2:2 nach 0:2-Rückstand1. FC Köln rettet einen Punkt gegen Fortuna Düsseldorf

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Anthony Modeste trifft per Kopf zum 1:2.

Köln – Lange, aus Kölner Sicht viel zu lange, sah dieser Fußballabend am Sonntag nach einem Reinfall für den FC aus. Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol zeigte  den sicherlich uninspiriertesten und schwächsten Auftritt seit Monaten. 0:2 lag der FC gegen Fortuna Düsseldorf zurück. Und erneut drohte dem FC eine Derby-Schlappe gegen den Nachbarn, der schon das Hinspiel 2:0 für sich entschieden hatte. Doch dann gelang dem FC in der Schlussphase auch ohne seine Fans noch ein Comeback, mit dem nicht unbedingt zu rechnen gewesen war.  Dank zweier Kopfballtore von Jhon Córdoba und Anthony Modeste innerhalb von drei Minuten entriss der Aufsteiger dem Gast noch den Sieg und kam zu einem 2:2.

Ein Punkt für die Moral

Zwar langte es für die Kölner auch im dritten Geisterspiel dieser Saison nicht zu einem Sieg, dennoch ist die Punkteteilung etwas wert. Der FC zeigte Moral und hielt den Nachbarn, der auf dem Relegationsrang liegt, weiter mit zehn Punkten Vorsprung auf Distanz. Gefahr von unten droht nicht wirklich, der Klassenerhalt ist bei noch sieben ausstehenden Spielen wohl nur noch eine Frage der Zeit.  Doch mit einem Sieg hätte der FC auch nur noch einen Punkt Rückstand auf Platz sieben  gehabt, der wohl  zur Teilnahme an der Europa League berechtigt. Doch die war und ist ohnehin nicht das erklärte Ziel des FC.

„Das fühlt sich an wie ein Sieg, definitiv. Wir haben bis zur letzten Minute gekämpft und uns den Punkt verdient“, befand Torhüter Timo Horn. Kapitän Jonas Hector merkte allerdings auch kritisch an: „Wir hatten ein schlechtes Passspiel und können es besser. Wir müssen einfacher spielen und nicht so verschnörkelt.“ Trainer Markus Gisdol sah die Partie mit „gemischten Gefühlen“. Er monierte vor allem den Spielaufbau. Daraus müsse sein Team lernen. „Wichtig war für mich aber auch die Reaktion: Wir haben uns gewehrt und sind nicht weggebrochen, sondern stabil geblieben. Der Punkt ist für uns Gold wert.“

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Erik Thommy trifft zum 2:0 für Fortuna Düsseldorf.

Im Vergleich zur Partie gegen Mainz (2:2) hatte Gisdol zwei Änderungen vorgenommen: Für Benno Schmitz rückte Kingsley Ehizibue wieder auf die Rechtsverteidiger-Position. Der von einer Corona-Infektion genesene Ismail Jakobs verdrängte  Jan Thielmann.

Schnell entwickelte sich ein Derby, in dem beide Teams   mit hoher Intensität zu Werke gingen. Torchancen und Spielfluss waren aber Mangelware. Düsseldorf lief hoch an und war agiler. Und so war es nicht unverdient, als der Gast in der 41. Minute in Führung ging. Noah Katterbach war im Spielaufbau unter Druck geraten und spielte einen  Fehlpass. Steven Skrzybski bediente Karaman. Dessen Rechtsschuss aus etwa 14 Metern schlug im kurzen Eck ein.

Nach dem Seitenwechsel trat der FC druckvoller auf, doch Fortuna stand defensiv noch gut. Bis zur 59. Minute. Dann holte Mark Uth im Duell mit Adam Bodzek einen Elfmeter heraus. Und um den gab es Zank. Denn auch Jhon Córdoba wollte schießen, warf den Ball aber entnervt weg, als feststand, dass der Gefoulte selbst antritt. Uth scheiterte, seinen unplatzierten Schuss konnte Fortunas Torhüter Florian Kastenmeier parieren. Uth gab  später bei „Sky“ zu, dass die Elfmeterschützen in Zukunft „besser kommuniziert“ werden müssten.

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Danach nahm Markus Gisdol gleich drei Wechsel auf einmal vor, stellte auf Dreierkette um. Der FC hatte seine Ordnung noch nicht wiedergefunden, da wurde er eiskalt ausgekontert. Skrzybski hatte das Auge für Erik Thommy, der den Ball ins lange Eck versenkte (61.).

Die Kölner stemmten sich noch einmal gegen die Niederlage, bis zur 89. Minute gelang ihnen allerdings nicht viel. Doch dann schraubte sich der eingewechselte Anthony Modeste nach einer Flanke des ebenfalls ins Spiel gebrachten Dominick Drexler in die Luft und köpfte zum 1:2 ein. „Tony wollte sofort nach seiner Einwechslung etwas bewegen. Es freut mich sehr, dass Tony das Tor gemacht hat“, lobte  Gisdol den beherzten Auftritt des zuletzt oft so glücklosen Stürmers. Der FC warf noch einmal alles nach vorne. Und belohnte sich. Erneut nach einer Hereingabe von Drexler köpfte Jhon Córdoba den Ball in die Maschen (91.). Und auch Uth atmete durch: „Ich bin den Jungs dankbar, dass sie mir ein bisschen aus der Scheiße geholfen haben.“

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