Kommentar zum Aus des FC-TrainersDie Zeit der Trennung von Markus Gisdol war gekommen

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Markus Gisdol am Sonntagabend 

Köln – Das 2:3 gegen Mainz mit all seiner Dramatik war ein bewegendes Spiel der Kölner, die in der Schlussphase über jede körperliche Grenze gingen und doch 2:3 verloren – nachdem sie mit einer erneuten Gewaltleistung einen 0:1-Rückstand zwischenzeitlich in eine 2:1-Führung gedreht hatten. Dass sie nach dem Ausgleich voll auf Sieg spielten, ohne die Leute dafür auf dem Platz zu haben und noch das 2:3 kassierten, unterstrich den Endspielcharakter der Partie: Bei noch sechs ausstehenden Spielen hätte auch ein Punkt angesichts des Spielverlaufs eine Bedeutung gehabt, doch schien Markus Gisdol zu wissen, dass er mehr liefern musste als die bloß nächste achtbare Leistung und einen Punktgewinn.

Dabei hatte der Trainer seine Mannschaft mit jedem seiner fünf Wechsel ein wenig schlechter gemacht. Gisdol konnte gar nicht viel dafür, denn jede einzelne Maßnahme war unter Zwang entstanden. Dass der Kader trotz der neuen Möglichkeiten, die sich dem Trainer wegen der Rückkehrer Kainz, Andersson und auch Bornauw eröffnen, nicht die Breite hat, um in der Schlussphase eines Abstiegskrimis gnadenlos auf Sieg zu spielen, ist nicht Gisdols Schuld.

Leistung ist planbar, Ergebnisse nicht

Dass sein Coaching am Sonntagabend jedoch geradewegs ins Desaster führte, war dennoch ein handwerklicher Fehler, wenn auch nicht der entscheidende. 25 von 51 Bundesligaspielen mit dem FC hat Markus Gisdol verloren, diese Ausbeute ist trotz der kämpferisch starken Leistungen seiner Mannschaft indiskutabel.

Leistung ist planbar im Fußball, Ergebnisse sind es nicht. Auf diese Position können sich Trainer in der Regel mit Recht zurückziehen, wenn ihre Mannschaft schwächer punktet als sie spielt. Dennoch gehen einem Trainer die Argumente aus, wenn seine Mannschaft leistet, bedingungslos seinem Plan folgt – und der Erfolg ausbleibt.

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Daher war die Zeit der Trennung gekommen, da half auch nicht mehr, dass die Kölner am Sonntag zwischendurch in Führung gelegen hatten. Die Frage, ob zu früh, zu spät oder gerade rechtzeitig, wird der Ausgang dieser Saison beantworten.

Erneut gelang es Gisdol nicht, seiner Mannschaft einen Schlüssel an die Hand zu geben. Die Spieler gaben dem Trainer wie immer alles, was sie hatten. Doch zogen sie auch gegen Mainz in einen Kampf, in dem ihnen am Ende die Waffen fehlten. 

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