Heimspiel gegen DüsseldorfDer 1. FC Köln hofft im Geister-Derby auf Effektivität

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In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit bringt Anthony Modeste den FC mit 1:0 in Führung. Und wie man sieht, fällt einiges von dem Stürmer ab.

Köln – Der 1. FC Köln trifft am Sonntag (18 Uhr) im zweiten Geister-Heimspiel in Folge auf den Nachbarn  Fortuna Düsseldorf. Das letzte Bundesliga-Derby beider Klubs in Köln ist über 23 Jahre her: Am 14. Februar 1997 gewann der FC mit 2:0. Toni Polster und Jörg Bach per Eigentor erzielten  die Treffer.

Die Ausgangslage

Der FC kann bereits einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen, im Fall eines Sieges würde der Abstand auf die Fortuna und den Relegationsplatz bereits 13 Punkte betragen. Das wäre eine äußerst komfortable Ausgangsposition für die dann noch anstehenden sieben Saisonspiele. Im Hinspiel in Düsseldorf lieferte der FC einen indiskutablen Auftritt ab und verlor mit 0:2.

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Das war  noch vor der Amtsübernahme von Trainer Markus Gisdol und Sportchef Horst Heldt und  vor der  gelungenen Transferperiode. Seit der Übernahme von Gisdol hat der FC aus acht Heimspielen  17 Punkte geholt. Auch das 2:2 zuletzt gegen Mainz war kein wirklicher Rückschlag, immerhin konnte der FC den Mitkonkurrenten so auf Distanz halten.

 Allerdings hat sich auch die Fortuna unter ihrem neuen Trainer stabilisiert: So verloren die Düsseldorfer nur eine der letzten sieben Bundesliga-Partien  – am 22. Spieltag mit 1:4 gegen Gladbach.

Früher war Fortuna ein gerne gesehener Gast in Köln: Der letzte Bundesliga-Auswärtssieg der Düsseldorfer beim liegt fast 31 Jahre zurück – im Oktober 1989 gab es einen 3:1-Erfolg.

Düsseldorfs Starspieler

Offensivspieler Eric Thommy hat in der Bundesliga bislang immer gegen den 1. FC Köln gewonnen. In drei Duellen kommt die Leihgabe des VfB Stuttgart auf vier Torbeteiligungen. Auch in der Hinrunde traf Thommy sehenswert und entschied so das Derby. Mittelstürmer Rouwen Hennings erzielte bereits elf Saisontreffer, das letzte Tor erzielte der 32-Jährige allerdings am 17. Spieltag. Seit neun Partien wartet er auf ein weiteres  Erfolgserlebnis. Deshalb droht dem Angreifer vorerst die Bank.

Kölner Personalien

Außer dem am Knie verletzten Marcel Risse (30) hat Trainer Markus Gisdol alle Spieler zur Verfügung. Auch Ismail Jakobs (20), der positiv auf das Coronavirus getestet worden war, steht nach seiner Zwangspause wieder im Kader und könnte  eine Option für die Startelf sein. „Er ist körperlich trotz seiner zweiwöchigen Quarantäne in einem erstaunlichen Zustand“, sagt Gisdol. Jakobs könnte den erst 17-jährigen Jan Thielmann auf die Bank verdrängen, Kingsley Ehizibue dürfte in der Viererabwehrkette hinten rechts  wieder den Vorzug vor Benno Schmitz erhalten.

Stimmen zur Partie

FC-Trainer Markus Gisdol: „Im Hinspiel war alles anders. Wir haben jetzt eine total veränderte Mannschaft in allen Bereichen. Wir haben gelernt, fleißig, körperbetont und zweikampfstark zu spielen. Fortuna spielt taktisch diszipliniert. Die Düsseldorfer sind zweikampfstark. Es ist eine gute Mannschaft. Das zeigt mir, wie eng die Liga beieinander ist. Es wird eine Herausforderung. Um sie zu meistern, müssen wir im Mannschaftsverbund wieder effektiver werden. Wir haben zwei, drei Trainingseinheiten gezielt genutzt, um daran zu arbeiten.“

Düsseldorfs Coach Uwe Rösler: „Für mich ist es auch ohne Zuschauer zu hundert Prozent ein Derby. Es ist Kölsch gegen Alt – und Alt schmeckt mir einfach besser. Für uns war es gut, eine ganze Woche lang normal trainieren zu können. Wir hatten genug Zeit, um Köln gut zu analysieren. Wir haben uns einen Matchplan erarbeitet. Wenn wir den umsetzen können, haben wir eine gute Chance, Punkte aus Köln mitzunehmen. Ohne Zuschauer müssen wir die Emotionen selbst erzeugen.  Das haben wir selbst in der Hand.“

Das sagen wir

Auch wenn der FC seinen Höhenflug in den vergangenen beiden Spielen nicht fortsetzen konnte (1:2 in Gladbach, 2:2 gegen Mainz), so dürfte der Klassenerhalt nur noch eine Frage der Zeit sein. 33 Punkte hat der FC auf dem Konto, mit dieser Anzahl nach 26 Spieltagen stieg in der Bundesliga-Historie nur eine Mannschaft ab – das war Alemannia Aachen in der Saison 2006/07. Der spielstärkere  FC sollte auch ohne Fans in der Lage sein, Fortuna zu bezwingen. Womöglich könnten Standards erneut das Spiel zugunsten der Kölner entschieden: Die Gisdol-Elf führt die ligaweiten Rankings bei den Standardtoren (16), Treffer nach Ecken (elf) und Kopfballtoren (zwölf) an.

Mögliche Aufstellungen

1. FC Köln: Horn – Ehizibue, Bornauw, Leistner, Katterbach – Skhiri, Hector – Kainz, Uth, Jakobs – Córdoba.

Fortuna Düsseldorf: Kastenmeier – Jörgensen, Hoffmann, Gießelmann – Zimmermann, Suttner – Sobottka – Berisha, Stöger – Karaman, Thommy .

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