Corona-Fälle beim FCJakobs, Hauptmann und Physio Schütz nun negativ getestet

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Die Profis des 1. FC Köln im Mannschaftstraining

Köln – Bis Donnerstag müssen sich die positiv auf das Coronavirus getesteten Ismail Jakobs, Niklas Hauptmann und Physiotherapeut Daniel Schütz  gedulden. Dann endet die 14-tägige Quarantäne des Trios des 1. FC Köln, erst danach dürfen sie sich wieder zur Mannschaft begeben und das Training aufnehmen.

Sechs Tage zwischen positivem und negativem Test

Völlig symptomfrei seien die drei, heißt es. Doch die Ungeduld bei ihnen nimmt sicherlich zu. Kein Wunder, denn nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ steht bereits seit dem vergangenen Mittwoch fest, dass bei allen drei  ein weiterer Test auf das Coronavirus negativ ausgefallen ist. Somit lagen zwischen positivem und negativem Test  nur sechs Tage. So ganz kann man sich das noch nicht erklären, zumal bei zweien das Virus am Tag des positiven Tests deutlich nachweisbar war. Die Frage, ob bei permanent getesteten Profis nach einer  Infektion per se eine 14-tägige Quarantäne folgen muss, ist eine, die ohnehin nur das Gesundheitsamt beantworten kann.

Beim FC ist man jetzt zuversichtlich, dass man weitere Infizierte verhindern und sich mit dann voller Teamstärke auf den Restart der Bundesliga vorbereiten kann, der für den FC am 17. Mai mit einem Heimspiel gegen  Mainz 05 beginnt. Die Mannschaft befindet sich quasi in Isolation, pendelt zwischen dem Trainingsplatz am Geißbockheim und dem Quarantäne-Hotel am Heumarkt. Man ist fast nur noch unter sich. Und versucht, penibel die Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen einzuhalten. Die wenigen Vereinsmitarbeiter, die noch Kontakt zum Team haben, aber nicht ins Hotel eingezogen sind, tragen Mund- und Nasenschutz, wenn sie mit Sportchef Horst Heldt und Trainer Markus Gisdol sprechen. Bisher funktioniert die Abschottung, nach Informationen dieser Zeitung fielen alle Tests am Samstag negativ aus.

Team simuliert im Stadion den Spieltag

Am Samstagnachmittag probte der FC  den Ernstfall und simulierte im Rhein-Energie-Stadion die Abläufe bei einem Geisterspiel. Sicherheitskräfte riegelten die Arena komplett ab, vor den Eingangstoren wurden Sichtschutze angebracht. Trainer Markus Gisdol bat seine Mannschaft zu einem internen Trainingsspiel. Dies hatte der Coach angekündigt: „Für die Mannschaft ist es sinnvoll, sich an diese besondere Geräuschkulisse zu gewöhnen. Alles, was wir bisher gemacht haben, war Bewegungstherapie.“

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Am Samstagnachmittag kommt die Mannschaft des 1. FC Köln am Rhein-Energie-Stadion an und simuliert den kommenden Spieltag in der Geister-Bundesliga.

Zwar hat der FC mit dem ersten Geisterspiel der Bundesliga am 11. März in Mönchengladbach (1:2) erste Erfahrungen gesammelt, dennoch werden die Rahmenbedingungen und Vorschriften am Sonntag immer noch ungewohnt sein – zumal sie im DFL-Konzept der „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ noch einmal verschärft wurden.

Die Mannschaften reisen mit mehreren Transportern an. Spieler und Betreuer tragen bei der Anreise Mund-Nasen-Schutz. Alle im Stadion befindlichen Personen (Delegationen, Mitarbeiter, Journalisten) müssen bei der Eingangskontrolle einen Symptomfragebogen ausfüllen, zudem wird die Körpertemperatur per Ohrthermometer gemessen. Auch in den Kabinen ist der Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten und der Aufenthalt auf ein notwendiges Minimum von 30 bis 40 Minuten zu beschränken. Auch hier ist Maskenpflicht. Geduscht wird Zuhause oder im Hotel.

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Im Spieler-Tunnel ist ebenfalls die Mindestabstandsregelung einzuhalten. Die Mannschaften laufen zeitlich getrennt  ein. Das Rahmenprogramm vor dem Anpfiff entfällt. Es gibt kein Handshake und kein gemeinsames Aufstellen der Teams. Die Spielbälle müssen vor und während des Spiels desinfiziert werden, vier Ballkinder sind im Einsatz. Auf den Bänken soll nur jeder zweite oder dritte Sitz benutzt werden.

Im Spiel sind Rudelbildungen und Spucken untersagt. Nach Toren sollen die Spieler nicht gemeinsam jubeln, ein kurzer Ellenbogen- oder Fußkontakt muss reichen. Die Trainer können ihren Mund-Nase-Schutz kurz zum Rufen abnehmen.

Drei Zonen in der Arena

Insgesamt ist jedes Bundesligastadion in drei Zonen eingeteilt: Zone eins „Innenraum“, Zone zwei „ Tribüne“ und Zone drei „Stadionaußengelände“. Es dürfen zeitgleich  300 Personen auf dem Stadiongelände sein, in jeder Zone maximal 100 Personen.  Im Innenraum befinden sich neben den für den Spielbetrieb notwendigen Personengruppen auch die zur Erfüllung der minimalen vertraglichen Medienverpflichtungen. Auf der Tribüne gehen die Journalisten, Kameraleute und die Leitstelle ihrer Arbeit nach. Zudem dürfen von einem Heimverein acht Delegierte Platz nehmen, von einem Auswärtsverein vier. Beim 1. FC Köln dürften diese acht Personen Präsident Werner Wolf, die Vizepräsidenten Eckhard Sauren und Carsten Wettich, Geschäftsführer Alexander Wehrle, Lizenzspielleiter Frank Aehlig und jeweils ein Mitglied aus dem Gemeinsamen Ausschuss, dem Mitgliederrat und dem Sportkompetenzteam sein.

Auch für die Zuschauer daheim vor dem TV wird vieles ungewohnt sein: Interviews vor dem Anpfiff gibt es keine, TV-Experten sind nicht mehr im Stadion, sondern im Studio. Nach den Spielen dürfen nur zwei Reporter die TV-Interviews führen. Da der Medienraum geschlossen ist, findet eine Pressekonferenz virtuell statt. So sieht sie aus, die Bundesliga in Corona-Zeiten.

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