FC-Präsidium vor Heimspiel-PremiereDie Derby-Pflichten von Werner Wolf & Co.

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Wurden am Sonntag mit 78,2 Prozent der Mitglieder-Stimmen als neuer Vorstand des 1. FC Köln gewählt: Präsident Werner Wolf (M.) und die Vizepräsidenten Eckhard Sauren (l.) und Jürgen Sieger. 

  • Der 1. FC Köln empfängt am Samstag Borussia Mönchengladbach.
  • Für den neuen Vorstand um Präsident Werner Wolf ist es die Premiere – und so ein Derby bringt Pflichten mit sich.
  • Für das Spiel gibt sich das neue Präsidium sehr optimistisch.

Köln – Für einen neuen Vorstand kann es aus sportlicher Sicht  eigentlich nichts Schöneres geben, als mit einem Heimspiel-Derby gegen den Erzrivalen ins Amt zu starten. Das neue Präsidium des 1. FC Köln, das am  Sonntag von den Mitgliedern  gewählt wurde, fiebert dem Duell mit Borussia Mönchengladbach entgegen.

„Vor Spielen gegen Gladbach ist man ohnehin angespannt. Und wenn es das erste Spiel im Amt  ist, dann ist die Anspannung  noch einmal etwas größer als das zuvor der Fall war“, sagt Wolf dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Und Vizepräsident Eckhard Sauren fügt an: „Die Vorfreude ist riesig.“ Aber das Gefühl von Stolz, das werde Wolf  auf keinen Fall  im  Stadion zur Schau tragen. „Ich freue mich einfach, dieses Amt jetzt ausführen zu dürfen. Und natürlich macht das einen stolz, aber zeigen werde ich das nicht.“

„Wie sich die Mannschaft bisher präsentiert, das macht mich zuversichtlich“

Denn am Samstag stehe der Sport, das Derby, im Vordergrund. Und das gehe er besonders nach dem 2:1-Sieg in Freiburg, dem ersten Saisonerfolg in dieser Bundesliga-Saison, mit einem positiven Gefühl an. „Die Mannschaft hat in Freiburg eine hervorragende Leistung geliefert – vor allem aus psychologischer Sicht“, erinnert der 62-Jährige an die Partie im Breisgau, als der FC bei mehr als 30 Grad einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg drehte. Und fügt an: „Wie sich die Mannschaft bisher präsentiert, das macht mich zuversichtlich.“ Das sieht auch Sauren so: „Das Selbstvertrauen beim Team sollte da sein.“

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Das neue Amt bringt aber nicht nur Spannung, sondern auch Pflichten und Gepflogenheiten mit sich. Wolf und die Vizepräsidenten Jürgen Sieger und  Sauren haben die Klub-Führung des Gastes in die Geißbock-Loge eingeladen. Und so wird das Trio auf Borussias Präsidenten Rolf Königs und dessen Stellvertreter Rainer Bonhof, Hans Meyer und Siegfried Söllner treffen.

„Das Kölner Stadion ist schon ein stimmungsvoller Fußballtempel“

Der neue Kölner Vorstand würde sich zum Start natürlich nichts sehnlicher wünschen als einen FC-Erfolg in einem auf und neben dem Platz friedlichen Derby.  „Die Vereine und Einsatzkräfte haben im Vorfeld alles getan, was möglich war und sich äußerst professionell verhalten. Ich hoffe und erwarte, dass außerhalb des Platzes nichts passieren wird“, sagt Wolf. Borussias Vizepräsident Bonhof hat  dafür plädiert, den Chaoten nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. „Randale braucht kein Mensch. Die Fans beider Seiten sollen ihre Teams einfach leidenschaftlich anfeuern, und dann ist es auch gut. Den anderen Quatsch will keiner sehen. Ich will Fans sehen und hören, die keinen in Gefahr bringen und Freude an diesem Sport haben“, sagte Bonhof im Interview mit dieser Zeitung. Der Weltmeister fiebert ebenfalls dem Duell entgegen, das eher verhalten beginnen werde. „Erst im Laufe der zweiten Halbzeit werden beide wohl mehr ins Risiko gehen. Ich weiß nicht, ob wir Favorit sind. Das Kölner Stadion ist schon ein stimmungsvoller Fußballtempel, da müssen wir erst einmal bestehen und gegenhalten.“

Wolf und Co. waren in ihrer ersten Woche im Amt  aber nicht nur in Gedanken beim Derby.  Das Trio stellte sich am Dienstag den 120 Mitarbeitern am Geißbockheim vor. „Das war ein offener, konstruktiver Austausch. Ich bin überzeugt, dass es uns gelingen wird, die Mitarbeiter mitzunehmen“, sagt Sauren. Zudem führte Wolf bereits  Gespräche mit Sportchef Armin Veh, dessen Vertrag 2020 ausläuft. Wolf und seine Mitstreiter haben sich offenbar gleich des für den  Verein so wichtigen Themas angenommen. Eine Entscheidung soll aber erst im Dezember fallen.

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