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1. FC KölnGisdols Vertrag wird verlängert – mit spezieller Klausel

Lesezeit 4 Minuten
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Bleibt Trainer des 1. FC Köln: Markus Gisdol

  • Der 1. FC Köln wird in Kürze den Vertrag mit seinem Trainer Markus Gisdol bis 2023 verlängern.
  • Die Arbeit des Coaches hat die Verantwortlichen überzeugt – auch wenn es nach der schlimmen Schlussphase der Saison kritische Stimmen gab. Eine Klausel soll den FC vor Schaden bewahren.
  • Unklar ist derweil, wie die Zukunft einiger Profis des FC aussieht.

Köln – Markus Gisdol wird nach seinem Urlaub bereits am Montag am Geißbockheim erwartet. Dann nimmt der Cheftrainer des 1. FC Köln die Arbeit wieder auf. Ab Mittwoch kehren auch die Profis zum Grüngürtel zurück, sie absolvieren sportmedizinischen Untersuchungen und werden zum ersten Mal auf das Coronavirus getestet. Erst am Samstag bittet Gisdol dann zur ersten Trainingseinheit auf den Rasen.

Fragen zu seiner Zukunft muss der 50-Jährige dann nicht mehr beantworten. Denn die ist bereits geklärt. Der 1. FC Köln verlängert den Vertrag mit Gisdol um zwei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2023, auch die Kontrakte seiner Co-Trainer Frank Kaspari (49) und André Pawlak (49) werden dementsprechend angepasst. Der Plan ist, dass Horst Heldt und Alexander Wehrle es Anfang der Woche verkünden, denn dies fällt in den Aufgabenbereich der beiden Geschäftsführer.

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Der Gemeinsame Ausschuss, dessen Zustimmung bei der Personalie des Cheftrainers eingeholt werden muss, gab schon vor einiger Zeit grünes Licht. Gisdol hatte zwar mit seiner Mannschaft das Saisonziel Klassenerhalt erreicht, in den letzten zehn Saisonspielen indes enttäuschte der FC aber auf ganzer Linie und blieb sieglos. In dem mächtigen Gremium gab es deshalb auch kritische Stimmen, doch am Ende war sein Votum einstimmig. Die beiden Geschäftsführer stehen zudem hundertprozentig hinter der Verlängerung. „Die einfache Antwort ist: Wir sind absolut überzeugt von dieser Entscheidung. Und wir nehmen uns das Recht heraus, dies am besten bewerten zu können, weil wir die Arbeit von Markus täglich erleben“, stellte Sportchef Heldt gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits klar. Natürlich fließe in diese Bewertung auch die Phase nach der Corona-Pause mit ein, das ändere aber nichts an der Überzeugung der Verantwortlichen. „Wir alle im Verein haben in den vergangenen Wochen und Monaten registriert, dass Markus sehr vieles von dem liefert, was uns für die kommenden Jahre wichtig ist. Er hat nicht nur bewiesen, dass er eine Mannschaft aus dem Schlamassel befreien kann, sondern auch seine Führungsstärke hat uns beeindruckt. Er ist ein echter Teamplayer, der aber auch keine Angst vor schwierigen Entscheidungen hat. Markus setzt konsequent darauf, mit jungen Menschen zu arbeiten und sie in die Mannschaft einzubauen. Das ist uns alles wichtig“, führte Heldt aus. Zudem habe Gisdol die Rahmenbedingungen des Vereins akzeptiert.

Abfindungsklausel im Vertrag

Beim 1. FC Köln wollen Vorstand, Geschäftsführung und der Gemeinsame Ausschuss Kontinuität auf den Schlüsselpositionen. Sie sei der Baustein für den Erfolg. Jetzt haben Heldt, Wehrle und Gisdol Verträge bis 2023. Heldt wehrt sich dagegen, dass die Verlängerung mit dem Cheftrainer auch ein teures, für den Verein vielleicht zu teures Risiko werden könnte. „Wir gehen mit unserem Weg kein finanzielles Wagnis ein“, sagte der Sportchef. Gisdols Gehalt wurde nur leicht erhöht. Und was wichtig ist: Eingebaut ist in den Vertrag eine Abfindungsklausel, die das Risiko des Klubs im Falle einer vorzeitigen Trennung in Absprache mit Gisdol minimiert. Im dem Fall sollen die Trainer jeweils eine Abfindung in der Höhe eines Vertragsjahres erhalten.

Toni Leistner geht

Mit der Verlängerung hat Gisdol die Rückendeckung der Klubbosse, die er sich sicherlich erhofft hat. Der Coach feilt mit Heldt weiter an der Mannschaft. Zu der wird Toni Leistner nicht mehr zählen, das steht jetzt fest. Der im letzten halben Jahr von den Queens Park Rangers ausgeliehene Innenverteidiger bestätigte in den sozialen Netzwerken selbst, dass es für ihn in Köln nicht weitergeht. „Danke FC! Es war mir eine Ehre“, schrieb Leistner. Heldt hatte  Leistners Aus bereits angedeutet: „Wir haben nominell viele Innenverteidiger unter Vertrag und müssen erst den Kader reduzieren. Kommt da keine Bewegung rein, dann können wir Toni nicht verpflichten.“ Noch ungewiss ist, ob der an Bern ausgeliehene Frederik Sörensen nach Köln zurückkehrt. Die Young Boys machten am Freitagabend ihre dritte Meisterschaft in Serie perfekt. Der Verteidiger war bis zur einer Knie-Verletzung Stammspieler, Bern und der Spieler können sich ein weitere gemeinsame Zukunft vorstellen. Die finanziellen Mittel sind bei Bern nun vorhanden.

Wolverhampton mit Interesse an Córdoba

Ein Schlüsselspieler in der Kölner Mannschaft war in der vergangenen Saison Jhon Córdoba (27). Der Stürmer, der beim FC nur noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021 besitzt, wird weiterhin mit einem Wechsel nach England in Verbindung gebracht, nach Informationen des „Express“ sollen die Wolverhampton Wanderers, die starker Siebter in der Premier League wurden, ihr Interesse am Kolumbianer hinterlegt haben. Doch diese Personalie könnte sich auch erst in einigen Wochen klären.

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