KommentarDer Aufstieg des FC ist mehr Verpflichtung als Grund zum Jubeln

Lesezeit 2 Minuten
20190309fckoeln-bucco008

Die Kölner Geschäftsführer Armin Veh (rechts) und Alexander Wehrle

  • Der Klub ist für die Rückkehr in die erste Liga gut aufgestellt
  • Die Mannschaft ist nicht in allen Teilen gut genug besetzt
  • Das Ziel muss ein Ende des Fahrtstuhlschicksals sein

Köln – Armin Veh wird sich freuen: Rund vier Monate vor der neuen Saison hat der Sportchef des 1. FC Köln bereits Planungssicherheit. Die hatte er in der vergangenen Spielzeit im Prinzip sogar noch früher, doch da war der Grund sehr unerfreulich: Bekanntlich stieg der FC nach einer Horror-Saison sang- und klanglos aus der Bundesliga ab. Jetzt wird ihm die Rückkehr gelingen; Trainer Markus Anfang und seine Mannschaft werden den Auftrag Aufstieg vorzeitig erfüllen.

Zwei Trainingslager sind bereits geplant

Gab sich Veh in den vergangenen Wochen noch vorsichtig, war dies nach dem 2:0-Sieg in Heidenheim anders. Der 58-Jährige ließ durchblicken, dass die Planung der Kölner nur auf die 1. Liga ausgerichtet ist, die am 16. bis 18. August den Spielbetrieb aufnimmt. Bei neun Punkten Vorsprung auf Platz drei, einem Nachholspiel in der Hinterhand und derzeit schwachen Verfolgern ist das auch nur logisch. Zwei Trainingslager sind bereits geplant, das Team wird sich in Donaueschingen und in Scheffau am Wilden Kaiser vorbereiten.

Der 1. FC Köln wird mit guten Voraussetzungen ins Oberhaus zurückkehren. Der finanziell gesunde Verein kann einen Spieleretat von rund 50 Millionen Euro locker stemmen. Das sind zehn Millionen mehr als der mögliche Mitaufsteiger Hamburger SV, dem im Gegensatz zum FC Verbindlichkeiten in unfassbarer Höhe von 85 Millionen Euro drücken.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Veh, Lizenzspielleiter Frank Aehlig und der neue Chefscout Manfred Schmid haben also genug Geld zur Verfügung, um den Kader zu verstärken. Und das wird notwendig sein, wenn auch nicht im ganz großen Umfang. Die Offensive ist sicherlich stark besetzt, in der Defensive gibt es aber durchaus noch Handlungsbedarf. Mindestens ein schneller Innenverteidiger, ein Rechtsverteidiger, vielleicht auch ein dynamischer defensiver Mittelfeldspieler und eine Alternative für Linksaußen wären schon wünschenswert. Der Transfer von Rechtsaußen Kingsley Schindler steht bereits fest.

Für den 1. FC Köln kann es nur darum gehen, das Team wieder langfristig in der Bundesliga zu halten. Die Fans sind es nach dem sechsten Abstieg leid, dass der 106 000 Mitglieder starke Klub aus der Millionen-Stadt immer wieder mehr oder weniger von vorne anfangen muss. Deshalb ist die Aufstiegsfreude in dieser Saison auch nicht mehr so ausgeprägt wie einst. Immerhin hat der FC die sportliche und finanzielle Basis gelegt, dass sich das mal grundlegend ändert. Weil es sich ändern muss.

Das könnte Sie auch interessieren:

KStA abonnieren