Nach Duda-EklatDer letzte Rausschmiss beim 1. FC Köln ist schon lange her

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Baumgart und Duda (1)

Steffen Baumgart und Ondrej Duda am Spielfeldrand

Köln – Die Zukunft von Offensivspieler Ondrej Duda beim 1. FC Köln wirkt nach dem vorläufigen Ausschluss vom Mannschaftstraining fraglich. Am Sonntag nach dem 3:1-Erfolg gegen Arminia Bielefeld hatte der Klub die Entscheidung mitgeteilt. Duda habe „seine Interessen über die Belange der Mannschaft gestellt und wird zunächst individuell trainieren“, hieß es. Details zu Dudas Verhalten wurden nicht bekannt.

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Die Suspendierung Dudas ist allerdings auch eine Maßnahme, die insbesondere bei regelmäßig eingesetzten FC-Profis schon lange nicht mehr vorgekommen ist. Vor rund einem Jahr hatte Dominick Drexler für seinen „Spacken“-Spruch gegen die eigenen Fans vor einem Ausschluss vom Trainingsbetrieb gestanden. Doch der Verein beließ es dann bei einer Geldstrafe für den Ex-FC-Spieler, der mit einer T-Shirt-Aktion Reue gezeigt hatte.

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Suspendierungswelle beim FC unter Solbakken vor rund zehn Jahren

Die letzten Suspendierungen sind tatsächlich bereits rund zehn Jahre her, dafür hatten sie es in sich: Im April 2012 griff Stale Solbakken in akuter Abstiegsnot durch und schmiss gleich vier FC-Spieler aus dem Kader: Milivoje Novakovic, Petit, Kevin Pezzoni und Andrézinho durften vor der Partie in Bremen nicht mit ins zweitägige Trainingslager reisen, sondern mussten am Geißbockheim mit der Reservemannschaft trainieren. „Sie sollen in Ruhe nachdenken", sagte Solbakken damals.

Die Partie gegen Bremen endete 1:1 und nur wenige Stunden danach gab es erneut Anlass für den Kölner Trainer, gleich die nächste Reißleine zu ziehen. Slawomir Peszko hatte die Nacht nach dem Heimspiel in der Ausnüchterungszelle der Polizei in Köln-Kalk verbringen müssen. Der Verein schmiss den Spieler aus dem Kader, dazu musste Peszko eine Geldstrafe zahlen. „Ich bin tief enttäuscht. Ich muss meinen Spielern vertrauen können. Was er getan hat ist nicht zu akzeptieren“, erklärte Solbakken geknickt.

Schaefer suspendierte Chihi, Soldo strich Ishiaku

Im November 2010 war es Stürmer Adil Chihi, der vom FC-Training suspendiert wurde. Chihi hatte nach einem Zweikampf den Ball weggeschlagen und war im Anschluss mit Schaefer in ein Wortgefecht geraten. „Adil Chihi hat eine provokative Ausstrahlung gezeigt. Das war eine Ohrfeige für die Mannschaft und den Trainer", kommentierte FC-Trainer Frank Schaefer damals seine Entscheidung. „Das lasse ich mir nicht gefallen, darum musste ich so im Sinne der Mannschaft reagieren." Der damals 22-jährige Chihi trainierte anschließend bei der Regionalligamannschaft.

Im Jahr zuvor kam es zur Suspendierung eines anderen Angreifers: Manasseh Ishiaku war zu spät zum Training erschienen und daraufhin von Trainer Zvonimir Soldo aus dem Aufgebot gestrichen worden. Eine Geldstrafe setzte es außerdem.

Christoph Daum legte sich mit Antar und Alpay an

Im Dezember 2008 hat der damalige Trainer Christoph Daum vor einem Spiel beim VfL Bochum ebenfalls hart durchgegriffen. Der einstige FC-Coach suspendierte Mittelfeldspieler Roda Antar aus disziplinarischen Gründen. In den Wochen danach erschien Antar mehrfach nicht beim Training.  Antar wurde vom Klub dennoch weiter in den Trainingsbetrieb integriert, ihm wurde allerdings angeboten, „individuell zu trainieren", erklärte der damalige Manager Michael Meier den Vorgang. Im März 2009 verließ Antar den FC in Richtung China.

Ebenfalls unter Christoph Daum war es im Jahr 2007 der türkische Nationalspieler Özalan Alpay, der nach seiner Kritik am Trainer suspendiert wurde. Alpay spielte zu diesem Zeitpunkt aber keine besondere Rolle mehr beim FC und beendete am Saisonende seine Karriere.

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