1. FC KölnWas der Erfolg mit einer Mannschaft macht

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Florian Kainz traf gegen Bologna am Freitag zweimal.

  • Sportchef Christian Löer berichtet bis zum 29. Juli täglich exklusiv aus dem Trainingslager.
  • Nach der starken Leistung gegen den FC Bologna fühlen sich die Kölner bestärkt.
  • Trainer Achim Beierlorzer erwartet nun schwierige Kaderentscheidungen. Wer schafft es in die A-Elf?

Kitzbühel – Am Morgen danach teilte Achim Beierlorzer seine Trainingsgruppe auf. Die zehn Feldspieler, die am Freitagabend beim 3:1-Testspielsieg gegen den FC Bologna eine gute Stunde auf dem Platz gestanden hatten, widmeten sich bei Dauerlauf und Fußballtennis der aktiven Erholung.

Die zehn, die eingewechselt worden waren, absolvierten eine Krafteinheit im Fitnesszelt, bevor sie sich intensiven Spielformen widmeten. Niklas Hauptmann und Salih Özcan hatten es nicht auf Einsatzminuten gebracht, sie absolvierten mit den Athletiktrainern Extraläufe, um das Belastungsniveau ihrer Kollegen zu erreichen. An einem Ende des Trainingsplatzes hatte zudem Andreas Menger seinen beliebten Parcours aus Gerätschaften aufgebaut, die seine Schüsse tückisch abfälschen, und nervte damit die Torhüter. Es war also tüchtig was los im Stadion des FC Kitzbühel, und die Stimmung war gelöst – zumal das Training am Samstagmorgen erstmals in diesen Tagen des Sommertrainings nicht zur Hitzeschlacht wurde.

1.FC Köln: Profis hatten freien Nachmittag

Die Stimmung mochte auch darin ihren Grund haben, dass die FC-Profis den Nachmittag frei hatten. Manche begaben sich auf eine Golfrunde, andere verbrachten den Tag auf dem Hotelzimmer, um sich ihre ehemaligen Konkurrenten oder Mitspieler in der Zweiten Bundesliga anzusehen.

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Die Leistung am Vorabend dürfte zur Stimmung beigetragen haben, das glaubte auch Achim Beierlorzer. „Siege machen immer etwas mit einer Mannschaft. Eine gute Leistung bestärkt, bekräftigt und erleichtert die Dinge auch für mich, wenn ich der Mannschaft sagen kann: Seht her, es funktioniert. Die Spieler merken es ja auch selbst, das ist ja das Allerbeste: Wenn ich nicht der Prediger bin. Sondern wenn sie sehen, dass es hilft und dass wir so eine Mannschaft wie Bologna dann dominieren. Wir sprechen immerhin von einem italienischen Erstligisten, der eine super Rückrunde gespielt hat“, sagte der Kölner Trainer.

Beierlorzer: „Wir müssen froh sein, dass wir dieses Niveau in unseren Reihen haben“

Beierlorzers zehnfachem Wechsel nach einer Stunde war kein Leistungsabriss gefolgt. „Das war ja gar keine B-Mannschaft, die da kam“, sagte FC-Geschäftsführer Armin Veh und stellte fest: „Wir haben Alternativen.“ Die Leistungsdichte des Kaders wird im weiteren Verlauf der Vorbereitung noch zu Härtefällen führen, allerdings überwiegt aus Sicht des Trainers das Positive. „Wir müssen froh sein, dass wir dieses Niveau in unseren Reihen haben. Klar bin ich der, der dann die schwierigen Entscheidungen treffen muss. Ich spreche auch mit den Spielern häufig darüber, dass wir Persönliches und Sportliches trennen müssen. Aber am Ende müssen wir die stärkste Elf auf den Platz bringen“, sagte der 51-Jährige.

Im Test am Sonntag in Kufstein gegen den FC Villarreal (18.15 Uhr, Sport1) wird er die Mannschaft der letzten halben Stunde gegen Bologna für die erste Stunde auf den Platz schicken und damit zur vermeintlichen A-Elf machen. „Es ist supergut, wenn wir im Hintergrund noch eine Elf haben, die fast genauso stark ist. Das sehe ich als zentralen Bestandteil für die neue Saison. Dass wir eine Ausgewogenheit haben und Ideen, wie wir reagieren können, wenn wir mal Ersatz brauchen.“

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Für Niklas Hauptmann und Salih Özcan reichte es am Freitag nicht, sie verließen die Kufstein-Arena ohne Einsatzzeit. Abgeschrieben sind die Spieler dennoch nicht, obgleich vor allem Özcan seine ungeklärte Vertragssituation nicht gerade hilft. Noch bis nächsten Sommer ist der Ehrenfelder an den FC gebunden. Am liebsten hätten die Kölner den 21-Jährigen ausgeliehen, doch das lohnte sich nur, wenn er zuvor seinen Vertrag verlängerte. Doch das ist vorerst gescheitert. Beierlorzer sieht es sportlich. „Wir haben gesehen, wie stark wir im zentralen Mittelfeld besetzt sind. Da ist schon auch große Qualität, die da momentan vor den beiden spielt.“

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