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Duell am SonntagWie der 1. FC Köln bei Hoffenheim bestehen will

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Star der Hoffenheimer: Stürmer Andrej Kramaric, hier mit seinem Teamkollegen Christoph Baumgartner

Köln – Die Ausgangslage: Der 2:1-Sieg am Mittwoch bei Schalke 04 hat den 1. FC Köln zwar nicht gerade in einen Rausch versetzt, allerdings gehen Markus Gisdol und seine Mannschaft mit neuer Zuversicht in die Rückrunde.

Am Sonntag (18 Uhr) gastiert der FC bei der TSG Hoffenheim, die in dieser Saison bislang zwar hinter den Erwartungen bleibt, sich mit einem 3:0 am Dienstagabend gegen Hertha BSC jedoch ebenfalls ein wenig Ruhe verschaffte; mit 19 Punkten aus 17 Partien beendeten die Kraichgauer die Hinrunde auf dem elften Platz.

Statistik

Erstmals spielte der 1. FC Köln in der Saison 2002/03 gegen Hoffenheim, im DFB-Pokal gewannen die Kölner ihr Zweitrundenspiel gegen den damaligen Regionalligisten 5:1. Trainer der Hoffenheimer war Hansi Flick, auf der Kölner Bank saß Friedhelm Funkel. Über Nürnberg erreichten die Kölner das Viertelfinale, das sie im legendären Schneespiel beim FC Bayern vor 13 000 Zuschauern im Olympiastadion 0:8 verloren.

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Am 31. Spieltag der Saison 2007/08 empfingen die Kölner die TSG in Müngersdorf, damals waren die Hoffenheimer längst zu einer Millionentruppe aufgebaut worden: Mit Stars wie Demba Ba, Chinedu Obasi, Carlos Eduardo und Luiz Gustavo verlor Ralf Rangnicks Elf gegen die von Christoph Daum trainierten Kölner 1:3, der FC eroberte an diesem Sonntag Anfang Mai den dritten Tabellenplatz und stieg anschließend in die Bundesliga auf – wie die TSG.

In der Bundesliga verloren die Kölner die jüngsten fünf Partien gegen die TSG. Im November 2019 führte ein 1:2 gegen Hoffenheim zur Trennung von Geschäftsführer Armin Veh, am nächsten Tag musste auch Trainer Achim Beierlorzer gehen. Obwohl es Hoffenheim als Profiklub erst gibt, seit Mäzen Dietmar Hopp eines Tages danach war, hat die Partie zwischen Köln und der TSG also schon einige Tradition.

Star beim Gegner

Andrej Kramaric wagte im Winter 2015 den Sprung aus der kroatischen Liga nach England, doch konnte er sich bei Leicester City allerdings nicht durchsetzen. Ein Jahr später ließ er sich an die TSG Hoffenheim ausleihen und verpasste damit die sensationelle Meisterschaft mit Leicester – Kramaric erhielt nicht einmal die Siegermedaille, da er in weniger als fünf Spielen eingesetzt worden war. Es sah also aus, als nähme die Karriere des Stürmers einen eher traurigen Verlauf.

Doch weit gefehlt: Seit seinem festen Wechsel zur TSG läuft es hervorragend für den extrem Spiel-intelligenten Kramaric. In 145 Bundesliga-Spielen für die Kraichgauer hat er bislang 72 Tore erzielt, das macht ihn zum Rekordschützen der TSG. Zu Beginn der Saison präsentierte er sich in überragender Verfassung, doch im Oktober infizierte er sich mit dem Coronavirus und fiel lange aus. Zuvor hatte er in vier Pflichtspielen acht Tore geschossen. Am Mittwoch gegen Hertha gelang Kramaric wieder ein Doppelpack, offenbar ist er wieder bei Kräften.

Kölner Personalien

Verteidiger Rafael Czichos hat sich von seinen Muskelproblemen aus dem Spiel gegen Schalke nicht rechtzeitig erholen können, er verzichtete auf die Reise nach Hoffenheim. Jorge Meré wäre ein Ersatzkandidat, doch hatte der Spanier zuletzt das Vertrauen seines Trainers verloren.

Wahrscheinlicher ist, dass die Kölner in Hoffenheim wieder mit Jannes Horn links in der Dreierkette beginnen. Es sei denn, Meré hat die Denkpause genutzt – und Gisdol in den jüngsten Einheiten überzeugt.

Personalien beim Gegner

Kevin Vogt, Hoffenheimer Abwehrchef mit Kölner Vergangenheit, droht nach einem Sturz auf die Schulter auszufallen.

Auch Robert Skov, Ryan Sessegnon, Florian Grillitsch und Dennis Geiger dürften fehlen.

Das sagen die Trainer

Sebastian Hoeneß, Sohn von Dieter und Neffe von Uli Hoeneß, gewann am ersten Spieltag dieser Saison in Köln gleich seine erste Partie als Bundesligatrainer, 3:2 hieß es am Ende, dreimal traf Kramaric. „Die Kölner Spieler sind die gleichen, der Trainer der gleiche, da kann man schon was mitnehmen, aber wir schauen eher auf ihre jüngsten drei Spiele. Was Köln gut macht: Sie sind bei Standards sehr gefährlich und setzen aus einer kompakten Defensive Nadelstiche. Gegen Schalke hat man gesehen, dass sie bei ständigem Druck auch verwundbar sind.“

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Markus Gisdol deutete mit seinem Resümee des Spiels auf Schalke (2:1) bereits an, wie er am Sonntag zu verfahren gedenkt: „Wir haben es mit Mann und Maus verteidigt. Die Konter hätten wir früher besser ausspielen können, dann wäre früher Schluss gewesen“, hatte der Kölner Trainer gesagt.

Das sagen wir

Seit dem 0:5 in Freiburg hat der FC vier Punkte in zwei Spielen geholt und nur ein Tor kassiert. Auch in Hoffenheim werden die Kölner zunächst versuchen, nicht zu verlieren und ihr Heil in Kontern oder erfolgreichen Standards suchen. Angesichts des überraschenden Mainzer Sieges gegen Leipzig müssen die Kölner allerdings auch auf Sieg spielen, außerdem werden sie versuchen, an den Bielefeldern vorbeizuziehen.

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