Duell gegen AngstgegnerDer 1. FC Köln kann gegen Paderborn einiges regeln

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FC-Trainer Achim Beierlorzer gibt am Montag Anweisungen an seine Spieler wie dem neben ihm stehenden Jonas Hector.

  • Der SC Paderborn war zuletzt eine Art Angstgegner des FC und gewann in der vergangenen Saison beide Pflichtspiele gegen Köln.
  • Trainer Achim Beierlorzer ist sicher, dass seine Mannschaft die bessere ist, aber er warnt vor dem Schlusslicht.
  • Die bereits etwas abgeschlagenen Ostwestfalen stehen in vielen Statistiken vor dem FC.

Köln – Der SC Paderborn ist in dieser Saison noch nicht vom Schicksal verwöhnt, das darf man nach dem siebten Spieltag festhalten. Mit erst einem Punkt ist Steffen Baumgarts Mannschaft Tabellen-Letzter. Allerdings hatten „sie immer wieder Momente, in denen sie das Spiel auf ihre Seite hätten ziehen können“, sagte FC-Trainer Achim Beierlorzer am Montag.

Doch die Paderborner sind noch immer ohne Sieg, denn ihre Versäumnisse wurden gnadenlos bestraft. „Das ist in der Liga so, das ist knallhart“, sagt Beierlorzer. Neulich, beim 1:5 daheim gegen Schalke, führte der SCP 1:0 und ging 1:5 unter, „da hätten sie zum Beispiel kurz vor der Halbzeitpause  in Führung gehen“, sagt Beierlorzer.

Paderborn drehte zwei Duelle gegen den FC

Paderborn stieg in der vergangenen Saison mit 76 erzielten Toren auf, nur der 1. FC Köln traf öfter. Die Duelle beider Mannschaften endeten jeweils zugunsten der Paderborner: Am fünften Spieltag ging Köln im eigenen Stadion 1:0 und 2:1 in Führung, kassierte dann zwei Gegentore, um sechs Minuten vor Schluss den 3:3-Ausgleich zu kassieren. Kurz darauf sah Jonas Hector die Gelb-Rote Karte, Köln kassierte noch zwei Gegentore und galt spätestens seit dieser Partie als Mannschaft mit unausgewogenem Spielsystem.

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Auch in Paderborn verlor der FC, es war Anthony Modestes Comeback-Spiel, in dem der Franzose zwar in der 72. Minute zum scheinbar entscheidenden 2:0 traf, ehe die Kölner noch drei Tore kassierten. Achim Beierlorzer verfolgte die Partie damals im Fernsehen, „sehr kurios“, sagt er.

Das war Mitte Februar. Ende März vereinbarten beide Mannschaften in der Länderspielpause ein Testspiel. Und wieder fand Markus Anfangs Team kein Mittel gegen die aggressive Spielweise der Paderborner. Das hätte kein großes Problem bedeutet– wären die Paderborner nicht mit dem 1. FC Köln in die Bundesliga aufgestiegen. So kommt es am Sonntag (15.30 Uhr, Rhein-Energie-Stadion) zum Wiedersehen; diesmal wird es das Duell des Bundesliga-Vorletzten aus Köln mit dem Schlusslicht sein. Nach dem 1:1 auf Schalke vor der Länderspielpause und nun vier Punkten ist die Zuversicht beim Kölner Trainer gewachsen. „Ich denke, wir sind im Verhältnis zu Paderborn die bessere Mannschaft. Aber wer tatsächlich besser ist, zeigt sich auf dem Platz.“

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In dieser Woche will der Trainer verstärkt auf Ballsicherheit achten, wohl auch deshalb übte Kingsley Ehizibue (24) am Montag eigens ein paar Ball-Annahmen, denn dort zeigte der rasende Holländer zuletzt Schwächen.

Ein erster Heimsieg und damit verbunden die Punkte fünf bis sieben wären nach dem Remis auf Schalke und guter nächster Schritt. „Wir können vieles für uns regeln am Wochenende“, sagt der Coach und fügt dann an: „Wir müssen punkten. Wir können nicht sagen, dass wir ein schwieriges Auftaktprogramm hatten – und die nächsten Spiele dann auch noch verlieren. Denn dann kommt irgendwann ja schon wieder das Auftaktprogramm.“

Ostwestfalen laufen deutlich mehr als die Kölner

Dass Paderborn nach zwei Aufstiegen in zwei Jahren in der Tabelle noch hinter dem FC steht, verwundert ein wenig, denn mannschaftlich ist Baumgarts Team nicht schlechter: Köln ist mit bislang 775 gelaufenen Kilometern die laufschwächste Mannschaft der Liga, Paderborn hat 831 Kilometer zurückgelegt, das sind hinter Bayer 04 Leverkusen die zweitmeisten.

Die Paderborner waren an den bisherigen sieben Spieltagen häufiger am Ball als die Kölner, hatten die bessere Passquote, sahen weniger Karten und erzielten mehr Tore. Allerdings neigen sie zu fatalen Fehlern, die zu raschen Gegentoren führten; die Innenverteidiger offenbarten Schwierigkeiten bei steilen Bällen durch das Zentrum. Zudem präsentierte sich der Aufsteiger offensiv nicht in der Lage, die Fehler der Konkurrenz zu nutzen.

Achim Beierlorzer konnte am Montag wieder Birger Verstraete und Dominick Drexler auf dem Trainingsplatz begrüßen, allerdings nahmen die Stammspieler noch nicht wieder am Mannschaftstraining teil, sondern setzten ihr individuelles Programm fort. Beide seien jedoch auf einem guten Weg, die Heilung sei nach Wunsch verlaufen, allerdings werde Beierlorzer sowohl bei Verstraete als auch bei Drexler bis zum Wochenende abwarten, ob es schon für die Partie gegen Paderborn reicht.

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