3:0-Sieg in der AnalyseDas Spielsystem des 1. FC Köln funktioniert erneut tadellos

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Jubel 1. FC Köln gegen SChalke

Der 1. FC Köln feiert nach dem Sieg gegen Schalke mit seinen Fans.

Köln – Das Wichtigste zuerst

Der 1. FC Köln hat auch den FC Schalke 04 souverän besiegt. Mit einer weiteren taktisch reifen Leistung bezwang der Aufsteiger den Gast aus Gelsenkirchen am Samstag durch Treffer von Sebastiaan Bornauw (9.), Jhon Córdoba (39.) und ein Eigentor des Schalker Keepers Alexander Nübel mit 3:0 Toren. Nach dem 24. Spieltag stehen die Kölner mit nun 29 Punkten auf Rang zehn, am 11. März haben sie zudem noch die Partie gegen Borussia Mönchengladbach nachzuholen. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt mittlerweile schon beinahe beruhigende acht Punkte.

Die Tore

In der neunten Minute stand Florian Kainz auf der linken Kölner Angriffsseite allein zur Ausführung eines Freistoßes bereit. Da Kainz mit rechts flankt, war relativ klar, dass er den Ball auf das Tor drehen würde. Dann zog Kainz den Ball tatsächlich in Richtung Schalker Tor; Bornauw traf absprachegemäß per Kopf zum 1:0.

In der 39. Minute eroberte Verteidiger Toni Leistner den Ball am eigenen Fünfmeterraum, Bornauw passte lang ins Mittelfeld, wo Córdoba auf Rexhbecaj ablegte. Der Mittelfeldspieler sprintete los, McKennie versuchte noch erfolglos, den Kölner Winterzugang am Trikot festzuhalten. Rexhbecaj legte den Ball in Córdobas Lauf, der flach zum 2:0 abschloss.

Alles zum Thema Jonas Hector

Eine Viertelstunde vor Schluss setzte sich Kainz auf der rechten Seite durch und zog aus spitzem Winkel ab. Wie vor einer Woche in Berlin profitierte der Österreicher von einem Fehler des gegnerischen Torhüters, diesmal bugsierte Alexander Nübel den Ball ins eigene Tor.

Moment des Spiels

Die Schalker waren angesichts des Kölner Pressings, enormer Verletzungssorgen  und der ständigen Gefahr, sich beim kleinsten Fehler ein Kontergegentor zu fangen, schon früh mit den Nerven runter. Als dann in der zweiten Hälfte FC-Kapitän Jonas Hector direkt vor der Kölner Bank einen Extrem-Zweikampf gegen Nassim Boujellab gewann und alles, was Geißbock-Kluft trug, mit geballten Fäusten aufsprang, war klar: Schalke würde an diesem Tag in Müngersdorf nichts holen.

Mann des Spiels

Sebastiaan Bornauw, der nach seiner Sperre gleich wieder eine herausragende Abwehrleistung bot, Qualitätspässe in Serie spielte und das 1:0 erzielte.

Das war gut

Das Kölner System funktionierte erneut tadellos. Intensive Pressingmomente, Ballgewinne und schnelle Konter raubten den Schalkern jede Möglichkeit, etwas mit dem Spiel anzufangen.

Das war schlecht

Auch die Partie in Köln wurde wegen eines Schmähtransparents gegen Hoffenheims Mehrheitseigner Dietmar Hopp unterbrochen. Dafür, dass sie Beleidigungen einmal mehr mit Meinungsäußerungen verwechselten, erhielten ein paar FC-Anhänger die maximale Aufmerksamkeit: Kapitän Jonas Hector und seine Mannschaft, Geschäftsführer Horst Heldt und Vizepräsident Carsten Wettich flehten die Fans an, beim Stand von 2:0 für die eigene Mannschaft nicht für einen Spielabbruch zu sorgen.

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Tatsächlich stellten die Anhänger auf der Südtribüne ihre Pöbeleien ein, doch ist das keine Basis. Stattdessen muss der FC deutlich vermitteln, dass man nicht bereit ist, sich vom Wohlverhalten eines Teils seiner Anhänger abhängig zu machen.

Das sagen die Trainer

Markus Gisdol (1. FC Köln): „Wie wir heute gespielt haben, zeigt, dass die Mannschaft zueinander gefunden hat. Die Mannschaft hat es uns Trainern leicht gemacht, unsere Spielidee zu ihrer zu machen.

David Wagner (Schalke 04): „Alles in allem haben wir das Spiel nach drei Gegentoren nach Standards und einem Torwartfehler verloren. Die Automatismen sind nicht mehr vorhanden wie noch vor einiger Zeit.“

Das sagen wir

Anders als in der Winterpause wird Trainer Markus Gisdol zunächst nicht mehr sagen können, der 1. FC Köln stehe „mit dem Rücken zur Wand“. Dennoch tun die Kölner gut daran, sich den Blick auf die Tabelle zu sparen. Neue Ziele zu formulieren, wäre zweieinhalb Monate vor dem Ende der Saison weder klug – noch ist es der Kölner Führung zuzutrauen.

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