CoronakriseProfis des 1. FC Köln wohl zum Gehaltsverzicht bereit

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„Sie wissen um den Ernst der Situation": die Spieler des 1. FC Köln

Köln – Die Fußballprofis von Borussia Mönchengladbach haben im Zuge der Corona-Pandemie als erste Spieler der Bundesliga einen freiwilligen Verzicht auf Teile des Gehaltes angekündigt, und die des 1. FC Köln könnten diesem Beispiel folgen.

„Jeder Verein muss da zwar seinen eigenen Weg finden, aber wir haben verantwortungsvolle Jungs bei uns, die der Ernst der Situation bewusst ist. Sie wissen um ihre privilegierte Stellung. Ich habe unsere Spieler so kennen gelernt, dass sie im Fall der Fälle bereit wären, auch ihren Beitrag zu leisten“, sagt FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Söders Vorstoß

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte einen Gehaltsverzicht der Fußballprofis angeregt. Er finde es in Ordnung, wenn viele derjenigen Spieler, „die ganz große Gehälter bekommen“, ihren Arbeitgebern gegenüber nun etwas zurückhaltender wären. Hier würden jedes Jahr Millionen verdient. FC-Sportchef Horst Heldt kanzelte in einer ersten Reaktion die Forderung des CSU-Politikers noch als „unverschämt und anmaßend“ und „populistische Scheißausdrücke“ ab, Fußballprofis hätten sehr wohl ein soziales Gewissen. Mit etwas Abstand drückte es Wehrle diplomatischer aus: „Wir werden uns sicher zu gegebener Zeit zusammensetzen und eine Lösung finden. Allerdings würden wir das aus freien Stücken tun und nicht auf Druck von außen.“ Einfordern könne man einen Gehaltsverzicht  ohnehin nicht.

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Rein rechtlich ist auch kein Profi zu freiwilligen Einbußen verpflichtet, auch die Klubs dürfen Gehälter nicht kürzen. In Zeiten ausbleibender TV-Gelder, fehlender Zuschauereinnahmen und Sponsoren mit eigenen Sorgen geht es aber bei vielen Klubs ans Eingemachte.

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„Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Sie wollen etwas an Borussia zurückgeben. Der Trainerstab hat sich dem angeschlossen, genau wie unsere Direktoren und Geschäftsführer“, sagte Sportdirektor Max Eberl. Die Borussia soll so nach Angaben der „Rheinischen Post“ monatlich mehr als eine Million Euro einsparen. Der Impuls zu dem ungewöhnlichen Schritt sei aus der Mannschaft gekommen, betonte Eberl. „Die Spieler wissen, was los ist.  Die Mannschaft hat angeboten, auf Gehalt zu verzichten, wenn sie dem Klub und damit auch den Mitarbeitern helfen kann“, sagte Eberl.

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