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1. FC Köln legt Vertrag vorDie aufregenden Wochen von FC-Talent Mathias Olesen

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Mathias Olesen

Köln – Er wurde in Kopenhagen geboren, wuchs in Luxemburg auf und spielt beim 1. FC Köln. Mathias Olesen hat nicht nur eine eher ungewöhnliche Vita, sondern auch aufregende Wochen hinter sich. Die sicherlich spannendsten seiner jungen Karriere.

Mitte Oktober erzielte der 20-Jährige beim 6:2-Sieg der U21 des FC gegen Ahlen drei Tore. Kurz darauf wurde er ins Training der Bundesliga-Profis beordert. Und am Donnerstagabend nun debütierte der Mittelfeldspieler in der A-Nationalmannschaft Luxemburgs.

Neues Vertragsangebot des FC liegt vor

Kurz vor dem Abpfiff in Baku eingewechselt, konnte Olesen noch auf dem Platz den 3:1-Sieg in der WM-Qualifikation in Aserbaidschan mitbejubeln. Jetzt liegt dem Talent ein neues Vertragsangebot des FC vor. Denn sein bisheriger Kontrakt in Köln läuft im Juni 2022 aus.

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„Für den Jungen ist mit dem Debüt ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagt sein langjähriger Berater und ehemaliger Bundesliga-Torhüter Michael Serr dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Olesen wurde von Racing Luxemburg entdeckt

Geboren in Kopenhagen, wanderte Olesen als Sechsjähriger mit seiner Familie nach Luxemburg aus. Sein Vater nahm einen Job in der Investmentbranche an. Der Fußball war das beste Mittel zur Integration. „Ich habe die Europaschule besucht. Dort gab es keine Luxemburgisch-Kurse. Die Sprache habe ich in meinem ersten Verein Mamer und danach in der Fußballschule in Monnerich gelernt“, sagt Olesen dem luxemburgischen Tageblatt. Racing Luxemburg entdeckte vor fünf Jahren sein Talent, über Eintracht Trier kam er dann 2019 ans Geißbockheim.

Dort etablierte er sich im Regionalliga-Team, vor allem seine Polyvalenz ist beeindruckend. „Beim FC wurde ich als Innenverteidiger, Sechser oder Achter eingesetzt. Alle Positionen liegen mir und machen mir Spaß“, sagt Olesen. Serr bezeichnet seinen Schützling als Akteur mit „hoher Spielintelligenz. Er ist technisch gut, beidfüßig und hat ein super Auge. Mathias ist ein guter Junge, wohlerzogen. Er wird seinen Weg gehen – da bin ich mir sicher.“ Auch der FC setzt allem Anschein nach auf Olesen, der für Luxemburg spielt, da seine Mutter die Staatsbürgerschaft des Großherzogtums annahm. Nun liegt ihm das Angebot des FC zur Vertragsverlängerung vor. „Wir sind in guten Gesprächen mit dem FC und schauen in Ruhe, was für alle Beteiligten die beste Lösung ist“, sagt Ex-Keeper Serr.

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Nach dem WM-Quali-Spiel am Sonntag gegen Irland soll Olesen wieder ins Training der Kölner Profis zurückkehren. „Ich glaube, ich habe zuletzt einen guten Eindruck hinterlassen. Die Zeit mit den Profis war richtig geil. Besonders beeindruckt war ich von Jonas Hector. Der macht fast keine Fehler. Das ist ein ganz anderes Niveau“, sagt Olesen und hofft, dass die Zeit bei den Profis noch anhalten wird. Es muss ja auch nicht alles gleich so kompliziert werden wie bei seinem Jugendfreund und bestem Kumpel aus Luxemburg, Ryan Nils Johansson. Der hat einen schwedischen Vater und eine irische Mutter. Erst spielte er für Luxemburg, nun für Irland. Unter Vertrag steht der 20-Jährige beim FC Sevilla, ist aber in die Niederlande zu Fortuna Sittard ausgeliehen. Für Olesen kam dieser Verbandswechsel indes nicht infrage: „Ich bin in Luxemburg aufgewachsen und wurde hier ausgebildet. Nun ist es an der Zeit, meinem Land etwas zurückzugeben.“

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