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FC-KommentarDer Kölner Absturz muss ganz schnell aufgearbeitet werden

Lesezeit 2 Minuten
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Trainer Markus Gisdol muss die Richtung vorgeben

  • Trotz des feststehenden Klassenerhaltes ist die Entwicklung des Klubs bedenklich.
  • Bei der Planung des neuen Kaders müssen Talent und Persönlichkeit eine Rolle spielen.
  • Ein Kommentar.

Köln – Der 1. FC Köln hat sich zum Klassenerhalt verloren – Düsseldorf kann das Torverhältnis nicht mehr aufholen. Seit dem 6. März hat der Aufsteiger kein Spiel mehr gewonnen und nur drei von 24 Punkten geholt, dennoch reichte das zur Rettung. Insbesondere aus zwei Gründen: Die Konkurrenz im Keller patzte regelmäßig. Zudem hatte sich der FC vor der Zwangspause selbst aus der schlimmsten Not befreit, offenbar über seinen Verhältnissen performt und während des Höhenflugs viele Punkte gesammelt, die verhinderten, dass es zum sportlichen Gau kam.

Die Entwicklung nach dem Neustart ist aber bedenklich und sollte den Verantwortlichen – sofern nicht ohnehin geschehen – die Augen öffnen. Sie muss im Hinblick auf die neue Saison gründlich aufgearbeitet werden. Zuletzt schienen der Mannschaft von Trainer Markus Gisdol die Ziele abhandengekommen. Ihr fehlte die Spannung, zudem offenbarte sie ein Mentalitäts- und Führungsproblem. Vielleicht hätte man während des Höhenflugs neue Ziele formulieren sollen, doch das lässt sich im Nachgang leicht sagen.

Das Gebilde scheint nicht intakt

Die Spieler investierten zuletzt deutlich weniger, liefen weniger, schliefen stets in der Anfangsphase. Der FC hatte zuletzt keine Leistungsträger, die gleichzeitig Führungsstärke bewiesen und der Mannschaft Impulse gaben. Das Gebilde scheint nicht intakt. Deshalb muss Sportchef Horst Heldt bei der Kaderplanung nicht nur das Sportliche im Blick haben, sondern auch die Persönlichkeit eines Spielers. Zudem muss er den Kader auf eine erträgliche Größe reduzieren. Den aktuellen hat er fast nicht zu verantworten, der neue trägt viel mehr seine Handschrift.

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Heldts Vertrag wie der von Gisdol läuft durch den Klassenerhalt um ein Jahr weiter. Deshalb gibt es für das Präsidium keinen Grund, übereilt zu handeln. Es plant zwar seit Wochen, die Verträge mit dem Duo bis 2023 zu verlängern. Auch in Anbetracht der letzten Entwicklungen kann das Präsidium bis in den Herbst warten, um zu einem noch klareren Bild zu gelangen.

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