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„Ich bin seit jeher FC-bekloppt“Welche Rolle Martin Schulz beim Modeste-Deal spielte

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Scholz Bopp neu

SPD-Politiker Martin Schulz

  • Ohne Martin Schulz wäre die spektakuläre Rückholaktion von Anthony Modeste zum 1. FC Köln vielleicht gar nicht realisiert worden.
  • Der SPD-Mann spricht über seine Rolle bei den Verhandlungen und seine Liebe zum FC.

Köln – Martin Schulz ist SPD-Politiker und Rheinländer. Er ist ehemaliger EU-Parlamentspräsident, Ex-Kanzlerkandidat – und er ist Beiratsmitglied des 1. FC Köln. Der Verein und er, so hatte er vor kurzem dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt, hätten etwas gemeinsam: „Beide stehen wieder auf, wenn wir mal am Boden liegen“.

Bei der Rückkehr von Anthony Modeste aus China spielte der diplomatisch versierte „Weltpolitiker“ (O-Ton Werner Spinner) und FC-Fan Schulz eine wichtige Rolle. Er sorgte dafür, dass die richtigen Türen geöffnet wurden.

Herr Schulz, erklären Sie uns doch mal Ihren Anteil am Modeste-Coup in China.

Alles zum Thema Anthony Modeste

Martin Schulz: FC-Präsident Werner Spinner und das Management des Vereins haben sich vor einiger Zeit mit der Frage an mich gewendet, ob ich ihnen bei den komplizierten Verhandlungen in China helfen kann. Das war ja alles nicht so einfach. Da habe ich zugesagt, meine Verbindungen einzusetzen, die ich über viele Jahre in der Region aufgebaut habe.

Es kam zu einem Gespräch mit dem Pharma-Milliardär Yuhui Shu, dem Boss des früheren Modeste-Klubs Tianjin Quanjian, bei dem Sie dabei waren…

Ich habe den Kontakt aufgebaut, den der FC brauchte, um mit den Verantwortlichen des Klubs reden zu können. Damit erschöpfte sich aber auch meine Rolle. Die operativen Verhandlungen haben FC-Geschäftsführer Alex Wehrle und sein Team geführt. Da habe ich mich bewusst rausgehalten.

Aus China kommen Meldungen, dass der Verein rechtliche Schritte gegen den Modeste-Deal prüfen will. Wie ist das zu bewerten?

Das weiß ich nicht. Es gibt aus meiner Sicht eine Einigung zwischen beiden Parteien, die einwandfrei ist.

Wie sehen Sie die sportliche Situation beim FC? Wird durch die Rückkehr Modestes der Aufstieg umso mehr zur Pflicht?

Ich glaube, dass der FC schon vor der Personalie Modeste eine aufstiegstaugliche Mannschaft hatte. Jetzt bekommt er eine zusätzliche und Mut machende Verstärkung. Das lässt begründeten Optimismus zu.

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Sind Sie bei Modestes erstem Heimspiel, wahrscheinlich am 1.Dezember gegen Fürth, dabei?

Ja, das werde ich natürlich unter allen Umständen versuchen. Ich bin so oft es geht bei den Heimspielen des 1. FC Köln im Rhein-Energie-Stadion dabei. Es ist ja nicht so, dass ich erst seit ein paar Monaten Fan dieses Vereins bin. Ich bin schon seit jeher FC-bekloppt.

Das Gespräch führte Carsten Fiedler 

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