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Wehrle im DFL-PräsidiumWarum der Mittwoch ein guter Tag für den 1. FC Köln war

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Wehrle und Dreesen

Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle (r.) mit Bayern Münchens stellvertretendem Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen

  • Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle ist zum ersten Mal ins Präsidium der DFL gewählt worden.
  • Die Folgen könnten für „Mittelklasse-Klubs“ wie den 1. FC Köln, aber auch für die Top-Klubs aus München und Dortmund gravierend sein.
  • Womöglich hat die Neubesetzung positive Auswirkungen auf die Spannung in der Bundesliga. Ein Kommentar.

Vor dem Anpfiff des Westschlagers gegen Borussia Dortmund hat der 1. FC Köln einen Sieg errungen. Zwar nicht auf dem Platz, aber im Verbund mit anderen Vereinen durch kluge Hinterzimmerpolitik und Lobbyarbeit in Berlin. Bei der Wahl zum DFL-Präsidium setzten sich überwiegend Kandidaten der kleineren oder Mittelklasse-Klubs durch. So auch Geschäftsführer Alexander Wehrle vom 1. FC Köln, der erstmals dem Gremium angehören wird. Köln zählt mit Frankfurt, Bremen, Stuttgart, HSV und Hertha zum „Team Mittelstand“, das sich zur Wahrung seiner Interessen zusammengeschlossen hat. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke soll sich sehr über diese Gruppierung geärgert haben, die sich für eine Umverteilung der TV-Gelder zulasten der Top-Vereine aussprach. Sie sorgte auch dafür, dass von den Top-Klubs BVB und Bayern nur ein Bewerber ins Präsidium gewählt wird. Watzke zog zurück, wollte keine Kampfkandidatur.

Die Folgen könnten für den BVB und Bayern auf der einen und Klubs wie Köln auf der anderen Seite weitreichend sein. Das Präsidium, in dem der BVB fehlt, ist „nur“ mit Finanz-Experten besetzt. Aber mit Vertretern, die auch das Interesse der Klubs hinter dem Top-Duo im Blick haben.

Es geht um viel. Die TV-Gelder werden ab 2021 neu verteilt, ab 2023 tritt ein neuer Grundlagenvertrag zwischen DFL und DFB in Kraft, zudem droht das Szenario einer Uefa-Super- League. Im Kern geht es allerdings darum, ob Bayern und der BVB noch mehr Geld erhalten, um mit den Besten Europas mithalten zu können. Oder ob es weiter einigermaßen gerecht, also solidarisch verteilt wird, damit die Bundesliga nicht noch langweiliger wird und die Schere weiter auseinandergeht. Daher war dieser Tag in Berlin ein guter für Klubs wie den 1. FC Köln.

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