Anfang trifft auf Ex-Klub1. FC Köln zu Gast auf der Kieler Baustelle

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Dauerbaustelle: Bagger am Kieler Holsten-Stadion 

Köln – Wenn sich am Samstagmittag die rund 1500 mitgereisten Fans des 1. FC Köln dem Holstein-Stadion am Westring in Kiel nähern, dann werden sie sofort die große Lücke und das Brachland hinter einem Tor erblicken. Die Osttribüne wurde im Juni abgerissen, der Neubau verzögert sich. Irgendwann soll hier einmal ein kleines, schickes Stadion entstehen. Doch das kann noch etwas dauern, weil noch kein Bauunternehmen gefunden wurde, das zumindest die erste Tribüne baut.

Das Bild von der Baustelle des Stadions steht symbolisch für den großen Umbruch beim Zweitliga-Aufsteiger 2017, der in der vergangenen Saison sensationell Dritter wurde und knapp in der Bundesliga-Relegation scheiterte. Sportchef Ralf Becker zog es zum Hamburger SV, Trainer Markus Anfang und sein Assistent Tom Cichon folgten dem Ruf des FC aus ihrer Geburtsstadt Köln. 16 Profis verließen in der Sommerpause den Klub, darunter wichtige Spieler wie Marvin Ducksch sowie Rafael Czichos und Dominick Drexler, die es letztendlich ebenfalls zum FC, dem kommenden Gegner, zog. Mitten im Umbruch nahm Sportdirektor Fabian Wohlgemuth (39), der zuvor sieben Jahre die Nachwuchsabteilung des VfL Wolfsburg geleitet hatte, seine Arbeit auf. Der neue Trainer war in Tim Walter (vom FC Bayern II) zwar schon gefunden, die Zusammenstellung des Kaders aber stand noch aus.  Wohlgemuth ging die Aufgabe mit Schwung an. Resultat ist bisher ein schlagkräftiges Team, dem aber  die Konstanz fehlt.

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Die Wiederholung der großen Leistung von der Vorsaison scheint aber ausgeschlossen. „Markus Anfang arbeitet in Köln, dem ökonomischen Schwergewicht und Aufstiegsfavoriten der Liga schlechthin. Für uns geht es in dieser Saison darum, uns zu konsolidieren, zu behaupten“, sagte Wohlgemuth. Dass Holstein zwei Trainer und zwei Spieler nach Köln abgegeben hat, sei „nachvollziehbar“ und den Beteiligten „zu gönnen. Wir sind durch die Einnahmen auch in neue wirtschaftliche Dimensionen vorgestoßen“, so der Sportchef. Böses Blut zwischen den Klubs gebe es „überhaupt nicht“. Aber eine große Herausforderung, nämlich dem großen Favoriten am Samstag (13 Uhr) ein Bein zu stellen.

Die voraussichtlichen Aufstellungen

Kiel: Kronholm - Herrmann, Schmidt, Wahl, van den Bergh - Meffert, Kinsombi - Dehm, Mühling, Lee - Serra. - Köln: T. Horn - Schmitz, Meré, Czichos, J. Horn - Höger - Schaub, Drexler, Hector, Guirassy - Terodde. Schiedsrichter: Kampka (Mainz).

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