1. FC Köln vor WolfsburgMarkus Gisdol will den nächsten Schritt seiner Mannschaft

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Markus Gisdol sah in dieser Woche auf dem Trainingsplatz wieder entspannter aus als zuletzt.

Köln – Ganz ist die Serie von 18 Spielen ohne Sieg noch nicht aus den Köpfen, selbst wenn sie nun schon seit einer Woche überstanden ist. Markus Gisdol hat in den zurückliegenden Trainingstagen jedenfalls nicht auf die Euphoriebremse treten müssen, trotz des 2:1-Sieges bei Borussia Dortmund. „Es hat sich gut angefühlt nach dem außergewöhnlich langen Anlauf. Aber wir ordnen es richtig ein. Wir haben ein Spiel gewonnen und guten Fußball gespielt, nicht nur gut gearbeitet. Das gilt es jetzt weiter zu verfolgen, konsequent hart zu arbeiten und nicht einen Millimeter nachzulassen“, sagte der Trainer am Donnerstagmittag.

Auch Modeste zurück

Die personelle Situation seiner Mannschaft hat sich seit der Partie im Signal-Iduna-Park verändert. Vor einer Woche ließ Gisdol seinen Mittelstürmer Sebastian Andersson noch in Köln, damit der sich nach seinem Eingriff am Knie und den jüngsten Rückschlägen stabilisieren könne. Gegen Union Berlin, seinen ehemaligen Verein, hatte Andersson in der Woche davor zwar gespielt, aber nur eine sehr dürre Leistung liefern können – und anschließend eine Belastungsreaktion des Knies erdulden müssen. Schlechter hätte es nicht laufen können, nach zwei Toren und einem Sieg hätte Andersson den Schmerz wohl besser ertragen können.

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So aber war der Frust groß, daher hatte der Schwede gegen Dortmund ausgesetzt und sich langsam nun wieder an die Belastung gewöhnen können. „Man muss dem Spieler die Zeit geben und ihn nicht in ein Spiel nach dem anderen jagen“, beschreibt Gisdol. Es habe Andersson gut getan, nicht spielen zu müssen, „er hat das Training zuletzt gut verkraftet“, sagt Gisdol.

Alles zum Thema Timo Horn

Pünktlich zu Anderssons Genesung hat sich auch Anthony Modeste wieder in Form präsentiert. Auch der Franzose sei „nicht bei 100 Prozent“, wie für Andersson gelte auch für Modeste die Gratwanderung, die Spieler einerseits im Training auf Wettkampfniveau bringen zu müssen. Und andererseits neue Verletzungen zu verhindern. „Wir müssen da geschickt vorgehen“, sagt Gisdol.

„Keine Gefahr“ für Horn

Im Tor sind keine Maßnahmen erforderlich. Zwar trainierte Timo Horn in dieser Woche reduziert im Kreise der Rekonvaleszenten. Doch war das eine Vorsichtsmaßnahme, um eine Reizung der Adduktorenbereich in den Griff zu bekommen. „Bei Timo gibt es keine Gefahr für das Wochenende. Er wird spielen können“, sagt der Trainer.

Der VfL hat zuletzt drei Spiele in Serie gewonnen, in dieser Bundesliga-Saison ist die Werkself noch ungeschlagen, auch das verbindet sie mit Bayer 04 Leverkusen. Allerdings wies Markus Gisdol darauf hin, dass die Wolfsburger am vergangenen Freitag gegen Werder Bremen zwar fünf Tore geschossen, aber auch drei kassiert haben.

Merés Einsatz fraglich

Die Formation seiner Elf ließ Gisdol am Donnerstag offen. Um dem Gegner keine wertvollen Informationen an die Hand zu geben. Aber auch, weil er noch nicht genau weiß, welches Personal ihm zur Verfügung steht, „auch wenn ich da natürlich schon etwas im Kopf habe“, sagt Gisdol. Hinter Innenverteidiger Jorge Meré stehe nach muskulären Problemen „ein Fragezeichen“, und weil Rafael Czichos vorerst mit einer Adduktorenverletzung ausfällt, muss Gisdol darüber nachdenken, ob er wie in Dortmund mit einer Dreier- oder doch wieder einer Viererkette verteidigen lassen wird. Wichtig sei beim Coup in Westfalen allerdings ohnehin die Einstellung seiner Leute gewesen. „Ich habe gegen Dortmund einen großen Schritt nach vorn gesehen. Es wurde vieles getan, was ich zuletzt bemängelt hatte: Viel untereinander gecoacht, viel kommuniziert. Es war herausragend gut, wie die Mannschaft gefightet und sich starkgemacht hat. Das will ich jetzt öfter sehen.“

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