Kommentar zum 1. FC KölnMüller-Römer zieht die richtigen Konsequenzen

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Stefan Müller-Römer

  • Der Chef des Mitgliederrats des 1. FC Köln, Stefan Müller-Römer, tritt vom Vorsitz zurück und verliert auch seinen Sitz und seine Stimme im wichtigen Gemeinsamen Ausschuss des Klubs.
  • Zuvor hatte es Unruhen im Verein gegeben, weil sich Müller-Römer abfällig über Teile der Mitgliedschaft und über die Geschäftsführung geäußert hatte.
  • Nun kann sich der Verein auf sein Kerngeschäft konzentrieren und Müller-Römer hat bewiesen, dass ihm das Vereinswohl wichtiger ist als sein eigenes Interesse, kommentiert unser Autor.

Die Entscheidungen, die am Mittwochabend im Mitgliederrat des 1. FC Köln getroffen wurden, sind gute für den Verein. Das Gremium hat dokumentiert, dass es nicht abhängig ist von seinem umstrittenen Chef Stefan Müller-Römer. Es ist zu hoffen, dass der Klub nun ein wenig mehr Ruhe finden wird, um sich auf die anstehenden Herausforderungen zu konzentrieren.

Müller-Römer ist nicht mehr Vorsitzender des Gremiums und verliert somit Sitz und Stimme im wichtigen Gemeinsamen Ausschuss. Das werden die Geschäftsführer Alexander Wehrle und Horst Heldt begrüßen, die sich keine Zusammenarbeit mit Müller-Römer mehr vorstellen konnten. Allerdings bleibt der Jurist einfaches Mitglied, somit kann er im Hintergrund weiter die Strippen ziehen. Erst recht, da er zu mehreren Mitstreitern im Gremium seit Jahren beste Kontakte pflegt.

1. FC Köln: Freie Bahn für Wettich?

Doch der Anwalt bewies mit dem Rückzug, dass er das Wohl des Vereins über sein eigenes Interesse stellt. Er konnte die Vertreter des Rats nach den jüngsten Vorfällen nicht mehr hinter sich vereinen und zog richtigerweise die Konsequenzen.

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Müller-Römers Entscheidung ist deshalb auch eine gute Nachricht für den Vorstand, der in den vergangenen Tagen offenbar mit Erfolg versucht hat, den Anwalt von diesem Schritt zu überzeugen. Zu groß war zuletzt der Druck auf Müller-Römer und den ganzen Verein geworden, der zu Recht stolz ist auf seine demokratische Satzung. Jetzt kann der Klub durchatmen.

Vizepräsident Carsten Wettich, der dem nach nur 100 Tagen im Amt zurückgetretenen Jürgen Sieger folgt, will auf der kommenden Mitgliederversammlung im Amt bestätigt werden. Nach diesem Abend dürfte als sicher gelten, dass die Mehrheit der Mitglieder den langjährigen Vertrauten von Müller-Römer im Amt auch bestätigt. 

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