1. FC KölnZweiter Megafon-Pöbler identifiziert

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südtribüne

Die Kölner Südtribüne am Sonntag während des Spiels gegen den VfB Stuttgart

Köln – Nach den Schimpftiraden gegen Ron-Robert Zieler, Torwart des VfB Stuttgart, will der 1. FC Köln die beiden mutmaßlichen Übeltäter aus der Südkurve identifiziert haben, das bestätigte ein Klubsprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es handelt sich um einen Capo (Vorsänger) der Ulta-Gruppierung „Boyz“ und um den zweiten Anführer der „Wilden Horde“ (Namen sind der Redaktion bekannt).

„Nun muss man anhand des Videomaterials herausfinden, wer für welche Aussagen verantwortlich ist“, sagt FC-Mediendirektor Tobias Kaufmann. Am Mittwoch will der FC den DFB-Kontrollausschuss informieren – auch über absehbare Sanktionen gegen die Übeltäter, die bis zum Stadionverbot reichen können.

Ultra dem Klub und der Polizei seit Jahren ein Dorn im Auge

Wer aber sind die Chaoten mit Megafon auf dem Zaun? Der zweite Capo der „Wilden Horde“ ist dem Verein und der Polizei seit Jahren ein Dorn im Auge. Immer wieder taucht der 27-Jährige bei gewaltsamen Auseinandersetzungen auf, zu einer Verurteilung reichte es bislang nicht. Im März 2015 soll er sich eine Schlägerei mit Frankfurter Fans am Zülpicher Platz geliefert haben. In Pulheim trafen sich Gladbacher und FC-Hooligans im Sommer 2017 zu einer Prügelei. Die Polizei ging dazwischen und nahm die Personalien auf. So auch jene des 27-Jährigen. Der FC unterrichtete den DFB. Zum Missfallen des Klubs erhielt der Ultra nur ein Stadionverbot bis Januar 2018.

Nach dem Ende seiner Strafe übernahm er wieder die Rolle des Einpeitschers in der Südkurve. „Nach dem Ablauf des Stadionverbots fängt für jeden wieder alles bei Null an“, sagt Kaufmann. „Es handelt sich um Präventivmaßnahmen, ein lebenslanges Stadionverbot gibt es nicht.“

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