1. FC Köln im TrainingslagerGisdol hat Uth „noch nicht abgeschrieben“

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Köln-Trainer Markus Gisdol

  • Markus Gisdol, Trainer des 1. FC Köln, weilt derzeit mit seiner Mannschaft im Trainingslager in Donaueschingen.
  • Bis zum 28. August bereitet er das Team dort auf den Start der neuen Saison in der Bundesliga vor.
  • Am Freitag sprach der Übungsleiter unter anderem über Mark Uth und über ...

Donaueschingen – … die Bedingungen im Hotel Öschberghof und das Trainingsgelände beim SV Aasen. Ich war vor vielen Jahren schon mal hier, damals als Co-Trainer von Schalke. Es hat sich aber vieles verändert vom Platz und Hotel her. Mir sind vorab tolle Bedingungen versprochen worden. Und das ist tatsächlich so.

… das Programm, das sich Gisdol mit seinen Spielern für die Tage am Rand des Schwarzwaldes vorgenommen hat. Wir wollen unser intensives Training fortführen nach den Einheiten in Köln. Wir werden selbstverständlich auch weiter an den konditionellen Faktoren arbeiten, aber vor allem an unserer spielerischen Entwicklung.

Das heißt: Spielaufbau, Spielfortsetzung über die Mittellinie hinaus. Und auch unser Abwehrverhalten wollen wir trainieren – Ballgewinne, um dann gegen unsortierte Gegner schnell vor das Tor zu kommen. Diese Umschaltbewegungen, da wollen wir Mechanismen entwickeln.

… die Entwicklung des Kaders und sein nach dem Abschied von Simon Terodde zum HSV und Modestes anhaltenden Knieproblemen dünnes Angebot an Stürmern: Es ist zunächst ein großes Lob wert, dass Horst Heldt, Alexander Wehrle und auch Frank Aehlig es zusammen geschafft haben, dass wir den Kader so gut reduzieren konnten. Wir haben für zehn Spieler jetzt Lösungen gefunden, was zuvor als sehr schwierig erachtet wurde. Jetzt gilt es, dass wir im Gesamtverein ganz klar und deutlich die Umsetzung der besprochenen Transfers vollziehen.

Man braucht nur auf die vergangene Winterpause zu schauen, da haben wir Toni Leistner und Mark Uth dazubekommen, die wir beide aktuell nicht im Kader haben. Wir haben effektiv momentan zu wenig. Das ist aber klar besprochen, da geht es nun darum, in die Umsetzung zu gehen.

… den Zeitplan, nach dem offene Positionen im Kader besetzt werden sollen: Corona ist eine außergewöhnliche Zeit, da müssen wir uns außergewöhnlichen Situationen stellen. Wir werden unseren Plan trotzdem durchziehen und mit den aktuellen Möglichkeiten arbeiten.

Es ist wichtig, dass wir das tun, denn ein Großteil der Spieler, die jetzt im Training sind, wird nachher auch die erste Elf bilden. Wir sprechen nicht von zehn Spielern, die wir neu holen wollen, sondern von gezielten Verstärkungen.

… die Leerstelle, die Mark Uth im offensiven Mittelfeld mit seiner Rückkehr nach Schalke hinterlassen hat: Mark war an nahezu allen Toren beteiligt, er hat ein großes Loch hinterlassen. Das gilt es, gemeinschaftlich über mehrere Positionen zu schließen oder mit einer gezielten Verpflichtung.

Natürlich haben wir Spieler, die diese Position ausfüllen können. Aber auf andere Weise. Wir haben Mark aber auch noch nicht abgeschrieben. Wir müssen also noch etwas tun, das wissen wir alle. Aber wir arbeiten gewissenhaft mit den Spielern

… Streli Mamba, den Offensivspieler aus Paderborn, für den der FC bereits zwei Kauf-Angebote abgegeben hat: Es ist immer schwierig, über Spieler zu reden, die noch nicht effektiv bei uns sind. Grundsätzlich legen wir sehr viel Wert auf Tempo. Das ist heutzutage eine unabdingbare Eigenschaft. Man sieht auch international kaum noch einen Spieler, der nur eine durchschnittliche Geschwindigkeit hat. Da wollen wir auch ran, und das wäre eine herausragende Eigenschaft, die Streli hat.

… Starstürmer Jhon Córdoba, dessen Vertrag noch nicht verlängert wurde und der die Kölner verlassen könnte: Ich plane mit allen Spielern, die momentan mit uns trainieren, als würden sie die ganze Saison bleiben. Alles andere hilft mir in der Trainingsarbeit nicht. Jhon ist wichtig für uns als Wandspieler, gleichzeitig hat er ein sehr gutes Tempo, um dann vom Gegenspieler wegzukommen. Er kann sich gut durchsetzen, hält Bälle gut, um Kontersituationen herauszuspielen. Daher plane ich fest mit ihm.

… die Rückkehrer Jannes Horn und Salih Özcan, die in der vergangenen Saison verliehen waren: Bei Salih kann ich noch kein Urteil abgeben, er ist erst seit wenigen Tagen wieder bei der Mannschaft. Jannes hat sich sehr gut präsentiert bislang, auch in den Testspielen. Ich kannte ihn vorher nicht, aber er macht einen stabilen Eindruck auf mich.

Es wurde vorher eher kritisch gesehen, dass er noch nicht so gefestigt war als junger Bursche. Da hat er einen großen Schritt nach vorn gemacht. Das habe ich aber schon oft erlebt bei Spielern, die in die Zweite Liga ausgeliehen waren und dort dann ein Jahr stabil gespielt haben.

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… über die Stimmung in seiner Mannschaft, der Gisdol im Finale der vergangenen Saison vor allem eine emotionale Erschöpfung attestiert hatte: Die Stimmung ist ganz anders, das kann man nicht vergleichen. Es ist ein Neustart für alle, ein Neubeginn. Wir sind glücklich, dass wir wieder in der ersten Liga starten können.

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