Kommentar zu TicketsDem FC fällt die Preispolitik der letzten Jahre auf die Füße

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FC-Dauerkarte

Der Stadionbesuch beim 1. FC Köln wird teurer. 

Köln – Es wird niemanden wundern beim 1. FC Köln, dass sich die Fans angesichts der Verteuerung ihrer Dauerkarten nun nicht rückwirkend darüber freuen, bislang so wenig für ihren Stadionbesuch bezahlt zu haben. So funktioniert Preisgestaltung nicht, die Verantwortlichen des Vereins wissen das.

Dennoch gehen sie das Wagnis ein, ihre Fans mit einer Preiserhöhung zu konfrontieren, die angesichts der wirtschaftlichen Lage zu einem unglücklichen Zeitpunkt vollzogen wird. Denn der Profifußball hat in den zurückliegenden Jahren zwar gewaltige Umsatzeinbußen erlebt. Doch geht es denen, die direkt am Fußballgeschäft verdienen, nach wie vor viel besser als weiten Teilen der Bevölkerung. Das Argument, man leide unter Inflation und steigenden Kosten, gilt für die Fans mindestens genauso wie für den Verein.

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Allerdings geht es aus der Perspektive eines Profiklubs vor allem darum, welche Preise durchsetzbar sind. Und da muss der 1. FC Köln konstatieren, sich in den vergangenen Jahren nicht gut verkauft zu haben. Ein Dauerkartenkunde zahlte zu wenig; mit einem Jahres-Abo bekam man im Vergleich zur Tageskarte bis zu sieben von 17 Heimspielen geschenkt. Trotz riesiger Warteliste.

Es wird Härtefälle geben

Der FC hätte die Anpassung besser Schritt für Schritt auf die vergangenen Jahre verteilt. Gerade langjährige Fans, die nach der Pandemie nicht mehr Geld zur Verfügung haben als vorher, werden nun vor die Frage gestellt, ob sie sich ihr Hobby Stadionbesuch noch leisten können. Das wird zwar kaum zu einer großen Zahl von Kündigungen führen, das Geschäftsmodell des FC wird nicht leiden.

Doch wird es Härtefälle geben, allerdings wird sich der Verein in Einzelfällen dieser Fans annehmen. Dennoch fällt dem Verein nun inmitten der Euphorie um den aktuellen sportlichen Erfolg die Preispolitik der vergangenen Jahre auf die Füße.

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