Abo

Wechsel steht unmittelbar bevorJakobs wird zum Medizincheck in Monaco erwartet

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt

Ismail Jakobs wird den 1. FC Köln verlassen und steht unmittelbar vor einem Wechsel zur AS Monaco.

Köln – „Atemlos“ dröhnte es nicht nur aus den Musikboxen, atemlos und geschafft waren auch die Spieler des 1. FC Köln nach der Laufeinheit am Sonntag. Gegen Mittag hatten  sie den „Highway to Hell“ dann überstanden. Nach den ersten beiden Testspielen in der Vorbereitung (4:0  bei Fortuna Köln, 1:1 beim MSV Duisburg) bat Trainer Steffen Baumgart seine Mannschaft am Geißbockheim zu sechs 1000-Meter-Läufen. Zur „Auflockerung“, wie der neue Trainer des 1. FC Köln erklärte, gab es Musik auf die Öhren.  Die Palette reichte von Schlagern wie „Atemlos“ von Helene Fischer, „Santa Maria“ von Roland Kaiser oder „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens bis hin zu Gassenhauern  von Modern Talking („Brother Louie“) oder Hard-Rock von  AC/DC („Highway to Hell“).

Ob Baumgart, bekennender Schlager-Fan, damit den Geschmack seiner jungen Spieler traf, dürfte fraglich sein. Aber der Zweck war auch ein anderer. Baumgart: „Das war eine Einheit, die die Jungs nicht mögen. Es ging darum, das Ganze etwas aufzulockern. Ich hoffe, wir haben jeden Musikgeschmack getroffen. Wenn nicht, haben die Jungs Zeit, beim nächsten Mal ihre Wünsche abzugeben.“

Wie schon bei den Testspielen, so fehlte Ismail Jakobs auch bei dieser Einheit. Denn der erste große Transfer des FC in diesem Sommer steht unmittelbar vor dem Abschluss. Jakobs wird nach Monaco reisen und spätestens am Montag den Medizincheck im Fürstentum absolvieren. Der U-21-Europameister soll bei der AS Monaco einen Fünfjahresvertrag unterschreiben. Da es noch Details zu klären gibt, soll der Wechsel erst am Montag verkündet werden. Nach Informationen dieser Zeitung überweisen die Monegassen dem FC eine fixe Ablösesumme in Höhe von 7,5 Millionen. Durch bestimmte Boni (Einsätze, Saisonziele) kann sich diese auf rund neun Millionen Euro erhöhen.

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Das könnte Sie auch interessieren:

Jakobs verlässt seinen Heimatklub nach neun Jahren. Der 21-Jährige erhofft sich bei der AS, die von Ex-Bayern-Coach Niko Kovac trainiert wird, den nächsten Karriereschritt. Zudem hat er die Aussicht auf Einsätze in der Champions League, für die sich Monaco allerdings noch im Platzierungsweg qualifizieren muss.  Beim Team von der Côte d’Azur stehen mit Torwart Alexander Nübel und Kevin Volland zwei weitere Deutsche unter Vertrag. Von 2018 bis 2020 lief auch der ehemalige Leverkusener Benjamin Henrichs für  Monaco auf.

Baumgart hatte bereits am Samstag erklärt, warum Jakobs nicht mehr zum Einsatz kam: „Die Gespräche wurden intensiver mit dem vielleicht neuen Verein, dann ist doch klar, dass wir den Jungen schützen.“ Der neue Kölner Trainer hatte Jakobs zuvor eher als Linksverteidiger denn als Linksaußen eingeplant. „Ich sehe seine Stärken tiefer, weil ich glaube, dass er noch kein so gutes Eins-gegen-eins hat. Er hat aber eine sehr, sehr gute Tiefe und Geschwindigkeit.“

Der FC wird zwar nun eine stattliche Ablöse einnehmen, hat aber einen weiteren Spieler weniger, der diese Position spielen kann. Denn Jannes Horn (24) wird in den kommenden Tagen an der Hüfte operiert und fällt eher monate- als wochenlang aus. Mit Noah Katterbach (20) steht aktuell nur noch ein Linksverteidiger im Kader – und der hatte in der vergangenen Saison Schwierigkeiten, die Erwartungen zu erfüllen.

Zeit, sich an der Côte d“Azur einzuleben, hat Jakobs voraussichtlich nicht. Er zählt zum deutschen Aufgebot für die Olympischen Spiele, bereits am Dienstag bricht die Mannschaft  nach Japan auf. Ob Jakobs allerdings wirklich mit an Bord ist, steht noch nicht fest. Niklas Dorsch, ein weiterer U-21-Europameister, hat nach seinem Transfer zum FC Augsburg kurzfristig auf seine Olympia-Teilnahme verzichtet.

Wechselwilliger Bornauw an der Hand verletzt

Ein zweiter wechselwilliger Spieler ist Sebastiaan Bornauw. Nach dem Stillstand im Vertragspoker haben der 1. FC Köln und der VfL Wolfsburg die Gespräche wieder aufgenommen. Doch eine Einigung gibt es weiterhin nicht. Nun hat sich der 22-jährige Belgier eine Prellung an der rechten Hand zugezogen. Der Abwehrspieler wurde im Testspiel beim MSV Duisburg (1:1) in der 50. Minute ausgewechselt und konnte auch am Sonntag nicht trainieren. „Das war keine Vorsichtsmaßnahme. Er hat von sich aus gesagt, dass er nicht trainieren kann, weil der Schmerz zu groß ist“, sagte Trainer Steffen Baumgart, der von Bornauw erwartet, dass er bis zu einem möglichen Wechsel alles für den FC gibt: „Er ist Spieler des 1. FC Köln. Und das ist er solange, bis eine Regelung gefunden ist. Und diese bahnt sich noch nicht an.“

KStA abonnieren