KommentarDer 1. FC Köln wehrt sich und darf hoffen

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Großer Jubel auf der Kölner Bank nach dem Abpiff

Köln – Als der Schlusspfiff nach dem 2:1-Sieg gegen Leipzig ertönte, fiel sichtlich eine Last von allen Spielern und Verantwortlichen des 1. FC Köln ab. Erstmals nach neun vergeblichen Versuchen hatte der FC wieder ein Fußballspiel gewonnen. Vor den entscheidenden vier Duellen mit den Teams auf Augenhöhe im Tabellenkeller ist  der Glaube zurück, dass die Mannschaft noch Spiele gewinnen und den Klassenerhalt  schaffen kann. Der FC sendete durch seinen Coup gegen den Champions-League-Teilnehmer ein überlebenswichtiges Zeichen im Abstiegskampf. Der Klub schöpft neuen Mut. Im Falle einer weiteren Niederlage hätte sich wohl Untergangsstimmung breitgemacht.

Trotz des Bielefelder Erfolgs sind die Kölner wieder in Schlagdistanz zur Konkurrenz im Abstiegskampf. Vor allem auf die in Quarantäne befindliche Hertha bauten sie Druck auf.

Funkels Plan mit Hector geht auf

Interimstrainer Friedhelm Funkel, der der Kölner Retter werden soll, lag  gegen Leipzig mit einigen taktischen Zügen richtig. Die zur Pause ausgeheckte Idee, dass Kapitän Jonas Hector aus dem defensiven Mittelfeld nach vorne rücken sollte, um für mehr Torgefahr zu sorgen, ging komplett auf. Wohl noch mehr, als es Funkel selbst erwartet hätte. Zu sehen war auch, dass sich der FC mehr zur Wehr setzte und  nicht so brav agierte – auch wenn in den hitzigen Duellen und Wortgefechten mit den Leipzigern nach dem Abpfiff einiges am Rande der Legalität oder darüber hinaus war. Doch ohne Emotionalität und Feuer wird der FC sein Ziel nicht erreichen.

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Allerdings hat der FC durch seinen überraschenden Erfolg nur ein erstes Etappenziel erreicht, weiterhin verharrt das Team auf einem direkten Abstiegsplatz. In der bisherigen Saison war ein Muster zu beobachten, dass die Kölner besser nicht wiederholen sollten: Gegen starke Gegner wie Leipzig oder Dortmund überzeugte der FC und holte wichtige Punkte, doch in den Partien danach gegen schwächer eingeschätzte Mitkonkurrenten ließen die Kölner beinahe alles vermissen.

Das wäre jetzt verheerend, denn in Augsburg, gegen gerettete Freiburger, im wohl ultimativen Duell bei Hertha und zum Abschluss gegen den feststehenden Absteiger Schalke darf sich der FC keine Ausrutscher mehr erlauben. Doch der 1. FC Köln hat jetzt gemerkt: Er kann es noch schaffen.

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