Kommentar zum StartDie Erwartungen an den 1. FC Köln sollten realistisch bleiben

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FC-Trainer Steffen Baumgart (l.), Sport-Geschäftsführer Christian Keller

Köln – Der 1. FC Köln geht in eine Saison großer Herausforderungen und Unwägbarkeiten, in der einige Gefahren auf ihn lauern, in die er trotz eines ersten schweren Rückschlags durch das Ausscheiden im DFB-Pokal dennoch mit Zuversicht gehen kann.

Das Team von Trainer Steffen Baumgart hat durch seinen Erfolg und Platz sieben automatisch dafür gesorgt, dass man mehr von ihm erwartet, als das im Sommer 2021 der Fall war. Denn damals gingen die Kölner als Fast-Absteiger der vergangenen zwei Jahre in die Saison.

1. FC Köln vor Saisonstart: Club muss sparen

Das Erwartungsmanagement wird eine große Rollen spielen, und mit dem haben die Verantwortlichen um Sportchef Christian Keller vernünftigerweise begonnen. Für den FC sollte Realismus oberstes Gebot sein. Denn: Bedingt durch Corona und Altlasten ist der Klub überschuldet, muss sparen und hat deutlich weniger finanzielle Mittel zur Verfügung.

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Sollte er sich für die Gruppenphase im Europapokal qualifizieren, käme eine Zusatzbelastung auf das Team zu. Mittlerweile dürften sich die Gegner auch besser auf den mutigen Spielstil der Baumgart-Elf eingestellt haben. Dann haben die Kölner ein schwieriges Auftaktprogramm (Schalke, in Leipzig, in Frankfurt, Stuttgart, in Wolfsburg, Union).

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Zudem ist die Liga stärker geworden. Die Außenseiter und Absteiger Fürth und Bielefeld sind durch Schalke und Bremen ersetzt worden. Und  es erscheint  fraglich, ob hinter dem FC gelandete, aber finanzstärkere Klubs wie Wolfsburg, Gladbach oder Frankfurt erneut so klar unter ihren Möglichkeiten bleiben werden.

Es ist deshalb für den FC absolut richtig, vorerst die 40-Punkte-Marke, sprich den Klassenerhalt, als Hauptziel anzustreben.

Zuversicht und Wucht

Doch vieles macht auch Mut. Bisher hat der FC nur einen Schlüsselspieler (Özcan) verloren. Der bereits ordentlich besetzte Kader wurde im Rahmen der  finanziellen Möglichkeiten gezielt verstärkt. Die Chemie in der Gruppe stimmt. Baumgart wirkt weiter voller Tatendrang.

Und sollte sich der FC für den Europapokal qualifizieren, könnte er nicht nur  Geld verdienen, sondern  eine Wucht entwickeln. Spiele in Europa sind für den FC dank seiner Fans Feiertage – ob in Köln oder auswärts. Dass die Kölner abstürzen könnte  wie in der Europapokal-Saison 2017/18, ist nicht zu erwarten. Dafür wirkt der FC zu stabil – in Bezug auf die Mannschaft und die Führung.

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