Der 1. FC Köln macht sich Mut:„Die Mannschaft glaubt fest an den Klassenerhalt"

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Die Kölner Mannschaft schwört sich für das Saisonfinale ein.

Köln – Obwohl es für den 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr) im Auswärtsspiel bei Hertha BSC um alles geht, wirkte Friedhelm Funkel am Donnerstagmittag äußerlich gelassen. Im Ton blieb der erfahrene Coach betont sachlich, er versuchte vielmehr, Selbstvertrauen auszustrahlen und Überzeugung zu demonstrieren. Die Mannschaft ist zuversichtlich, sie trainiert gut. In den Gesprächen ist deutlich rauszuhören, dass wir dran glauben, die Klasse zu halten. Egal wie. Die Mannschaft hält zusammen, sie steht zusammen“, befand der 67-Jährige, dessen Team am Mittwochabend sein Quarantäne-Quartier im Schlosshotel in Bensberg bezogen hatte.

Seine Mannschaft müsse in Berlin so auftreten wie in der zweiten Halbzeit gegen Freiburg, dann habe sie eine gute Chance auf den Sieg. Auch wenn die Anspannung nahezu stündlich steige, hat Funkel bei seinen Spielern keine übergroße Nervosität registriert: „Ich glaube nicht, dass bei uns Angstgefühle herrschen. Wir werden sehr konzentriert sein und uns vorbereiten. Dann gilt es, in Berlin eine gute Leistung abzurufen. Wir können auch in Berlin gewinnen.“ Sportchef Horst Heldt pflichtete ihm bei: „Es macht keinen Sinn, heute schon die Nerven zu verlieren.“ Dem zunehmenden Druck müsse man sich stellen, das gehöre dazu.

1. FC Köln: Bangen um Jonas Hector

In das Duell mit finalem Charakter geht der FC mit Sorgen um zwei wichtige Spieler. So bangt Funkel weiter um den Einsatz von Jonas Hector (Risswunde am Bein) und Sebastian Andersson (Kniebeschwerden). Hectors Mitwirken sei noch offen, immerhin habe sich die Wunde nicht entzündet. Der Ex-Nationalspieler solle das Abschlusstraining bestreiten, dann werde man entscheiden. Andersson mischte wieder im Training mit, aber auch da müsse man die Reaktion auf die Belastung abwarten.

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Friedhelm Funkel: „Laufen, bis es nicht mehr geht"

„Aber das darf alles keine Rolle spielen. Egal, wer Samstag auf dem Platz steht: Er muss laufen, bis er nicht mehr kann“, sagte Funkel deutlich. Und das sei den Spielern auch bewusst. „Die Jungs wissen, was wir in Berlin erreichen müssen.“ Dass Winter-Leihgabe gar nicht mehr zum Aufgebot zählt und auch nicht ins Corona-Camp zog, erklärte Funkel so: „Wir wollten keinen noch größeren Kader mitnehmen. Deswegen haben wir Marvin Obuz, Tim Lemperle und Dennis hiergelassen. Dazu hat er sich im Training verletzt. Wenn er fit ist, wird er bei der U23 trainieren.“ Das Missverständnis zwischen dem FC und dem Stürmer aus Nigeria, der auf ganzer Linie enttäuschte, ist also vorzeitig beendet.

Die Ausgangslage für den 1. FC Köln ist klar: Sollte er verlieren und gleichzeitig Arminia Bielefeld (gegen die TSG Hoffenheim) und Werder Bremen (beim FC Augsburg) gewinnen, wäre der siebte Abstieg aus der Bundesliga besiegelt. Funkel ist sich aber sicher, „dass wir auch am 34. Spieltag noch die Möglichkeit haben, in der Bundesliga zu bleiben“. Über einen möglichen Abstieg denke er „überhaupt nicht nach“.

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Gegner Hertha hat sich nach dem 2:1-Sieg am Mittwochabend bei Schalke 04 im Abstiegskampf ein großes Stück befreien können und mit 34 Punkten bereits fünf Zähler mehr auf dem Konto als der FC. Doch obwohl die Berliner über einen großen und ausgeglichenen Kader verfügen, gehen ihnen so langsam die Spieler aus. Trainer Pal Dardai hatte bereits gegen Schalke viele Ausfälle zu beklagen. Unter anderen fehlten Ex-FC-Stürmer Jhon Cordoba, Offensivspieler Matheus Cunha, Maximilian Mittelstädt, Ex-Weltmeister Sami Khedira und Arsenal-Leihgabe Mattéo Guendouzi. Dodi Lukebakio sah am Mittwoch zudem die Gelb-Rote Karte, Vladimir Darida ist nach seiner fünften Gelben Karte ebenfalls gesperrt.

Noch habe das Mammutprogramm bei den Hauptstädtern nach ihrer Qurantäne keine Spuren hinterlassen, so Funkel: „Man sieht bei Hertha, dass sie nicht erschöpft sind.“ Doch möglicherweise könnte es am Samstag soweit sein, so die Kölner und auch Funkels Hoffnung: „Wir müssen versuchen, Hertha von Beginn an zu beschäftigen. Wir müssen an die Leistungsgrenze gehen. Wenn wir das schaffen, können wir Oberwasser erlangen.“ Und am besten drei Punkte, so dass der FC auch im letzten Saisonspiel gegen Absteiger Schalke noch reelle Chancen auf den Klassenerhalt hat.

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