FC-StürmerstarDie Rückkehr des Anthony Modeste

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Tony_Uth

Anthony Modeste (r.) und Mark Uth

  • Der letzte Treffer war Modeste im August gegen Freiburg gelungen.
  • Trainer Markus Gisdol stärkt weiter seinen Stürmer Jhon Córdoba.
  • Horst Heldt freut sich über die starke Leistung des Franzosen und formuliert Ansprüche an den Star.

Köln – Es sah nach Verzweiflung aus, als Anthony Modeste (32) am Sonntag die Trickkiste öffnete, und tatsächlich schien die Lage des Stürmers aussichtslos. Der Franzose war gegen Fortuna Düsseldorf nach einer Stunde eingewechselt worden, Sekunden später war Düsseldorf 2:0 in Führung gegangen. Modestes letzter Torerfolg für den 1. FC Köln datierte vom 3. Spieltag, neun Monate war das her.

Chance gegen Düsseldorf

Nun also die Chance gegen Düsseldorf. 0:2, 69. Minute, leeres Stadion – und Modeste probierte einen Seitfallzieher, eine Höchstschwierigkeit. Die Aktion war fein ausgeführt, doch der Ball strich flach am Tor vorbei. Wer Modeste regelmäßig im Training sieht, weiß um die Beweglichkeit des 1,87 Meter großen Mittelstürmers. Oft genug gelingen ihm derartige Kunststücke, und Modeste wäre nicht Modeste, würde er nicht daran glauben, dass ihm auch im Spiel das Außerordentliche gelingen kann. Keine Viertelstunde später kam wieder ein Ball in seine Reichweite, diesmal setzte er einen Fallrückzieher an – und Düsseldorfs Keeper Florian Kastenmeier musste eingreifen, denn der Ball kam aufs Tor. Weitere fünf Minuten vergingen, bis Dominick Drexler die nächste Flanke in den Strafraum schlug. Wieder nahm Modeste den Ball aus der Luft, diesmal wuchtig per Kopf. Und traf perfekt ins lange Eck. Weil Drexler eine weitere Präzisionsflanke gelang, erzielte Jhon Córdoba noch den Ausgleich, was dem Nachmittag eine nicht mehr erwartete Wende gab: Durch das Remis hatte Köln die Düsseldorfer auf Distanz gehalten und einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt getan. Und wie der 1. FC Köln aus einem überwiegend furchtbaren Spiel noch einen großen Mehrwert gezogen hatte, so nahm auch Modeste ein gutes Gefühl mit nach Hause.

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Horst Heldt hatte Modestes Treffer ausgiebig bejubelt. „Ich habe mich nicht nur über das Tor wahnsinnig gefreut, sondern auch über Tonys Auftreten. Man hat gespürt, dass er etwas verändern will. Das hilft nicht nur uns, das hilft auch ihm“, sagte der Kölner Geschäftsführer.

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Heldts Hoffnung

Am Mittwoch (20.30 Uhr, Sky) spielt der FC in Hoffenheim, es wird ein Ehemaligentreffen. Denn nicht nur Modeste war einst im Kraichgau aktiv, auch Angreifer Mark Uth und Trainer Markus Gisdol wirkten schon dort. Auswärts hoffen die Kölner auf eine veränderte Konstellation. Daheim gegen Mainz und Düsseldorf waren die Kölner aus der Außenseiter-Position der vergangenen Monate in die Favoritenstellung geraten. Plötzlich warteten die Gegner ab – und Köln ging in die Falle. Das ist nun ein wenig anders, selbst wenn Hoffenheim zuletzt drei Heimspiele nacheinander verloren hat. „Klar ist die Hoffnung, dass wir nicht unbedingt die spielbestimmende Mannschaft wie gegen Mainz und Düsseldorf sein müssen“, sagt Heldt.

Ob es Modeste in die Startelf schafft, ist offen, immerhin traf auch Jhon Córdoba am Sonntag. „Jhon macht sich breit und rechtfertigt seine Nominierungen mit Toren. Da müssen die anderen auf die Chancen lauern, im Training Gas geben und sich immer wieder anbieten“, sagt Markus Gisdol.

Dass Modeste auch von der Bank Impulse setzen kann, hat er gegen Düsseldorf unter Beweis gestellt, die Serie torloser Spiele ist gebrochen. „Es ist für einen Stürmer elementar, dass er sich belohnt“, sagt Heldt, der nach wie vor Ansprüche hat an einen der größten Stars seines Kaders. „Es ist keine Frage, dass die Erwartungshaltung eine andere ist“, sagt der Manager: „auch von ihm“.

Voraussichtliche Aufstellungen:

TSG Hoffenheim: Baumann - Kaderabek, Posch, Hübner, Zuber - Rudy, Grillitsch, Geiger - Skov, Dabbur, Baumgartner; 1. FC Köln: Horn - Ehizibue, Bornauw, Meré, Katterbach - Skhiri, Hector - Drexler, Uth, Jakobs - Córdoba.

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