„Ziel zum dritten Mal gefährdet“Wie Veh den Rauswurf von Trainer Anfang begründet

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Armin Veh (l.) und Trainer André Pawlak

Köln – Armin Veh hat am Montagmittag die Gründe erläutert, die zur Trennung von Trainer Markus Anfang geführt haben. Er habe nicht den Eindruck gehabt, dass die Rückkehr des 1. FC Köln in die erste Bundesliga bereits geschafft sei, daher habe er gehandelt. „Ich sehe ein paar Dinge anders. Es heißt immer, wir wären bereits aufgestiegen, aber wir müssen auf jeden Fall noch ein Spiel gewinnen. Unser Ziel ist zum dritten Mal in dieser Saison gefährdet, das war mir einmal zu viel“, sagte der Geschäftsführer nach der ersten Einheit der Mannschaft unter ihrem neuen Trainer André Pawlak, der noch am Wochenende die Kölner Nachwuchsmannschaft U21 in der Regionalliga betreut hatte.

Über Anfang wollte Veh nicht mehr allzu viele Worte verlieren, tat es dann aber indirekt doch, als er beschrieb, was man sich nun von Nachfolger Pawlak erhofft. „Aus welchen Gründen die Entscheidung gefallen ist, darüber möchte ich gar nicht sprechen, weil es auch zu detailliert wäre und auch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt wäre. Das gehört sich nicht. Wichtig ist, glaube ich, weil die heutige Generation anders ist, dass man Mannschaften mitnimmt. Dass man eine Mannschaft führen kann. Das ist etwas Elementares. Daher die Entscheidung, nicht nur einen Fußballer hier haben zu wollen, der ein gutes System spielt, der eine gute Taktik spielt. Sondern der auch den Umgang mit einer Mannschaft hat. Deshalb ist die Entscheidung für André gefallen. Nicht nur, weil er da war. Sondern auch, weil er diese Dinge auf sich vereint.“

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Der Geschäftsführer bestätigte damit, was zuletzt ohnehin offenbar geworden war: Zu viele Spieler waren ihrem Trainer nicht mehr gefolgt, der Zusammenhalt im Team war derart fragil, dass die Mannschaft immer wieder in sportliche Krisen gestürzt war. Zuletzt blieben die Kölner viermal nacheinander ohne Sieg. Er sei überrascht gewesen, dass „die Mannschaft noch eine Krise bekommt, wo wir schon fast durch waren“, sagte Veh. Offenbar war Veh davon ausgegangen, es auch mit Anfang ins Ziel zu schaffen.

„Es gibt Schlimmeres, als auf dem ersten Tabellenplatz entlassen zu werden“

Allerdings erweckte er erneut den Eindruck, dass er nicht geplant hatte, mit Anfang anschließend weiterzumachen Auf die Frage danach antwortete er nur vielsagend: „Gut, dass ich diese Frage nicht mehr beantworten muss.“ Obwohl Veh mehrfach äußerte, dass er keine Freude daran gefunden habe, Anfang zu beurlauben, relativierte er die Folgen für den Trainer. „Es gibt Schlimmeres, als auf dem ersten Tabellenplatz entlassen zu werden, das bedeutet ja keinen Schaden“, sagte er, und: „Ich bin davon überzeugt, dass er noch einen guten Weg gehen wird.“

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