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FC-Neuzugang Czichos„Ich würde für die Saudis spielen“

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Czichos

Rafael Czichos wechselte von Holstein Kiel zum FC.

Köln – Rafael Czichos gilt als designierter neuer Abwehrchef des 1. FC Köln. Der Zugang aus Kiel war ein Wunschspieler des Trainers Markus Anfang. Im Interview mit dem „Express“ sprach der 28-jährige Innenverteidiger über...

... seinen lange Zeit geplanten und erst spät realisierten Wechsel zum 1. FC Köln.

Ich habe nie daran gezweifelt, dass es klappt. Mit dem FC war ich mir relativ schnell einig, dann ging es nur noch darum, dass sich auch die Vereine einigen. Jetzt bin ich einfach froh, dass alle Seiten zufrieden sind. Beim FC hatte ich von vornherein ein gutes Gefühl.

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... die Konstellation, dass er nun seinem Trainer von Kiel nach Köln folgt:

Es hat mich gewundert, dass ich so früh mit dem FC in Verbindung gebracht wurde. Markus Anfang hat mich erst nach dem letzten Saisonspiel angesprochen. Und das auch nur indirekt. Da hat er sich völlig professionell verhalten. Der meiste Kontakt verlief über meinen Berater mit Armin Veh und Frank Aehlig – deutlich früher als der Kontakt zwischen mir und dem Trainer. Als die Anfrage vom FC kam, wusste ich noch gar nicht, ob Markus Anfang nach Köln geht. Damals gab es nur Gerüchte. Ich habe meinem Berater aber direkt gesagt: „Wenn der Wechsel möglich ist, möchte ich das machen.“

... die Arbeit mit Trainer Markus Anfang:

Wir haben die letzten Jahre menschlich sehr gut zusammengearbeitet. Und sportlich erfolgreich. Das wollen wir in Köln fortsetzen.  In Kiel haben wir uns durch attraktiven Fußball ausgezeichnet, wir waren meist die dominante Mannschaft. Genau das will der Trainer sehen. Wir wollen das Spiel selbst in die Hand nehmen und den Gegner dahin zwingen, wo wir ihn haben wollen.

... seine Rolle als Wunschspieler des Trainers:

Es gibt in der Mannschaft mehrere sehr gute Optionen für die Innenverteidigung. Das wird für mich kein Selbstläufer, nur weil ich den Trainer schon kenne. Ich muss genauso hart wie jeder andere für meinen Platz arbeiten.

... seine Spielweise auf dem Platz:

Ich bin auf dem Platz ein sehr ruhiger Spieler, man wird mich selten schreien hören. Ich fege schon mal gerne dazwischen in Zweikämpfen, aber ein Typ wie Gattuso oder Jeremies bin ich nicht. Ich versuche, auch in stressigen Situationen flach zu spielen und ruhig zu bleiben. Ich denke, der Spielaufbau und das Auge in der Defensivarbeit sind meine Stärken.

... seine Pläne, die Familie mit ins Rheinland zu bringen und in Köln sesshaft zu werden:

Ich bin vor allem froh, wenn ich bei meiner Familie sein kann und genieße die Zeit mit ihr. Ich hoffe, dass ich schnell eine Wohnung finde, dann kommt meine Familie direkt mit. Das ist mir wichtig. Alleine würde ich es schwer aushalten.

... seinen Geburtsort Dschidda in Saudi-Arabien:

Meine Eltern sind 1988 wegen eines Jobangebots für meinen Vater ausgewandert, zwei Jahre später wurde ich dort geboren. 1993 sind wir dann allerdings wieder nach Bremen gezogen, weswegen ich keine Erinnerungen mehr an das Land habe.

... die Möglichkeit, für die saudi-arabische Nationalmannschaft zu spielen:

Den Pass besitze ich  nicht, und es gab auch nie eine offizielle Anfrage über den Verband. Aber über Kontaktmänner, die versucht haben, mich in die Nationalmannschaft zu bringen. Ich würde mich durchaus freuen. Dann hätte ich Freitagabend vielleicht gegen Deutschland mit Jonas Hector gespielt und würde mich jetzt auf die WM in Russland vorbereiten.

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