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9200 Fans im Rhein-Energie-Stadion?So ist der Stand vor dem Derby gegen Gladbach

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LeeresStadion

Die Tribünen im Rhein-Energie-Stadion sollen bald wieder gefüllt sein. 

  • Am Samstag will der 1. FC Köln erstmals seit Ende Februar wieder im Rhein-Energie-Stadion vor Publikum spielen.
  • Die Kartenregelung folgt einem komplexen Verfahren, am Dienstagmorgen gehen letzte Tickets in den Verkauf.
  • So ist der aktuelle Stand und das sollten Zuschauer, die beim Derby dabei sein wollen, wissen.

Köln – Der 1. FC Köln empfängt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) Borussia Mönchengladbach zum rheinischen Derby, was in gewöhnlichen Zeiten Anlass genug wäre für große Aufregung. Diesmal wird die Aufregung jedoch eine andere sein, denn im zweiten Versuch will der FC nun erstmals seit Ende Februar wieder ein Heimspiel vor Publikum bestreiten. 9200 Zuschauer sind im Stadion zugelassen, und zwar ausschließlich Heimfans, was dem Derby eine etwas reduzierte Atmosphäre verleihen wird.

Werden Fans sicher ins Stadion dürfen?

Sicher ist in diesen Zeiten gar nichts. Im Gegenteil könnte es sehr knapp werden. Die 7-Tages-Inzidenz sagt aus, wie viele Menschen in Köln in sieben Tagen infiziert gemeldet sind, und zwar nicht in absoluten Zahlen, sondern bezogen auf jeweils 100.000 Einwohner. Am Sonntag wurden in Köln 25 positive Tests registriert, nimmt man der Einfachheit halber an, Köln habe genau eine Million Einwohner, trägt der Sonntag also auf 100.000 Bürger gerechnet mit der Zahl 2,5 zur Inzidenz bei. Sieben solcher Tage ergäben eine Inzidenz von 17,5 und damit nur die Hälfte des Grenzwertes von 35. Doch hat Köln derzeit ein Problem: Am Freitag vergangener Woche wurden mehr als 80 Positivtests gemeldet, das bedeutet, dass am Donnerstag dieser Woche noch ein Tag mit einem Wert von etwa 8 in die Inzidenz der vergangenen sieben Tage eingerechnet werden muss.

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Der würde am Freitag zwar herausfallen, allerdings hat der 1. FC Köln sich zuletzt darum bemüht, dass vergleichsweise frühzeitig festgelegt wird, ob vor Publikum gespielt werden kann oder nicht. Nun scheint es darauf hinauszulaufen, dass die Inzidenzzahl am Donnerstag als  Entscheidungsgrundlage genommen wird – und die wird wegen des hohen Freitags der Vorwoche noch immer hoch sein, während am Freitag dann mit einer deutlich geringeren Zahl zu rechnen sein wird. Es stehen noch Gespräche zwischen der Stadt Köln und dem Land aus, außerdem wird es am Dienstag noch eine Absprache zwischen dem FC und dem Kölner Gesundheitsamt geben, in dem die FC-Verantwortlichen noch einmal darauf hinweisen wollen, dass am Spieltag selbst eine deutlich geringere Inzidenzzahl als am Donnerstag zu erwarten sein wird.

Doch ist offen, ob die Behörden sich darauf einlassen. Ein Argument des FC wäre, dass das Publikum für die Partie gegen Hoffenheim, die am 19. September stattfinden sollte, am Abend vorher wegen einer erwarteten Dynamik des Infektionsverlaufs kurzfristig ausgeladen wurde. Nun könnte man auf ein sich reduzierendes Geschehen setzen, schließlich deuten die Zahlen klar darauf hin. Das hofft man jedenfalls beim FC.

Wie ist die Anreise der Fans geregelt?

Im Norden des Stadions stehen die öffentlichen Parkplätze P3 und das Parkhaus P+R zur Verfügung. Im Süden sind es die öffentlichen Parkplätze P7 und P8. Das Parken dort ist am Samstag kostenlos, damit nicht zu viele Fans mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Es werden außerdem Umfragen unter den Fans durchgeführt, um vorhersehen zu können, wie die Fans zum Stadion kommen.

Wie ist die Kartenregelung?

Seit dem vergangenen Mittwoch konnten sich die 6500 Dauerkartenkunden, die auf eine anteilige Erstattung ihrer Eintrittskarten verzichtet haben, Plätze im Stadion aussuchen; davon ausgenommen war der Unterrang der Westtribüne, der für die 1700 Business-Gäste reserviert ist. Seit Donnerstagabend durften dann 1000 der 8500 Dauerkartenkunden, die sich für jedes Spiel, das sie wegen der Corona-Pandemie verpassen, anteilig ihren Kartenpreis erstatten lassen, Karten sichern.

Es konnte dabei allerdings einem Kunden passieren, dass er zwar eine Dauerkarte in einer Kategorie bezahlt, in der ein Ticket 50 Euro kostet. Er aber nur noch hoch oben im Oberrang auf einem 30-Euro-Platz sitzen kann, weil Kunden, die auf eine Erstattung verzichtet haben, die teuren Kategorien gefüllt haben. Am Montag waren noch rund 800 Plätze frei, vor allem in den Ecken des Stadions. Um diese Plätze können sich von Dienstag an die 7500 Dauerkarten-Inhaber bemühen, die bei der Verlosung nicht gezogen worden waren.

Was, wenn ein Dauerkartenkunde ausgelost wurde, am Samstag aber verhindert ist oder keine Lust hat?

Wer ausgelost wurde, jedoch sein Ticket nicht wahrnehmen möchte, fällt ans Ende der Liste für die nächsten Heimspiele. Allerdings bekommen diese Kunden ihre Karten erstattet, wenn sie trotz Zuteilung verzichten.

Wie ist die Einlass-Regelung?

Es gibt einen äußeren und einen inneren Ring mit jeweils vier Zugangspunkten. Es gilt eine Sektorentrennung, jeder Zuschauer bekommt seine Zutrittspunkte zugewiesen. Außerdem ist geregelt, wann welche Fans ins Stadion dürfen: In den Ecken der Oberränge zum Beispiel ist das Zugangsfenster zwischen 13.30 und 13.45 Uhr geöffnet. Zwei Stunden vor Anpfiff im Stadion, womöglich ohne die gewohnten Dauerkarten-Nachbarn –  und ohne Bier. Das kann lang werden. Die Blöcke im Unterrang dagegen werden erst zwischen 15 und 15.30 Uhr geöffnet.

Müssen die Zuschauer einen Mund- und Nasenschutz tragen?

Ja, auf den Tribünen gilt über die gesamte Zeit Maskenpflicht. Essen und Trinken ist nur auf dem Sitzplatz und lediglich vor Spielbeginn sowie während der Halbzeitpause erlaubt.

Können Fans ihre Karten abgeben?

Die Karten sind grundsätzlich an Freunde oder Bekannte übertragbar, allerdings ist der Eigentümer der Karte verpflichtet, die Kontaktdaten im Falle einer ermittelten Infektion dem FC zur Weitergabe an das Gesundheitsamt zu überlassen.

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