FC vor ausverkauftem HausSteffen Baumgart lässt Anthony Modeste gegen Mainz starten

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Steffen Baumgart am Donnerstag im Geißbockheim

Köln – Steffen Baumgart wird am Samstag (15.30 Uhr) gegen Mainz 05 wieder auf Anthony Modeste setzen können. Der Franzose hat nach überstandener Erkrankung ohne Schwierigkeiten mit der Mannschaft trainieren können. „Er hatte keine Schwierigkeiten. Da Sebastian Andersson ausfällt, sind die Chancen gestiegen, dass wir mit ihm anfangen“, sagte Trainer Steffen Baumgart am Donnerstagmittag. Fraglich sei, wie lange der Starstürmer durchhalten werde. Man werde ihn „nach 60, 70 Minuten fragen, wie es aussieht“, beschrieb Baumgart.

Die rechte Abwehrseite wird der Kölner Trainer wieder Kingsley Ehizibue anvertrauen. Der Niederländer war vor drei Wochen im Spiel gegen Borussia Dortmund nach zehn Minuten für den verletzten Benno Schmitz eigewechselt worden und hatte beim 1:1 eine grundsolide Partie gespielt. Nach der Länderspielpause durfte er dann bei Union Berlin von Anfang an auflaufen, startete aber mit mehreren unglücklichen Aktionen und stand bereits früh vor einer Gelb-Roten Karte, sodass Baumgart ihn zur Halbzeit auswechselte. Dabei hatte Ehizibue kein schweres Foul begangen, sondern war für eine ungeschickte Armbewegung, bei der er seinen Gegenspieler getroffen hatte, früh verwarnt worden. Sein zweites Foul war ebenfalls eher ein Missgeschick gewesen, als er einem Berliner ohne wirkliche Absicht in die Beine gerutscht war. Gegen Mainz wird Ehizibue eine neue Chance erhalten. Schmitz hat seine Verletzung zwar überwunden, nun ist er jedoch erkrankt und wird weiter fehlen. „Wir hoffen, dass wir Ehizibue länger draufhalten können. Er wird auf jeden Fall dabei sein“, verriet Baumgart am Donnerstagmittag.

Sechs Ausfälle plagen Baumgart

Insgesamt sechs Ausfälle stellen Steffen Baumgart vor eine Herausforderung. Am schwersten wiegt wohl das Fehlen von Salih Özcan, der wegen einer Erkrankung nicht zur Verfügung steht. Die Kölner Mannschaft stand zuletzt mit zwei defensiven Mittelfeldspielern deutlich stabiler als nur mit einem, es wird also ein Platz an Ellyes Skhiris Seite gesucht, der gegen Mainz Özcans eher defensive Rolle übernehmen wird. Dejan Ljubicic könnte für Özcan spielen – allerdings gibt es auch vorn rechts Bedarf, denn Jan Thielmann ist ebenso Gelb-gesperrt wie Abwehrchef Timo Hübers, für den Julian Chabot den linken Innenverteidiger geben wird.

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Auch Sebastian Andersson wird die Partie wegen einer Erkrankung verpassen, allerdings gibt es Ersatz: Anthony Modeste hat sich zurückgemeldet, nachdem er das Spiel am vergangenen Freitag bei Union Berlin noch versäumt hatte. Der sechste Ausfall ist Kingsley Schindler, der eine familiäre Angelegenheit zu regeln hat und in der kommenden Woche wieder auf dem Trainingsplatz in Köln erwartet wird.

Baumgart klagte nicht über die Verletzungssorgen, allerdings merkte er an, dass seine Mannschaft in dieser Saison immer wieder davon profitiert hatte, in der Schlussphase personell nachlegen und damit die Intensität hochhalten zu können. Baumgart wird zwar nicht davon abweichen, viel zu wechseln. Allerdings gab er zu bedenken, dass er nach wie vor nachlegen könne. Derzeit aber verstärkt „mit Spielern, die sich noch entwickeln müssen“.

„Werden keine Rücksicht nehmen“

Steffen Baumgart rechnet trotz der zusätzlichen Belastung der Nachholpartie am Mittwoch in Augsburg mit einer starken Mainzer Mannschaft. „Natürlich sind drei Auswärtsspiele nacheinander eine Strapaze. Aber darauf werden wir keine Rücksicht nehmen können“, sagte der 50-Jährige, der die Mainzer „Erfolgsgeschichte“ unter Trainer Bo Svensson betonte. Der Gegner spielt wie Köln mit enormem Einsatz, allerdings haben die Mainzer das tiefe Verteidigen zu einer ihrer Spitzenqualitäten entwickelt. Der FC tat sich zuletzt schwer gegen Mannschaften, die mit einer tiefen Fünferkette verteidigen. Baumgart macht seinen Leuten allerdings keine Vorwürfe. „Die Jungs arbeiten gut. Die anderen Mannschaften haben sich aber an unser Spiel angepasst, und wir müssen uns nun fragen, wie wir Lösungen gegen eine stabil stehende Fünferkette finden. Das war gegen Union Berlin schon das Problem.“

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Zuletzt hing die Kölner Offensive extrem von Anthony Modeste ab, der in dieser Saison 40 Prozent aller FC-Tore geschossen hat. „Die anderen Spieler krebeln dahinter rum mit einem oder zwei Toren. Wir müssen mehr Torchancen erspielen, aber mit der Arbeit an sich bin ich sehr zufrieden“, sagt Baumgart, der die grundsätzliche Schwierigkeit der Aufgabe betonte. Denn auch der Kölner Coach hatte sich am Mittwochabend den Auftritt des FC Bayern beim 0:1 in Villarreal angesehen. „Wenn einer den Bus parkt, ist es auch für Mannschaften auf höchstem Niveau nicht leicht. Gestern hätte eine Mannschaft fünf Tore kassieren können, die Weltklasse ist“, beschrieb der Kölner Coach den Auftritt des Rekordmeisters in Spanien, ohne die Münchner beim Namen zu nennen.

Müngersdorf erwartet am Samstag eine große Kulisse. Alle Karten waren bereits nach dem Mitgliederverkauf vergriffen. Einen freien Vorverkauf wird es nicht geben.

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