Nach Rücktritt des FC-VizeWettich rückt für Sieger ins Kölner Präsidium

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Carsten Wettich rückt in den Vorstand des 1. FC Köln.

Köln – Carsten Wettich (40) wird nach dem Rücktritt von Vize-Präsident Jürgen Sieger den vakanten Platz im Präsidium des 1. FC Köln übernehmen.

Der Mitgliederrat des Bundesligisten hatte bereits am Sonntagvormittag getagt und entsandte den Rechtsanwalt, der stellvertretender Vorsitzender des Gremiums ist. Denn der Satzung des 1. FC Köln nach wählt der Mitgliederrat ein Mitglied aus seiner Mitte in das dreiköpfige Führungsgremium bis zur nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung, welche turnusgemäß nächsten Herbst stattfindet. Auf der Mitgliederversammlung 2020 wird ein Nachfolger für die restliche Amtszeit des Vorstands gewählt werden.

Sieger war nach nur 97 Tagen im Amt in der vergangenen Woche zurückgetreten. Aus „privaten Gründen“, wie der 1. FC Köln mitteilte. Zuerst hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ von dem Rücktritt berichtet.

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Unterschiedliche Auffassungen

Zahlreiche Vereinsvertreter waren zuvor von der Aufgabe des anerkannten Wirtschaftsjuristen überrascht worden. Doch der 67-Jährige soll in den vergangenen Wochen in wesentlichen Fragen nicht mehr einer Auffassung mit Präsident Werner Wolf und Vizepräsident Eckhard Sauren gewesen sein.

Für Insider kommt nicht überraschend, dass Wettich den Vorzug vor Mitgliederratschef Stefan Müller-Römer erhielt. Müller-Römer arbeitete von März bis September bereits im Vorstand mit den verbliebenen Vizepräsidenten Toni Schumacher und Markus Ritterbach. Der Rechtsantwalt hatte allerdings einen schweren Stand – auch im Verhältnis zur Geschäftsführung. Müller-Römer hatte sich dafür stark gemacht, dass Jürgen Sieger zum designierten Vorstandstrio zählt, das dann auch von den Mitgliedern gewählt wurde. Jetzt verliert er seinen Vertrauensmann. Auch Müller-Römer soll einer Installation von Horst Heldt kritisch gegenüber gestanden haben.

„Wir bedauern die Entscheidung von Jürgen Sieger sehr. Im Vorstandsteam haben wir gemeinsam Veränderungen angestoßen. Wir danken ihm für sein Engagement und haben Verständnis für seine Entscheidung“, teilte FC-Präsident Dr. Werner Wolf mit. „Mir ist die Entscheidung nicht leichtgefallen“, erklärte Dr. Jürgen Sieger. „Allen Gremien danke ich für die gute, intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ich danke Carsten Wettich, dass er bereit ist, zusätzlich zu seiner beruflichen Belastung diese Aufgabe interimsweise zu übernehmen.“

Sieger war 2012 an der Gestaltung der heutigen Satzung beteiligt und von 2013 bis 2016 Mitglied im Aufsichtsrat der KgaA, bevor er im September 2019 von den Mitgliedern zum Vizepräsidenten gewählt wurde.

Wettich: "Amt eine Herausforderung mit großer Verantwortung"

Dr. Carsten Wettich gehört dem Mitgliederrat seit 2013 an und ist seit 2015 stellvertretender Vorsitzender des Gremiums. „Ich bedauere den Rücktritt von Jürgen Sieger. Sein Amt im Vorstand zu übernehmen, ist eine Herausforderung und eine große Verantwortung. Für den FC stelle ich mich ihr jedoch gern. Ich bedanke mich für das Vertrauen des Mitgliederrats und freue mich auf die Zusammenarbeit mit Werner Wolf und Eckhard Sauren sowie dem Team am Geißbockheim", sagte Wettich. Stefan Müller-Römer erklärte: „Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei Jürgen Sieger. Wir hätten ihn gerne länger im Amt gesehen. Aber wir haben Verständnis für seine Entscheidung.“

An Stelle von Dr. Carsten Wettich rückt als zweites Mitglied des Mitgliederrats Ho-Yeon Kim in den Gemeinsamen Ausschuss auf.

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