In Unterzahl1. FC Köln erkämpft 1:0-Sieg bei Mainz 05

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Kölns Siegtorschütze Elvis Rexhbecaj

Mainz – Big Points im Abstiegskampf: Der 1. FC Köln hat das Kellerduell der Bundesliga nicht unverdient und am Ende in Unterzahl mit 1:0 beim FSV Mainz gewonnen. Damit hat die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf auf fünf Punkte distanziert. Zudem hat sie nach Beendigung der Sieglos-Serie ihren deutlichen Aufwärtstrend fortgesetzt und in den vergangenen drei Partien sieben Punkte geholt. Nach der Führung und der vollkommen überflüssigen Gelb-Roten Karte gegen Ondrej Duda in der 75. Minute wurde es noch einmal hektisch und brenzlig für die Gäste, doch Torhüter Timo Horn rettete den zweiten Kölner Auswärtssieg in Folge.

Das Tor

Das Goldene Tor für den FC fiel in der 55. Minute und zu dem Zeitpunkt, als Gisdol gerade Anthony Modeste einwechseln wollte, der schon  an der Seitenlinie bereit stand. Marius Wolf leitete die Führung ein, schickte Ondrej Duda in Richtung Grundlinie. Der Slowake bediente mit Auge den mitgelaufenen Elvis Rexhbecaj, der zentral vor dem Tor den Ball annahm und diesen mit viel Wucht flach ins Tor versenkte.

Mann des Spiels

Timo Horn. Solch ein Spiel ist für einen Torhüter nie einfach. Bei nasskaltem Wetter wurde er von lange Zeit äußerst ungefährlichen Mainzern, die mit Ballbesitz nichts anzufangen wussten, so gut wie gar nicht geprüft. Doch am Ende des Spiels war er als Retter gefragt und wurde auch zu diesem. Der Keeper machte gleich drei Mainzer Gelegenheiten zunichte. Horn bewies erneut, dass er dem FC doch noch Spiele gewinnen kann. Zu Beginn dieser Saison oft und auch zurecht kritisiert, zeigt er nun schon seit einigen Wochen wieder konstant gute bis starke Leistungen. Auf Timo Horn ist derzeit im Abstiegskampf Verlass.

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Moment des Spiels

Fehlendes Spielglück hatte der FC in dieser Saison schon oft beklagt. Am späten Samstagnachmittag hatte er dieses, vor allem in der Nachspielzeit. Erst brachte der eingewechselte Quaison das Kunststück fertig, freistehend vor Horn  den Ball über das Tor zu knallen. Kurz danach verlängerte nach einer Ecke der mitgelaufene FSV-Torwart Zentner den Ball auf Mateta, der am zweiten Pfosten aus fünf Metern am Tor vorbei köpfte – unglaublich eigentlich.

Das sagen die Trainer

Markus Gisdol (1. FC Köln): „Es herrscht eine große Freude bei uns über eine weitere stabile Leistung unserer Mannschaft. Das Team hat heute wieder unglaublich viel investiert, fußballerisch war es heute nicht einfach. Wir haben aber immer gut verteidigt, gute Kontersituationen gehabt. Es war heute durchaus der Plan, dem Gegner ein bisschen mehr den Ball zu geben. Bis auf die letzten fünf Minuten, als es  hektischer war, fand ich die Leistung sehr gut. Jetzt fahren wir glücklich nach Hause. In den ersten Wochen waren es keine Floskeln von mir: Natürlich tun Siege immer gut. Das befreit, wenn du dich für harte und intensive Arbeit auch belohnst. Der Glaube war aber immer zu 100 Prozent da. Wir mussten nur an den Punkt kommen, wo wir es dann hinbekommen. Aber es ist jetzt erst der elfte Spieltag und es ist in alle Richtungen noch nichts passiert. Wir müssen mit klarem Kopf weiter arbeiten.“

Jan-Moritz Lichte (FSV Mainz 05): „Der entscheidende Punkt heute war, dass wir gegen einen Gegner, der kompakt gut gestanden hat, zu viele Ballverluste hatten. Köln war im Konter sehr aggressiv, und das entscheidende Tor fällt aus so einer Situation. Der Gegner hat gut, kompakt und gemeinsam verteidigt, uns hat die Tiefe gefehlt. Nach der Gelb-Roten Karte kommen wir in Situationen, in denen wir den Ausgleich machen müssen.“

Das sagen wir

Wiederholt der 1. FC Köln das, was ihm in  der vergangenen Saison gelang? Zumindest ist er auf dem besten Weg, eine neue Serie zu starten. Nach dem achten Spieltag und nur drei Punkten auf der Habenseite musste man sich schon größte Sorgen um den FC machen. Doch erneut scheint er sich selbst befreien zu können. Hatte der FC in der vergangenen Saison am 15. Spieltag mit dem Derby-Sieg gegen Leverkusen seinen großen Befreiungsschlag gelandet, könnte es jetzt der erstaunliche 2:1-Erfolg in Dortmund am neunten Spieltag gewesen sein. Seitdem läuft es jedenfalls deutlich besser. Die Mannschaft rückte noch enger zusammen. Trainer Gisdol hat allem Anschein nach sein System und sein Personal gefunden. So ist der FC auch am Mittwoch gegen Leverkusen nicht chancenlos. Die Hoffnung wächst, dass der FC in dieser Saison vielleicht nicht bis zum Ende um den Klassenerhalt bangen muss.

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