1. FC KölnZerwürfnis mit Ex-Torwarttrainer Bade

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Fühlt sich ausgebootet: Alexander Bade

Köln – Trainingsauftakt beim 1. FC Köln. Die Spieler mussten am Dienstagnachmittag auf der Ostkampfbahn in der Nähe des Rheinenergie-Stadions den obligatorischen Laktattest absolvieren.

Aber das Thema das Tages war ein anderes: Alexander Bade (47), seit rund 20 Jahren im Verein tätig und seit 2009 Torwarttrainer für die FC-Profis, ist – laut Verein auf eigenen Wunsch  – von seinen Aufgaben entbunden worden und wird durch den ehemaligen FC-Torhüter Andreas Menger (von 1997 bis 1999) ersetzt. Doch das mit dem eigenen Wunsch scheint eine Frage der Interpretation.

Die Gerüchte um Bade, der als Vertrauter und Freund des langjährigen Coach Peter Stöger gilt, waren schon am Montagabend  aufgekommen. Dennoch wunderte  sich Bade nicht schlecht, als er am Dienstagmittag – wie vereinbart – zum Meeting des Trainerteams erschien. Als er die Trainerkabine betrat, saß Menger schon auf Bades angestammten Platz.

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Bade und Nachfolger Menger kennen sich

Beide kennen sich eigentlich, erst im Mai hatten sie zusammen in einem Pilot-Projekt die Prüfung zur Uefa-Torwarttrainer-A-Lizenz erfolgreich abgelegt. Bade hätte sich im Zuge der aktuellen Ereignisse  einen Anruf von Menger erwünscht. Der blieb aber aus.

FC-Geschäftsführer Armin Veh zeigte sich über die Verpflichtung des Neuen mit FC-Vergangenheit erfreut: „Wir haben mit Andreas Menger nach der Entwicklung um Alexander Bade kurzfristig eine Top-Lösung gefunden. Andi kennt den Verein und bringt eine Menge Erfahrung als Torwarttrainer mit, so dass unsere Keeper in sehr guten Händen sind.“

Allerdings: In seinem offiziellen Statement erklärte der FC, dass Bade darum gebeten habe, von seinen bisherigen Aufgaben entbunden zu werden. Er übernehme im Verein „auf eigenen Wunsch“ andere Aufgaben. „Fakt ist: Ich habe mit Alexander Bade ein paar Tage vor dem Schalke-Spiel gesprochen und ihm gesagt habe, dass ich gerne mit ihm zusammenarbeiten möchte“, erklärt der neue Cheftrainer Stefan Ruthenbeck. Bade verneint das allerdings: „Dieses Gespräch hat nie stattgefunden“, sagt der 47-Jährige dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Bade: „Gespräch hat nie stattgefunden“

Ruthenbeck verwahrte sich dagegen, dass er die treibende Kraft hinter der Bade-Degradierung sein soll. Von  Störungen im Verhältnis könne nicht die Rede sein. „Ich habe Alex mit Sicherheit nicht gefeuert. Ganz im Gegenteil: Ich und hätte gerne mit ihm weitergearbeitet. Es ist aber von der anderen Seite so gewesen, dass es nicht mehr so erwünscht war“, sagte der Cheftrainer. Bade sei deshalb nach dem Pokal-Aus beim FC Schalke auf ihn zugekommen.

Die Gründe? „Alex hat nur Andeutungen gemacht, aber die behalte ich für mich“, sagt der Coach. Aus Bades Sicht hat dagegen die Kommunikation mit Ruthenbeck von Anfang an nicht gestimmt. Er, der Stöger-Vertraute, fühlte sich ausgebootet. Bade soll auch missfallen haben, dass  nicht er selbst, sondern Ruthenbecks Athletiktrainer Max Weuthen den Torhütern die Trainingspläne für die Winterpause mitgegeben habe.

Bis dato weiß Bade auch überhaupt noch nicht, welche Funktion er im Verein denn übernehmen soll. Er hat vom FC bisher nichts Schriftliches vorliegen. Bade: „Ich habe nach wie vor einen gültigen Vertrag beim FC. Mehr kann ich noch nicht sagen.“  Eventuell werde er sich den rechtlichen Beistand einer Kölner Kanzlei sichern.  So viel zum Thema Einvernehmlichkeit.

Einige Rückkehrer – Bittencourt operiert

Stefan Ruthenbeck hatte aber auch Positives zu verkünden. Der Trainer des  Tabellenletzten war erfreut, dass er wieder einige zuletzt vermisste Spieler wieder begrüßen konnte. Die Rückkehrer Jonas Hector, Simon Zoller, Nikolas Nartey, Claudio Pizarro und sogar Yuya Osako absolvierten den Laktattest wie Neuzugang Simon Terodde. Vor allem die schnelle Genesung des Japaners überraschte,  er sollte mit einer Lungenentzündung bis Mitte Januar ausfallen.

Schlechte Nachrichten gab es dagegen von Leonardo Bittencourt. Wegen seiner permanenten Adduktorenprobleme wird der Flügelspieler am Mittwoch operiert und  bis zu sechs weitere Wochen ausfallen.

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