Kommentar zum FC-KaderDie Zukunft bleibt erstmal auf der Strecke

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Mark Uth und Trainer Markus Gidol 

  • Dass der FC keine Kaufoption auf Uth hat, ist kein Makel, sondern der Normalfall.
  • Uth verspricht Qualitäten, die dem 1. FC Köln zuletzt fehlten.
  • Im Abstiegskampf sind weitsichtige Personalentscheidungen schwierig. Ein Kommentar.

Köln – Die Zukunft muss warten; der 1. FC Köln steht in diesem Winter einmal mehr mit dem Rücken zur Wand, da wird der Kader nach einfachen Mechanismen umgestaltet. Für Louis Schaub haben die Kölner Mark Uth geholt, der eine Schwäche beheben soll: Seit dem Sommer war Schaub als hängende Spitze vorgesehen; als offensiver Mittelfeldspieler oder Mann für die Außenbahn. Allerdings hat es der Österreicher zu selten geschafft, Torgefahr zu entwickeln. Von Mark Uth versprechen sich die Verantwortlichen mehr, selbst wenn über die aktuelle Form des ehemaligen Kölner Jugendspielers wenig zu sagen ist. Zu selten hat sich Uth zuletzt zeigen können – und im Duell mit Köln am siebten Spieltag (1:1) trat er bis zu seiner Auswechslung nach 45 Minuten ausgesprochen lausig auf.

Mark Uth: Beste Zeit in Hoffenheim

Andererseits hat sich Uth bereits in der Bundesliga bewährt, seine beste Zeit hatte er bei der TSG Hoffenheim, wo er auf Schaubs Positionen spielte. Gisdol, der Uth nach Hoffenheim geholt hatte, ist in Köln offenbar rasch zu der Erkenntnis gekommen ist, nicht weiter auf Schaub hoffen zu wollen. Das ist keine populäre Entscheidung, denn ein eleganter Spieler wie Schaub erreicht stets die Herzen der Massen, selbst wenn die Ausbeute mit der Beliebtheit nicht schritthalten kann.

Doch der 1. FC Köln benötigt nach einer enttäuschenden Hinrunde dringend Torgefahr. Da scheint Uth im Vergleich zu Schaub eine beinahe sichere Verbesserung – wenn er denn seine körperlichen Gebrechen in den Griff bekommt. Zahlreiche Muskelverletzungen lassen vermuten, dass sich der 28-Jährige womöglich grundsätzlich Gedanken darüber machen muss, wie er die verbleibenden Jahre seiner Karriere zu verbringen gedenkt.

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Die Ausleihe kostet Geld, selbstverständlich; Abstiegskampf ist kein günstiges Vergnügen. Uth hat auf Schalke fürstlich verdient, und der FC wird das Geld, das Uth in den kommenden sechs Monaten kostet, durch Schaubs Abschied bei weitem nicht sparen. Dass Schalke einen Spieler von Uths Kaliber nicht mit Kaufoption verleiht, ist nachvollziehbar. Köln ist dringender auf die Leihe angewiesen als die Gelsenkirchener – warum sollte sich Schalke auf eine Option einlassen?

Ganz auf der Strecke bleibt die Zukunft dennoch nicht. Elvis Rexhbecaj ist für anderthalb Jahre ausgeliehen. Und für den 22-Jährigen hat der FC sogar eine Kaufoption vereinbart.

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