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1. FC KölnZugang Mark Uth darf nicht gegen Schalke spielen

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Mark Uth am Dienstag im Spiel gegen KV Mechelen

Benidorm – 2020 ist ein Schaltjahr, der Februar hat 29 Tage. Alle vier Jahre gibt es in diesem Monat einen Tag mehr – für einen Profi des 1. FC Köln allerdings ein Spiel weniger. Mark Uth, der Zugang des 1. FC Köln, wird sicherlich gleich nachgeschaut haben, wann er mit dem Bundesliga-Aufsteiger auf seinen bisherigen Arbeitgeber Schalke 04 trifft, der den Offensivspieler bis zum Saisonende an die Kölner ausgeliehen hat. Doch Uth darf am 29. Februar im Heimspiel im Rhein-Energie-Stadion gegen die Königsblauen nicht mitmachen.

Schalker Bedingung

Das besagt eine Klausel in seinem Vertrag. Der Nicht-Einsatz von Uth im direkten Duell war eine Bedingung der Gelsenkirchener. Schalke, so ist zu vernehmen, hätte den gebürtigen Kölner ansonsten dem FC nicht überlassen; Kölns Sportchef Horst Heldt hatte keine Wahl – außer eben, auf Uth zu verzichten.

Derartige Klauseln sind im Bundesliga-Geschäft zwar die Ausnahme, aber auch nicht ganz unüblich. In der Hinrunde durfte der von Hoffenheim fest nach Freiburg gewechselte Vincenzo Grifo am 15. September im direkten Duell nicht für den Breisgau-Klub auflaufen. Eine ähnliche Klausel hatte es zuvor im Leihgeschäft zwischen den Vereinen gegeben. In der Saison 2017/18 musste Borussia Mönchengladbach wegen der Nicht-Einsatz-Klausel auf Rückkehrer Raúl Bobadilla bei seinem Ex-Klub Augsburg verzichten.  Urvater der Klausel ist Reiner Calmund. Als Manager von Bayer 04 Leverkusen gab er in der Saison 2002/2003 zwar den Deutsch-Brasilianer Paulo Rink an den 1. FC Nürnberg ab, doch fixierte er vertraglich, dass der Stürmer am letzten Spieltag im direkten Duell der Klubs nicht zum Einsatz kommen durfte. Das Ende ist bekannt: Die Werkself rettete sich mit einem 1:0-Sieg gerade noch so zum Klassenerhalt.

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Ein Schalker Verantwortlicher wollte sich auf Anfrage dieser Zeitung nicht zum Fall von Mark Uth äußern. Aber aus dem Umfeld der Gelsenkirchener war zu erfahren, dass Absprachen nun einmal einzuhalten seien. Der FC habe schließlich dem Deal zugestimmt. Es könne allerdings nicht die Rede davon sein, dass Schalke Uth teilweise weiter das Gehalt bezahlt, das bei rund zwei Millionen Euro für ein halbes Jahr liegen soll. Das müsse der FC allein stemmen. Dafür hat der Aufsteiger  keine Leihgebühr bezahlen müssen. Die Schalker  beharren zudem  darauf, dass Uth im Sommer  zurückkehren muss. Eine Kaufoption besitzt der FC nicht.

„Zeigen, was ich draufhabe“

Für Uth und die Kölner ist die Klausel eine Kröte, die sie schlucken müssen. Doch der 28-Jährige kann dafür   in 16 weiteren Liga-Einsätzen zeigen, was er drauf hat. Uth ist wieder fit und brennt darauf, für seinen Jugend-Klub aufzulaufen: „Ich will zeigen, was ich drauf habe.“ Die schwierige Zeit bei Schalke  habe er abgehakt: „Die erste Saison war schwer, weil wir nicht so oft gewonnen haben. Ich war aber fit und hatte meine Einsatzzeiten. Dann kamen zwei schwere Verletzungen, danach war es schwer für mich wieder  in ein funktionierendes Team reinzukommen. Aber das war 2019, jetzt ist 2020. Ich erwarte mir in Köln wieder mehr Spielzeit.“ Aber nicht gegen den Ex-Klub.

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