Köln – Der 1. FC Köln tritt am Sonntagabend (18 Uhr, Sky) beim FC Augsburg in der WWK-Arena an. Die Kölner Bilanz gegen die bayrischen Schwaben ist insgesamt grauenhaft. Von 16 Duellen gewann Köln nur vier, der letzte von insgesamt nur zwei Kölner Siegen in Augsburg ist zwölf Jahre her. Unvergessen bleibt das Pokalspiel aus dem Februar 2010. Damals verloren die Kölner das Viertelfinale im Augsburger Schneetreiben 0:2, nachdem Schiedsrichter Kinhöfer die FC-Spieler Chihi, Podolski und Petit nach absurden Entscheidungen vom Platz gestellt hatte. Es war einer der vielen schlimmen FC-Abende der vergangenen Dekade.
Die Ausgangslage
Nach fünf Spielen ohne Sieg tauchen nach längerer Zeit wieder die Verfolger im Rückspiegel der Kölner auf. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz, was noch immer komfortabel ist. Allerdings wäre es nun an der Zeit, auf 37 Punkte zu stellen, denn damit wäre der Klassenerhalt wohl sicher.
Die Augsburger hatten nach vier Niederlagen in Serie zwar bei Schalke 04 gewonnen, anschließend aber nur 0:0 gegen Paderborn gespielt und bei Hertha 0:2 verloren. Mit 31 Punkten ist der FCA Tabellennachbar des FC und selbst längst nicht gerettet. Für beide Mannschaften bedeutete ein Sieg einen entscheidenden Schritt im Kampf gegen den Abstieg.
Augsburgs Starspieler
Philipp Max hat in dieser Saison bereits sieben Tore und fünf Vorlagen auf sein Konto geladen und ist damit hinter dem erstaunlichen Mittelstürmer Florian Niederlechner zweitbester Scorer seiner Mannschaft – als Linksverteidiger. Allerdings hat Max gute Gene, sein Vater ist der zweimalige Bundesliga-Torschützenkönig Martin Max, der unter anderem dadurch berühmt wurde, dass ihn Rudi Völler weder für die WM 2002 noch für die EM 2004 nominierte. Wenn man sich dieses Verwandtschaftsverhältnis merkt, ist man davor sicher, Philipp Max mit Max Philipp zu verwechseln, der im vergangenen August von Borussia Dortmund zu Dynamo Moskau gewechselt ist.
Kölner Personalien
Mark Uth, der am Montag beim 2:4 gegen RB Leipzig wegen Wadenproblemen gefehlt hatte, meldete sich rechtzeitig bereit und stieg am Samstagnachmittag mit seinen Kollegen ins Flugzeug nach Augsburg. Nicht dabei ist Dominick Drexler, der eine Gelbsperre absitzt. Außerdem fehlt Simon Terodde mit Knieproblemen, seinen Platz im Kader übernimmt Ausnahmetalent Tim Lemperle; der 18-Jährige steht erstmals im Bundesligakader des FC. Jhon Córdoba hat seine Knieprellung aus der Partie gegen Leipzig überwunden. Weil sich Anthony Modeste zuletzt formstark präsentierte, könnte Markus Gisdol auf eine Doppelspitze setzen – wie beim 1:1 gegen Augsburg in der Hinrunde.
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Stimmen zur Partie
Markus Gisdol (1. FC Köln): „Wir befinden uns in einer komfortablen Situation. Es sind aber noch knapp vier Wochen. Wir haben die Mannschaft noch einmal extrem darauf eingeschworen und alle Kleinigkeiten angesprochen, die wir sehen wollen. Wir müssen alle zu 100 Prozent auf Sendung bleiben.“
Heiko Herrlich (FC Augsburg): „Die Situation ist ernst, die Tabelle ist trügerisch. Wir müssen auf uns schauen und die nötigen Punkte holen. Wir haben vor der Winterpause die Messlatte hochgelegt, diese Leistung wollen wir wiederholen.“
Das sagen wir
Der 1. FC Köln wäre mit einem Sieg wohl gerettet, das Saisonziel nach einer schlimmen Hinrunde damit noch vergleichsweise souverän erreicht – obwohl es wohl nicht zum Plan dieser Saison gehörte, Trainer und Manager auswechseln zu müssen. Die Corona-bedingte Pause hat alle Vereine vor Herausforderungen gestellt, die Kölner hat sie in ihrem Lauf gebremst, nachdem sie gerade das System ihres neuen Trainers verinnerlicht hatten. In Augsburg haben die Kölner nun die Chance, sich und ihrem Anhang einen ruhigen bis langweiligen Saison-Ausklang zu bescheren. Sie sollten sie nutzen.
Mögliche Aufstellungen
FC Augsburg: Luthe - Framberger, Jedvaj, Uduokhai, Max - Khedira, Baier - Richter, Löwen, Vargas – Niederlechner.
1. FC Köln: Horn - Ehizibue, Leistner, Czichos, Katterbach - Kainz, Skhiri, Hector - Uth - Cordoba, Modeste.
