Schulinitiative in NRWKommunen fordern Hilfe für Kinder und Eltern

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Schulplätze im Provisorium müssen her.

Düsseldorf – Mit einem Offenen Brief wollen nordrhein-westfälische Kommunen in Zusammenarbeit mit der Wübben-Stiftung und der Auridis-Stiftung bei der Landesregierung für einen Ausbau sogenannter Familiengrundschulzentren werben. Nach den Worten von Marcus Warnke, Geschäftsführer der für faire Bildungschancen eintretenden Wübben-Stiftung in Düsseldorf, geht es dabei um finanzielle Unterstützung, personelle Ausstattung und organisatorische Strukturen. Die geplanten Schulzentren sollen Kindern und Eltern sowohl bei Sorgen angesichts schulischer Probleme, aber auch mit Blick auf soziale Fragen zur Seite stehen.

Zu diesem Thema veranstalteten die Beteiligten am Montag eine Tagung im Düsseldorfer Maxhaus, die sich als Entwicklungskonferenz verstand – vieles befindet sich noch im Stadium von Planung und Forderung an die Politik. Dabei geht es auch um die richtigen Adressaten: Soll das Bildungs-, das Familien- oder das Gesundheitsministerium federführend für Familienschulzentren zuständig sein – oder alle gemeinsam? Als Vorbild könnten Familienzentren dienen, wie sie im Bereich der Kitas existieren.

Chancen verbessern

Für die zehn Initiativkommunen, die sich 2019 zur „Initiative Familiengrundschulzentren NRW“ zusammengeschlossen haben, sind solche Zentren ein Schlüssel, um die Bildungschancen von Kindern, insbesondere aus sozioökonomisch herausfordernden Familienverhältnissen, zu verbessern. Ausgangspunkt war ein Modellprojekt in Gelsenkirchen. Dort entstand 2014 in Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Wübben-Stiftung das erste Familiengrundschulzentrum in Nordrhein-Westfalen.

Inzwischen sind 25 Kommunen Teil der Initiative, darunter Kommunen, die ihr erstes Familiengrundschulzentrum bereits etabliert haben und mittlerweile sogar mehrere Familiengrundschulzentren bei der Arbeit begleiten, aber auch Kommunen, die gerade mit Überlegungen beginnen, ob und wie ein Familiengrundschulzentrum bei ihnen aufgebaut werden könnte. Es sind kreisfreie Kommunen wie Aachen, Dortmund und Duisburg dabei, genauso wie eher ländlich geprägte, kreisangehörige Kommunen wie Kreuztal.

Finanzielles Problem

Der Ausbau solcher Zentren ist vor allem ein finanzielles Problem. Schon jetzt sei der schulische Ganztag chronisch unterfinanziert, sagte Ursula Hawighorst von der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege in NRW auf der Düsseldorfer Tagung – die Einrichtung von Familiengrundschulzentren dürfe diese Situation nicht zusätzlich belasten, sondern verlange nach einer eigenständigen Finanzierung „on top“. Denise Runge, die ein Schulzentrum in Ahlen leitet, pochte überdies darauf, dass solche Einrichtungen durch genügend und vor allem qualifiziertes Personal ausgestattet werden müssen. Das gelte vor allem auch für die Zusammenarbeit mit den Eltern, wenn die Kinder Probleme haben.

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Schule sei gesellschaftlich nicht isoliert zu betrachten, sie befinde sich vielmehr in einem Geflecht vielfältiger sozialer und ökonomischer Beziehungen. Dies müsse sich auch in der Kompetenzstruktur der Familienschulzentren spiegeln, für die die Grundschulen Pilotfunktion besitzen. Denkbar sind sie auch für weiterführende Schulen.

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