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FC spielt in FrankfurtGelingt der Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle?

Lesezeit 4 Minuten
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Marius Wolf am Samstag vor dem Abschlusstraining 

Köln – Am Sonntag (15.30 Uhr) trifft der 1. FC Köln im Deutsche Bank Park auf den Tabellen-Fünften Eintracht Frankfurt.

Ausgangslage

Seit dem 0:5-Desaster in Freiburg am 9. Januar hat der 1. FC Köln nur ein Bundesligaspiel verloren und in fünf Partien zehn Punkte geholt. Das kommt einer Serie gleich, und tatsächlich ist die jüngste Kölner Ausbeute in der Tabelle nicht ohne Folgen geblieben. Plötzlich sind Regionen in Reichweite, von denen am Geißbockheim noch vor wenigen Wochen nicht einmal geträumt werden durfte. Ein Sieg  bei Eintracht Frankfurt ließe die Kölner einen Sprung auf den elften Rang machen, der Anschluss ans Mittelfeld wäre möglich. Allerdings spürt der FC nach wie vor den Sog der Abstiegszone: Arminia Bielefeld steht mit einem Spiel Rückstand nur vier Punkte hinter Köln, Hertha BSC könnte jederzeit in Form kommen. Und die Mainzer sendeten beim 2:2 in Leverkusen ein weiteres Lebenszeichen, das den Kölnern Sorgen bereiten sollte.

Statistik

Nur eines der jüngsten zehn Spiele hat Frankfurt verloren, in diesem Kalenderjahr holte die Eintracht 19 von 21 möglichen Punkten. 41 Tore und damit mehr als doppelt so viele wie Köln (20) hat Frankfurt in dieser Saison bereits erzielt, nur die Bayern (58) trafen häufiger.

Alles zum Thema Jonas Hector

Allerdings ist die Mannschaft des österreichischen Trainers Adi Hütter (51) keine klassische Galatruppe. Im Gegenteil geht es bei Spielen der Eintracht gern ruppig zu, sie sind extrem körperlich und haben in dieser Saison nach Schalke 04 die zweitmeisten Gelben Karten gesehen.

Star beim Gegner

Vor vier Jahren wechselte André Silva für 38 Millionen Euro vom FC Porto zum AC Mailand. Im September 2019 kam der Portugiese auf Leihbasis nach Frankfurt. Im vergangenen September verpflichteten die Frankfurter den 25-Jährigen dann fest und statteten ihn mit einem Vertrag bis 2023 aus. Hatte Silva zu Beginn seiner Frankfurter Zeit noch mit körperlichen Problemen zu kämpfen gehabt, war er nach der Corona-bedingten Saisonpause durchgestartet. In den zehn verbleibenden Bundesligaspielen nach der Pause gelangen ihm acht Tore. Derzeit steht er mit nun 17 Saisontreffern hinter Bayern Münchens Robert Lewandowski auf Rang zwei der Torjägerliste.

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Bevor die Frankfurter ihn fest verpflichteten, soll sogar FC-Sportchef Horst Heldt Erkundigungen über André Silva eingeholt haben. Doch verdient der Portugiese bei der Eintracht ein Salär, das die Kölner nicht annähernd bieten konnten. Und das war vor dieser Saison, mittlerweile ist André Silva ein Mann für die Champions League.

Kölner Personalien

Marius Wolf wurde im Mai 2018 mit den Frankfurtern DFB-Pokalsieger, die Eintracht schlug damals den FC Bayern im Berliner Olympiastadion sensationell 3:1. Beim Derbysieg gegen Borussia Mönchengladbach vor einer Woche pausierte Wolf wegen einer im Spiel gegen Arminia Bielefeld (3:1) erlittenen Fußverletzung. Für die Partie gegen seine ehemaligen Kollegen ist er jedoch rechtzeitig fit geworden.

Sebastiaan Bornauw, Jonas Hector und Ismail Jakobs standen Markus Gisdol in der vergangenen Woche nicht im Training zur Verfügung, daher schaffte es das Trio nicht in den Kader für die Partie in Frankfurt. 

Personalien beim Gegner

Nicht nur mit Blick auf die Ergebnisse läuft es derzeit herausragend für die Frankfurter, sie bleiben auch von Verletzungen verschont: Adi Hütter steht sein gesamter Kader zur Verfügung. Offen ist, ob er Rückkehrer Luka Jovic nach zuletzt fünf Einwechslungen eine Chance von Beginn an gibt. Dann müsste er auf ein System mit zwei Spitzen umstellen.  Frankfurt ist weder im Pokal noch im internationalen Wettbewerb vertreten, rotieren muss Hütter also nicht.

Das sagen die Trainer

Adi Hütter: „Wir kriegen viele Komplimente. Das ist schön, auf der einen Seite. Aber das wurde uns nicht geschenkt, das haben wir uns hart erarbeitet. Wir sind alle sehr zufrieden. Wir wissen aber auch, dass wir nicht einen Zentimeter nachlassen dürfen – denn dann wird jedes Bundesligaspiel schwer.“

Markus Gisdol: „Die Eintracht hat einen beeindruckenden Weg hinter sich, 2016 waren sie noch in der Relegation. Man schwärmt oft von ihrem Offensivspiel, aber das hat seinen Ursprung in der starken Zweikampfführung. Körperlich ist es eine der stabilsten Mannschaften der Liga.“

Das sagen wir

Viel schwieriger als gegen Eintracht Frankfurt kann es nicht werden für die Kölner, die allerdings in dieser Saison gegen offensivstarke Gegner mehrfach gut ausgesehen und nach dem Sieg in Mönchengladbach an innerer Stärke gewonnen haben.

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