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1:1 auf SchalkeEin Punktgewinn von enormem Wert für den 1. FC Köln

Lesezeit 4 Minuten
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Ein Tor, das große Freude auslöste und wie eine Befreiung wirkte: Der FC feiert das 1:1.

Gelsenkirchen – Siebter Spieltag, vierter Punkt für den 1. FC Köln nach der Partie bei Schalke 04. Das Match im Überblick.

Das Wichtigste zuerst

Der 1. FC Köln hat dank Jonas Hectors Treffer in der Nachspielzeit 1:1 beim FC Schalke 04 gespielt und dem Gegner damit den Weg an die Tabellenspitze verstellt. Nach drei Niederlagen in Folge begegnete der Aufsteiger den Gelsenkirchenern in der ausverkauften Veltins-Arena auf Augenhöhe, hätte in der ersten Hälfte führen müssen und geht nun mit einem wichtigen Punktgewinn in die Länderspielpause.

Die Tore

In der 72. Minute schlug Bastian Oczipka eine Flanke in den Kölner Strafraum. Salif Sané, Schalkes riesiger Verteidiger, der nach einem schweren Foulspiel im Mittelfeld längst nicht mehr auf dem Platz hätte stehen dürfe, köpfte den Ball in den Fünfmeterraum, wo Suat Serdar zum 1:0 für Schalke traf. Zuvor hatten die Kölner mehrfach die Chance verpasst, den Ball zu klären. Ein ärgerliches Gegentor. In der Nachspielzeit postierte sich Jonas Hector anlässlich einer Kölner Ecke am kurzen Pfosten, „da bin ich zwar nicht zugeteilt, aber es war die letzte Ecke des Spiels, da versucht man noch mal etwas“, sagte der Nationalspieler später. Schalkes Torhüter Alexander Nübel beorderte zwar noch seinen Stürmer Ahmed Kutucu zurück, doch der kam nicht an den Ball. Dafür aber Hector, der Kainz’ gut geschlagene Ecke unhaltbar unter die Latte verlängerte.

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Moment des Spiels

Alexander Nübels Parade gegen den Flachschuss des Kölner Stürmers Anthony Modeste kurz vor dem Ende. Eine fantastische Aktion des Schalker Torhüters, die zur weiteren Verzweiflung der Kölner Spieler hätte beitragen müssen. Allerdings erklärte der unglaubliche Nübel später, er habe das folgende Unglück da schon kommen sehen. Offenbar ist Nübel nicht nur ein außerordentlicher Torhüter. Sondern auch mit einem guten Gefühl für Spielverläufe gesegnet. Ein Moment des Spiels war auch die vergebene Großchance von Guido Burgstaller, der beim Stand von 1:0 für Schalke frei vor dem Kölner Tor auftauchte und es schaffte, den Ball an den Pfosten zu hämmern. Diese Aktion hätte die Entscheidung für Schalke bringen müssen.

Mann des Spiels

Alexander Nübel, der nächste Weltklasse-Torwart aus Deutschland. „Es hilft, wenn du einen Torwart hast, der herausragend ist“, sagte Schalkes Trainer David Wagner nach der Partie. Einen großen Abend erlebte allerdings auch Noah Katterbach aus Dreiborn in der Eifel. Der 18-Jährige zeigte vor mehr als 60 000 Zuschauern ein bemerkenswertes Debüt auf verantwortungsvoller Position links in der Defensivreihe. „Es hat mich außerordentlich gefreut für ihn, großes Lob an Noah“, sagte Trainer Achim Beierlorzer.

Das war gut

Der Aufwand, mit dem die Kölner verteidigten. 115 Kilometer Laufleistung bedeuteten eine klare Steigerung. Von den Schalker Offensivspielern war besonders in der ersten Halbzeit kaum etwas zu sehen. Der FC ließ kaum Räume offen, im Vergleich zum Auftritt gegen Hertha BSC war die Leistung deutlich verbessert.

Das war schlecht

Die Kölner Chancenverwertung, denn der Außenseiter hätte bei den stark in die Saison gestarteten Schalkern in Führung gehen müssen. Schlecht waren allerdings auch die Schalker, die besonders in der ersten Halbzeit viel zu passiv auftraten und gerade spielerisch nichts zeigten

Das sagen die Trainer

Achim Beierlorzer (1. FC Köln) „Es war ein außerordentlich wichtiger, hochverdienter Punkt. Wir haben extrem kompakt gestanden und ein gutes Miteinander in der Defensive gezeigt. Wir hätten durch den Kopfball von Ehizibue in Führung gehen müssen und mussten dann den Glauben an die eigene Stärke behalten, denn es macht ja etwas mit einer Mannschaft, wenn sie aus sechs Spielen nur drei Punkte holst. Wir haben uns für unsere Arbeit belohnt, daher bin ich außerordentlich zufrieden.“ David Wagner (Schalke 04): „Wir haben zwei verschiedene Halbzeiten gesehen, die erste von uns war nicht gut. Wir hatten zu wenig Ballbesitz, keine Intensität. Später hatten wir mehr Wucht und Esprit, daher war die zweite Halbzeit gut. Es ist etwas enttäuschend, wenn man so spät den Ausgleich bekommt. Aber man kann von einem verdienten Resultat sprechen, auch wenn wir am Ende Chancen nicht genutzt haben.“

Das sagen wir

Die Kölner haben bislang nicht wirklich daran gezweifelt, dass sie in der Bundesliga mithalten können, daher war der Punktgewinn auf Schalke für sie mehr Bestätigung denn Beweis. Ein Punkt bei einer Spitzenmannschaft, die zuletzt allerdings wohl auch ein wenig über ihren Möglichkeiten punktete, hat dennoch enormen Wert. Das Remis war vor der Länderspielpause wichtig, um im nächsten Duell mit Paderborn die Möglichkeit zu haben, den Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle herzustellen.

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