Kommentar zum 1:1 in BielefeldDer 1. FC Köln beweist den Willen zum Erfolg

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FC_enttäuscht

Beim FC grassierte nach dem Schlusspfiff in Bielefeld die Enttäuschung. 

Köln – Trainer, Sportchef und Spieler des 1. FC Köln haben sich nach dem 1:1 in Bielefeld bemerkenswert deutlich zu Wort gemeldet: Schlecht gespielt habe man, das Ergebnis sei noch das Beste gewesen an diesem Ausflug nach Ostwestfalen. Salih Özcan mahnte sich und seine Kollegen sogar zum Nachdenken angesichts des mutlosen Auftritts auf der Alm.

Auf hohem Niveau

Das ist vorbildliches Sportlerverhalten, und es spricht für die Reife der Kölner, dass sie derart streng mit sich ins Gericht gingen. Denn trotz des Ärgers über eine verspielte Führung droht dem FC weiterhin nicht der Untergang. In Wahrheit war einem glänzenden 4:1 im Derby gegen Borussia Mönchengladbach nun ein Unentschieden im fremden Stadion gefolgt.

Köln ist seit vier Spielen ungeschlagen und hielt am Samstag immerhin den Vorletzten auf Distanz – neun Punkte steht der FC weiterhin vor der Arminia, was achtbar ist, sechs Monate nach der Teilnahme an der Relegation. Rang neun mit Anschluss ans obere Tabellendrittel – der 1. FC Köln klagte nach dem 14. Spieltag auf ungewohnt hohem Niveau.

Und das ist gut so. Wenn die personell sehr ähnlich besetzte Kölner Mannschaft in der vergangene Saison Spiele vergeigte, klang es hinterher regelmäßig, als sei eben nicht mehr möglich mit dieser Truppe, was ein furchtbares Signal war nach innen wie außen. Wer von sich selbst nichts hält, hat im Profisport nichts verloren.

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Die Kölner, und das dürfte auch die Erklärung für Baumgarts allergische Reaktion auf das Wort „Intensität“ sein, ergaben sich am Samstag nicht in ihr Schicksal. Gerade die Defensive warf sich  dem Gegner mit Verve entgegen. Es sah zeitweise wie Glück aus, dass die Arminia nichts von dem annahm, was der FC anbot. Doch es war verdientes Glück. Es fehlte möglicherweise der Mut, das Spiel in die Bielefelder Hälfte zu tragen. Doch konnte niemand den Kölnern vorwerfen, sich zu schonen.

Kritik war angebracht

Dennoch war die Kritik angebracht, das liegt an den gestiegenen Ansprüchen. Baumgarts Mannschaft hat in dieser Saison zu oft zu gut gespielt, um mit einem Auftritt wie dem am Samstag zufrieden sein zu können. Beim FC regiert bei Spielern, Trainern und Verantwortlichen der Wille zur Leistung: Man ist wild entschlossen, sich zu entwickeln. Die Aussichten auf Besserung sind vor dem Spiel am Freitag gegen Augsburg also nicht schlecht.

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