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Aufstiegs-Party in Franken1. FC Köln macht in Fürth die Erstliga-Rückkehr perfekt

Lesezeit 4 Minuten
Jubelnder_FC

Der 1. FC Köln durfte in Fürth den Aufstieg und die Meisterschaft feiern.

Fürth – Am Montagabend um 22.18 Uhr konnten auch die letzten Skeptiker Vollzug melden: Der 1. FC Köln hat die Rückkehr in die Bundesliga vollendet. Mit einem sicheren 4:0-(3:0)-Sieg bei der SpVgg Greuther Fürth stellten die Kölner den Aufstieg sicher und holten  auch die Zweitliga-Meisterschaft. Der überragende Jhon Córdoba (8., 41.) sowie der Fürther Daniel Steininger mit einem Eigentor (20.) entschieden die Partie bereits in der ersten Hälfte, nach dem Seitenwechsel erhöhte Córdoba auf 4:0 (65.).

Es war ein Abend ohne Wendungen. Nach den mitunter wilden Auftritten und spektakulären Triumphen dieser Saison spielten die Kölner in der ersten Partie unter ihrem neuen Trainer André Pawlak ihren Gegner souverän auseinander und waren mit Schlusspfiff bereit, sich zünftig zu freuen über diesen Aufstieg am 32. Spieltag. Der Jubel fiel zwar erst ein wenig Verhalten aus. Doch es dauerte nur Momente, ehe die Kölner auf dem Rasen zu tanzen begannen, die obligatorischen Aufstiegs-Shirts überzogen und sich zu ihren Fans begaben, die das bekannte Lied anstimmten: „Erste Bundesliga – Wir sind wieder da!“ Danach stürmten die mitgereisten FC-Fans den Rasen, zerschnitten später noch das Tornetz oder nahmen herausgetrennte Stücke des Rasens als Andenken mit. Während  folgten auf dem Platz die ersten Bierduschen. Die Spieler ließen zudem ihren Kapitän Jonas Hector hochleben.

Horn und Höger überglücklich

„Heute noch einmal so zu spielen wie ein Aufsteiger, das war sehr wichtig. Vor allem, um noch einmal ein Zeichen zu setzen“, sagte Torhüter Timo Horn und strahlte über das ganze Gesicht. „Uns fällt natürlich ein Stein vom Herzen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl für mich als Kölner“, jubelte Marco Höger.

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Pawlak, der als erster Trainer überhaupt in seinem ersten Spiel in die Bundesliga aufstieg, hatte die erwartete Umstellung vorgenommen: Die Kölner verteidigten mit einer Viererkette, Kapitän Jonas Hector kehrte auf die linke Abwehrseite zurück, wo er seiner Meinung nach dringend hingehört, was er mit einer guten Leistung untermauerte. Vor der Abwehrkette spielte Marco Höger im defensiven Mittelfeld. Etwas überraschend kehrte Marcel Risse in die Startelf zurück. Der Rechtsaußen profitierte vom Spielsystem, in dem er mit Benno Schmitz einen Rechtsverteidiger hinter sich hatte, der ihm Laufwege abnahm. In der Spitze begann Jhon Córdoba; damit standen alle neun verfügbaren FC-Spieler in der Startelf, die Markus Anfang zum Saisondebüt am 4. August aufgestellt hatte. Es fehlten nur Serhou Guirassy, der mittlerweile in Frankreich spielt. Und der verletzte Christian Clemens.

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Dass viel Markus Anfang im Team steckt, betonte vor dem Spiel auch André Pawlak. „Ich bin heute derjenige, der hier stehen darf. Man darf aber nicht vergessen, wer die Mannschaft hierhin geführt hat. Markus Anfang hat die Mannschaft 31 Spieltage lang eingestellt. Mein Anteil ist daher sehr klein“, sagte der 48-Jährige.

Mit dem 0:0-Zwischenstand beim Anpfiff wäre für Köln der Abschied aus und für Fürth der Verbleib in der Zweiten Liga gesichert gewesen, doch zerstreuten die Kölner rasch mögliche Befürchtungen eines Nicht-Angriffs-Pakts: In der 8. Minute spielte Hector auf Kainz, dessen Flanke Córdoba aus dem Fünfmeterraum zum 1:0 versenkte.

Überragender Jhon Córdoba

Die Kölner ließen danach den Gegner in der eigenen Hälfte ein paar Pässe spielen, um dann ab der Mittellinie auf die Jagd nach dem Ball zu gehen. Am Mittelkreis war es dann in der Regel vorüber mit dem Fürther Ballbesitz, Köln spielte schnell nach vorn und hatte weitere Abschlüsse. Das 2:0 erzielten jedoch die Gastgeber selbst: Einen Eckball Marcel Risses verlängerte Fürths Mittelstürmer Daniel Steininger ins eigene Tor (20.).

Der FC zauberte nicht, präsentierte sich aber wohlorganisiert und wirkte vollständig Herr der Lage. Das lag allerdings auch an den Fürthern, die wie in der Hinrunde beim 0:4   zu passiv auftraten, um gegen Köln zu bestehen. Vier Minuten vor der Pause erhöhte der FC ohne jede Mühe auf 3:0. Schaub spielte eine Flanke aus dem Halbfeld an den zweiten Pfosten, Drexler köpfte in den Fünfmeterraum, wo Córdoba wartete und per Kopf vollendete. Es war eine einseitige Partie. Zur Pause wurde das Grummeln des Publikums von heftigem Pfeifen abgelöst, während im Kölner Block „Nie mehr Zweite Liga“ erklang.

Pawlak stolz auf die Mannschaft

Die Partie blieb einseitig, und Köln legte nach: Wieder flankte Kainz von links, wieder stand Córdoba bereit – 4:0, es war vielleicht nicht das spektakulärste Aufstiegsspiel der FC-Geschichte. Aber immerhin der höchste Sieg. „Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie das nach vier Spielen ohne Sieg so gelöst habe“, sagte Pawlak und gab die Losung für den Party-Bus auf der Rückfahrt aus: „Wir werden spontan feiern.“

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