Neuer FC-GeißbockHennes IX. hat Bock auf die Bundesliga

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Der neue Geißbock des 1. FC Köln: Gestatten, Hennes VIX. Am Sonntag wird er vor dem Stadion vorgestellt.

Köln – Die Neuverpflichtung des 1. FC Köln ist eine „staatse Kääl“, der das Zeug zum absoluten Publikumsliebling  und zur Identifikationsfigur  hat:  Er ist groß, schnell, schlank, hat außerordentliche Qualitäten und ist vielseitig einsetzbar. Polyvalenz, so nennen das die Trainer heute so gerne. Er wirkt selbstbewusst, ist top-motiviert und bringt die notwendige Aggressivität mit.

Modisch ist er zudem: Er trägt einen Hipster-Bart. Und das Beste ist: Der gebürtige Ostwestfale aus der Nähe von Minden ist ablösefrei, da er aus dem eigenen Nachwuchs stammt. Ein Transfer-Schnäppchen sozusagen.

Hennes VIII. hat Arthrose und geht in Rente

Gestatten, Hennes IX., der neue Geißbock des Bundesligisten 1. FC Köln. Er löst das bisherige Vereins-Maskottchen Hennes VIII. ab. Denn der zwölfjährige Bock aus Bergisch Gladbach hat Arthrose. Das ist wie bei einem Profi-Fußballer: Eine elf Jahre währende Regentschaft mit zwei Auf- und zwei Abstiegen hat ihre Spuren hinterlassen. Hennes war nicht nur bei jedem Spiel im Stadion mit bockstarkem Einsatz dabei. Sein Karrierehöhepunkt erreichte er im Mai 2017, als sich der FC  nach 25 Jahren wieder für den Europapokal qualifizierte. Jetzt beendet er seine schillernde Laufbahn mit einem lauten „Määh“.

„Hennes geht es seinem Alter entsprechend gut. Aber er liegt immer öfter und läuft steif. Wir waren uns daher nicht sicher, ob  er noch eine weitere Saison ins Stadion kann. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem 1. FC Köln entschieden, einen neuen Hennes zu küren“, sagt Theo Pagel, der Chef des Kölner Zoos.

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In diesem hatte Hennes VIII. seit 2014 als erster Bock überhaupt sein Domizil. Und wurde dort zur Hauptattraktion. Zuvor hatte er – wie  alle seine Nachfolger – bei Bauer Schäfer in Widdersdorf gelebt. Nun geht der kastrierte Bock in Rente. Da er aber seine Verdienste hat, bleibt er im Zoo und zieht mit seinem Kumpel Klaus, dem Moorschnuckenbock, in ein anderes Gehege auf dem Clemenshof.

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Hennes XIII. (l.) hat Arthrose und geht in Rente. Er lebt aber weiter auf dem Clemenshof im Kölner Zoo.

Am Sonntag, während der Saisoneröffnung des Bundesliga-Aufsteigers, wird er vor voraussichtlich mehr als 50 000 Fans aber noch einmal einen viel umjubelten  letzen  großen Auftritt haben: Auf der Bühne verabschiedet sich Hennes VIII. und gibt die Hörner an seinen Nachfolger weiter.

Hennes IX. ist unkastriert und soll Nachfolger zeugen

Hennes IX. ist zwar bei Minden geboren, lebt aber bereits seit dem 10. August 2018 in Köln und ist fit und gesund. Bereits jetzt wird er täglich von Tausenden besucht und hat auch schon die Kölner Lichter vor Ort erlebt.

Im Gegensatz zu 2008 konnten die Fans aber das neue Wappentier nicht aussuchen. „Nicht jedes Tier ist geeignet. Neben  ästhetischen Ansprüchen steht vor allem der tiergesundheitliche Aspekt im Vordergrund. Da Hennes IX. im Zoo lebt, muss er nicht nur absolut fit sein, sondern darf auch keine Krankheiten oder Ansteckungsgefahren in sich tragen. All dies kann bei einem externen Bock nicht ohne weiteres gewährleistet sein. Es ist ein glücklicher Zufall, dass der perfekte Nachfolger bereits im Zoo lebt“, sagt FC-Mediendirektor Tobias Kaufmann.

Hennes IX. unterscheidet sich allerdings von seinem Amtsvorgänger nicht nur optisch, sondern auch in einem anderen Merkmal:  Er ist ein noch unkastrierter Bock der Rasse „Bunte Deutsche Edelziege“. Er soll also die Gelegenheit bekommen, Junge zu zeugen, so dass der FC in Zukunft möglicherweise über einen Hennes-Stammbaum verfügen kann, aus dem die jeweiligen Nachfolger ausgewählt werden können. Hennes IX. soll also eine Dynastie gründen. Aber erst einmal hat er Bock auf die Bundesliga.

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