FC vor Spiel beim BVB„Mini-Niederlage kein Erfolg für uns"

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Trainer Markus Gisdol (l.) und Sportchef Horst Heldt

Köln – Insgesamt 18 Bundesligaspiele sieglos, Tabellenvorletzter, die Spieler angezählt, der Trainer zunehmend unter Druck: Wenn der 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr) bei der derzeit so herausragenden Borussia aus Dortmund antritt, dann sind die Rollen klar verteilt. „Wir sind Underdog, keine Frage. Wir wissen alle, in welcher Form Dortmund ist“, sagte FC-Trainer Markus Gisdol am Donnerstagmittag: „Aber wir brauchen uns nicht kleiner zu machen, als wir sind.“

Als Mutmacher erinnerte er an das Spiel gegen Bayern München, das der FC Ende Oktober knapp mit 1:2 verlor. Dortmund sei eine „ähnlich übermächtige Mannschaft“ wie der Rekordmeister aus München. „Wir wissen, wie knapp wir dran waren, dort zu punkten“, sagte Gisdol und fragte: „Wieso soll uns das nicht gelingen, auch gegen Dortmund so ein Spiel abzuliefern?“ Auch Sportchef Horst Heldt war weit davon entfernt, die Flinte schon vor dem Anpfiff ins Korn zu werfen: „Wir fahren nicht nach Dortmund um zu sagen, dass eine Mini-Niederlage ein Erfolg für uns ist.“

Modeste und Schmitz wieder einsatzfähig

Positiv aus Kölner Sicht ist, dass Gisdol wieder auf die zuletzt fehlenden Anthony Modeste und Benno Schmitz zurückgreifen kann. Auch Sebastian Andersson ist offenbar wieder richtig fit. Kapitän Jonas Hector fällt dagegen erneut aus.

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Groß ist der Kölner Respekt vor der BVB-Urgewalt Erling Haaland. „Es haben viele versucht, Haaland alleine zu stoppen. Das ist eine unglaublich schwierige Aufgabe“, sagte Gisdol. Haaland sei „ein Torjäger, ein Athlet wie gemalt. Der ist immer da, auch wenn er mal schlechtere Minuten hat.“ Daher nahm Gisdol alle Spieler in die Pflicht, sich gemeinsam gegen die Offensivpower der Dortmunder zu stellen.

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Heldt hatte Anfang der Woche den Scheinwerfer auf die Kölner Spieler gedreht, den Druck erhöht und sie noch mehr in die Pflicht genommen. Seiner Meinung nach hätte einiges bereits Wirkung gezeigt, denn die Mannschaft habe „aggressiv trainiert“, die Spieler seien sehr engagiert bei der Sache.

Kein Ultimatum für den Trainer

Der Sportchef stellte sich erneut vor seinen Trainer. Heldt vermied es zudem, diesem ein Ultimatum zu stellen oder eine Punktevorgabe für die nächsten Spiele zu machen. Gisdol stelle die Mannschaft weiterhin sehr gut ein und halte ihr einen klaren Spiegel vor. „Das hat nicht abgenommen, dadurch, dass wir die Ergebnisse nicht eingefahren haben“, sagte Heldt, der nicht in die Arbeit des Trainers eingreifen will: „Wir haben einen Cheftrainer der in der Kabine das Sagen hat. Sie werden mich nicht erleben in der Kabine das Wort zu ergreifen. Das hat mir als Spieler schon nicht gut gefallen.“

Dass Präsident Werner Wolf in dieser Woche kritisiert hatte, dass derzeit „keine Verbesserungen“ zu sehen seien und Wolf auch Trainer Markus Gisdol keine Job-Garantie aussprechen wollte („Die gibt es in der Bundesliga für niemanden“), nahm auch Heldt zur Kenntnis. Er sprach von einem intensiven Austausch mit dem Vorstand. Auch wenn man die Aussagen vielleicht mal unterschiedlich formuliere, sei das Ziel dasselbe. „Sie finden keinen, der sich über diese Ergebnisse freut“, so Heldt. Gisdol selbst versucht, den Druck nicht so viel an sich heran zu lassen: „Das muss man als Bundesligatrainer aushalten können. Das ist Teil des Jobs, da gibt es nichts zu klagen. Ich beschaffe mich sehr stark mit der Arbeit mit der Mannschaft. Ich stecke sehr viel Energie da rein, auch abseits des Platzes, zum Beispiel Einzelgespräche mit den Spielern.“

Inwieweit sich der FC in der Winterpause noch einmal verstärken kann und will, das ist noch nicht entschieden. Der scheidende Kaderplaner Frank Aehlig ist aber noch involviert, das stellte Heldt klar: „Diese Transferperiode wird Frank auf jeden Fall noch mit mir machen.“

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