Schreiben und Lesen lernen sollen, wird seit Jahren gestritten. „Die Regeln der deutschen Rechtschreibung können und müssen von der ersten Klasse an gelernt werden“, sagte Gebauer. Das bisherige „Lesen durch Schreiben“ solle auf die Anfangsprozesse des Schreibenlernens begrenzt werden. Bei diesem Schreiben nach Gehör können die Kinder schreiben, wie sie die Wörter hören. Rechtschreibregeln sind erst später an der Reihe. Kritiker monieren, dass dabei zu wenig Wert auf die Rechtschreibung gelegt werde. Befürworter sagen, dass dadurch der Wert von freien und kreativen Texten gestärkt werde.

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