Vor dem Spiel in StuttgartDer 1. FC Köln reist zum letzten Finale der Saison

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BaumgartTraining

Nach oben: Steffen Baumgart zeigt seiner Mannschaft, wo es hingehen soll. 

Köln – Noch eine Partie ist zu spielen in dieser für den 1. FC Köln so positiv verlaufenen Saison. Aus einer Mannschaft, die sich vor zwölf Monaten erst Minuten vor Schluss des letzten Saisonspiels durch Bornauws Kopfballtor gegen Schalke in die Relegation rettete und sogar dort das Hinspiel verlor, ist innerhalb eines Jahres ein Teilnehmer am europäischen Wettbewerb geworden. Auf dem Weg dorthin ist kaum ein Stein auf dem anderen geblieben: Sportchef Horst Heldt musste bereits am Tag nach der überstandenen Relegation gehen. Im März verabschiedete sich Geschäftsführer Alexander Wehrle nach Stuttgart, mittlerweile haben am Geißbockheim Philipp Türoff (Finanzen) und Christian Keller (Sport) das Sagen. Maßgeblich für den sportlichen Erfolg war aber Steffen Baumgart, der als Cheftrainer im Sommer übernahm und eine Mannschaft formte, deren Spielweise in nichts mehr daran erinnert, was zuvor jahrelang Kölner Standard gewesen war.

FC liefert starkes Saisonfinale

Ein Spiel also noch, dann ist der Zyklus 2021/22 abgeschlossen. Es war eine Saison, an deren Ende die Kölner den Beweis erbracht haben, dass sich weder Baumgarts Führungsstil noch sein fordernder Fußball abnutzen. Tatsächlich präsentierte sich die Kölner Mannschaft im Saisonfinale mental wie körperlich auf der Höhe, das 0:1 am vergangenen Samstag daheim gegen den VfL Wolfsburg war ein für die Kölner zwar ärgerliches Resultat. Doch der Spielverlauf passte ins Bild dieser Spielzeit: Wieder war Köln überlegen. Zumal die Niederlage zwar Folgen hatte, jedoch den FC nicht seiner letzten Ziele beraubt hat: Bei einem Sieg über den VfB Stuttgart in der Mercedes-Benz-Arena (15.30 Uhr/Sky) könnte Köln noch Platz sechs erobern, der die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League bedeutete. Zwei Punkte liegt Union Berlin vor den Kölnern, denen, ein eigener Sieg vorausgesetzt, ein Unentschieden des VfL Bochum in Köpenick genügen würde, um den FC Union noch zu überholen. Sollte das nicht klappen, beendete Köln die Saison auf Platz sieben und hätte am 18. und 25. August die Möglichkeit, sich über die Playoffs zur Conference League für die Gruppenphase mit sechs Spielen zu qualifizieren. Die Kölner wüssten also erst nach dem dritten Bundesliga-Spieltag und weniger als eine Woche vor dem Ende der Transferphase, ob sie den Herbst im europäischen Wettbewerb verbringen würden.

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Am Donnerstagabend löste Steffen Baumgart zumindest schon zwei Kölner Kaderrätsel: Weder Louis Schaub noch Jannes Horn haben neue Vertragsangebote erhalten, beide Spieler werden also nicht mehr aus dem Urlaub ans Geißbockheim zurückkehren. Innenverteidiger Luca Kilian, den die Kölner aus Mainz geliehen haben und den sie per Option für zwei Millionen Euro fest verpflichten können, soll bleiben.  „Die zwei Millionen sind da. Davon gehe ich aus, weil ich seit einem halben Jahr darauf poche. Ich möchte den Jungen unbedingt“, sagte Baumgart beim „Loss mer schwade“-Talk.

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Matarazzo gibt sich zuversichtlich

Während es für die Kölner am Samstag also noch um die Frage geht, in welchem internationalen Wettbewerb sie im August starten werden, spielt Stuttgart um den Verbleib in der Liga. Mit einem Sieg über den FC könnte der VfB an Hertha BSC vorbei auf Rang 15 ziehen und sich direkt retten, Hertha müsste dazu aber in Dortmund verlieren. Ansonsten bleibt dem VfB die Relegation. Trainer Pellegrino Matarazzo sieht den VfB für das Finale gewappnet. „In München haben wir gezeigt, dass wir mit Druck umgehen können. Wir wollen alles dafür tun und alles raushauen, um unsere Chance auf den direkten Klassenerhalt zu wahren.“ Er werde die Zwischenstände der Berliner „sicher mitbekommen. Jemand erzählt es immer auf der Bank.“

Stuttgart: Müller - Mavropanos, Anton, Ito - Endo, Karazor, Mangala, Sosa - Tiago Tomas, Führich - Kalajdzic. –  Köln: Schwäbe - Schmitz, Kilian, Hübers, Hector - Özcan, Skhiri - Ljubicic, Uth, Kainz - Modeste.

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