Kommentar zum 1. FC KölnDas 0:5 war eine andere Art Niederlage als erwartet

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Die Mannschaft von Trainer Stefan Baumgart ist in Hoffenheim mit 0:5 untergegangen.

Köln – Selbst wenn sich die Mannschaft des 1. FC Köln exakt an die Vorgaben des Trainers hält, sind Niederlagen nicht ausgeschlossen. Die Qualität des Gegners spielt auch in Baumgarts Fußball eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Kein Plan ist so gut, dass eine Fußballmannschaft unschlagbar wird.

Das ist nun keine bahnbrechende Erkenntnis, allerdings erwartete man von Baumgarts 1. FC Köln bislang eine andere Art Niederlage als ein hilfloses 0:5: Der Trainer hat mehrfach angekündigt, selbst im Falle hoher Rückstände nicht in den Verwaltungsmodus zu wechseln, und tatsächlich: Selbst nach ihrem späten 2:2-Ausgleich beim FC Bayern spielten die Kölner weiter auf Sieg, um dann noch zu verlieren, weil der Gegner schlicht die besseren Fußballer auf dem Platz hatte. Das wirkte wie ein Deal: Köln weicht nie zurück. Verliert vielleicht mal 2:3. Macht aber selbst Niederlagen zum Spektakel.

Kein Anlass für Baumgart, den Weg in Frage zu stellen

Ein verlorenes Spiel ist in Baumgarts Fußball kein Anlass, den Weg in Frage zu stellen. Was allerdings nicht zum Plan gehört, ist ein 0:5 in Hoffenheim ohne eigenen Torschuss. Die TSG hat am Freitagabend nicht die Schwäche der Kölner Spielidee entblößt. Der Gegner offenbarte nur, was geschieht, wenn der FC das Vertrauen verliert. Die Kölner Spielidee beruht darauf, dass jeder zu jeder Zeit jeden Weg macht. Ebenfalls gehört zu Baumgarts Ansatz, schnell zu spielen, sofort abzuschließen und den Gegner tief in dessen Hälfte zu attackieren. All das braucht Mut, den die Kölner am Freitagabend nicht aufbrachten.

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Das kann an der taktischen Unzulänglichkeit gelegen haben, am Fehlen wichtiger Spieler oder auch daran, dass eine Mannschaft, die auf totale Intensität angewiesen ist, an einem Freitag nach einer Länderspielpause erwartbar Schwierigkeiten haben wird. Ursachen bieten sich genügend an, der Trainer hat da die freie Auswahl.

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Wichtig ist jedoch vor allem die Erkenntnis, dass sich Schwächen im Kölner Spiel selbst verstärken: Weil der FC von seinem Weg abwich, wurde der Gegner immer stärker, was wiederum den Kölnern endgültig den Glauben nahm. Ohne bedingungsloses Vertrauen in den Ansatz des Trainers geht es nicht beim FC.

Steffen Baumgart und seine Leute haben bis zum Spiel am Sonntag gegen Leverkusen Zeit, dieses Vertrauen zu restaurieren. Bayer 04 wird sie auf eine weitere harte Probe stellen.

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