1. FC Köln muss am Sonntag antretenVerlegung des Spiels gegen Hoffenheim geplatzt

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Für Christian Keller gab es in Tschechien viel zu diskutieren. 

Köln – Steffen Baumgart war trotz des Sieges über den 1. FC Slovacko unzufrieden. Nach der wegen Nebels verursachten Verschiebung des Conference-League-Spiels hatte sich der 1. FC Köln um eine Verschiebung des Bundesligaspiels am Sonntag (19.30 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim bemüht. Doch daraus wurde nichts, was zunächst am Reglement der Deutschen Fußball-Liga (DFL) liegt.

Demnach müssen zwischen Abpfiff des einen und Anpfiff des nächsten Pflichtspiels 48 Stunden vergehen – nur 48 Stunden: „Ganz kluge Leute haben festgelegt, dass 48 Stunden für die Regeneration reichen. Wir befinden uns in einem Geschäft. Es geht nicht mehr um den Spieler oder den Menschen. Deswegen ist es sehr wichtig, dass wir Sonntag spielen“, sagte der Kölner Trainer.

DFL-Statuten lösen keine Verlegung aus

Weil die 48-Stunden-Frist eingehalten wird, gab es für die DFL keinen Anlass, aktiv zu werden. Dennoch hatten die Kölner Verantwortlichen den gesamten Freitagvormittag damit verbracht, einen alternativen Termin zu finden. Favorisiert war zunächst der 18. Januar: Wegen des engen Terminkalenders vor der WM in Katar sind Ausweichtermine vor der Unterbrechung kaum zu finden. Daher unternahm der 1. FC Köln einen Vorstoß, die Partie ins neue Jahr zu verlegen.

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Nach dem letzten Spiel vor der WM am 12. November bei Hertha BSC geht der FC noch auf eine einwöchige US-Tournee. Die erste Kölner Bundesliga-Partie nach der Winterpause findet erst am 21. Januar daheim gegen Werder Bremen statt. Weil die Pause also extrem lang ist, schien es eine gute Idee, bereits am Mittwoch vor dem ersten Bundesliga-Wochenende des neuen Jahres zu starten.

Doch das klappte nicht, es bleibt bei Sonntag, 19.30 Uhr. „Ob das eine Benachteiligung für uns ist, wird spätestens nach dem Spiel niemanden mehr interessieren. Wir werden rotieren und versuchen, die frischesten Spieler auf den Platz zu kriegen – gegen eine der aus meiner Sicht zurzeit stärksten deutschen Mannschaften“, sagte Steffen Baumgart.

Maina und Skhiri drohen auszufallen

Die Freude über den Sieg war damit kurz nach dem Schlusspfiff arg getrübt. Sportchef Christian Keller hatte dennoch keine nachhaltigen Probleme ausgemacht. „Der Trainer war einfach müde und leer. Das Reisen ist schon anstrengend, dann musste er gestern ewig warten und heute improvisieren.

Das Spiel war auch intensiv, ein richtiger Fight. Wenn dann die eine oder andere nicht so positive Nachricht dazukommt, etwa, dass Maina und Skhiri ausfallen könnten, ist das nicht positiv. Aber im Grundsatz ist er eher müde als geknickt, glaube ich“, erklärte Keller.

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Der FC-Geschäftsführer hatte alles in Bewegung gesetzt, um die Partie zu verlegen. „Vom Abpfiff heute bis Sonntag 19.30 Uhr sind es mehr als 48 Stunden. Formell muss die DFL da nicht tätig werden. Man hätte das Spiel nur dann verlegen können, wenn sich alle beteiligten Parteien auf einen neuen Termin geeinigt hätten. Das ist bei einer Großveranstaltung mit 50 000 Menschen nicht einfach“, erklärte Keller.

„Es gab keinen Termin, an dem alle konnten“

An einem Spieltag arbeiten rund 2000 Menschen aus unterschiedlichen Gewerken, von der Polizei bis zum Caterer. Da war es nicht spontan möglich, einen Termin zu finden, an dem jeder zur Verfügung steht. „Wir haben es probiert, haben bis kurz vor Spielbeginn die Akkus heißtelefoniert. Es lag am Ende an niemandem. Alle waren bereit, einen gemeinsamen Termin zu finden. Der 18. Januar stand im Raum, aber auch an diesem Termin konnte mindestens eine beteiligte Partei nicht.“

Weil Hoffenheim noch im DFB-Pokal vertreten ist, waren die Möglichkeiten nach der Winterpause zusätzlich eingeschränkt. Wie Steffen Baumgart wollte auch Christian Keller nicht über Wettbewerbsverzerrung sprechen. „Es ist, wie es ist – und wir werden das Beste daraus machen.“

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